Karin Gäßler
Wunden, die nicht vergehen. Extremtraumatisierung in der Pubertät
Psyche, 1995, 49(1), 41-68
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Aus psychoanalytischer Perspektive wird deutlich gemacht, dass die
Verfolgung der Juden durch den Nationalsozialismus für die
überlebenden Opfer eine Extremtraumatisierung ist, die mit keinem
anderen traumatisierenden Ereignis, etwa einer schweren
Naturkatastrophe, auf eine Stufe gestellt werden kann. Insbesondere
Adoleszente, die in die Maschinerie der Verfolgung gerieten,
erfuhren psychische Läsionen, deren verheerende Konsequenzen mit
den herkömmlichen psychoanalytischen Traumatheorien kaum zu fassen
sind. Ist schon der innere Ablösungsprozess des Pubertären von den
elterlichen Liebesobjekten schwierig genug, so steigert die äußere
Realität der Verfolgungssituation die Bedrohung der physischen und
psychischen Integrität ins Unermeßliche. Unter Heranziehung des
Konzepts der sequentiellen Traumatisierung von H. Keilson wird der
generationenübergreifende Aspekt der Extremtraumatisierung
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