Roland Voigtel
Die Überlassung an das unbelebte Objekt
Psyche, 1996, 50(8), 715-741
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
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Im Gegensatz zur in Psychiatrie und Psychoanalyse vorherrschenden
Beliebigkeit in der Verwendung der Diagnose Sucht wird der Versuch
unternommen, einen Suchtmechanismus und einen der Sucht inhärenten
Konflikt herauszuarbeiten. Nach einer Zusammenfassung der
gemeinsamen Grundstruktur gängiger psychoanalytischer Theorien zur
Sucht, die über kein Abgrenzungskriterium zu anderen narzisstischen
Neurosen verfügen, wird der Modus der Überlassung an ein unbelebtes
Objekt eingeführt, mit dem das narzisstische Defizit bewältigt
werden soll. Der Süchtige überlässt sich passiv dem unbelebten
Objekt (dem Suchtmittel), das Ohnmachts- und Verlassenheitsgefühle
besänftigen und Zustände von Glück und Wohlbehagen herstellen soll.
Der süchtige Konflikt besteht darin, dass durch die Verschiebung
auf ein unbelebtes Objekt (Repräsentanz der als frustrierend
erlebten frühen Mutter) ein Abhängigkeitswunsch agiert und
gleichzeitig abgewehrt werden kann. (c) Psyindex.de 2009 alle
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