Marianne Leuzinger-Bohleber, Rolf Pfeifer
Erinnern in der Übertragung - Vergangenheit in der Gegenwart? Psychoanalyse und Embodied Cognitive Science: ein interdisziplinärer Dialog zum Gedächtnis
Psyche, 1998, 52(9-10), 884-918
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Das Verhältnis von Psychoanalyse und Cognitive Science bzw.
Kognitionswissenschaften wird erörtert. Das Gemeinsame beider
Wissenschaften wird in den teilweise analogen Fragestellungen
hinsichtlich Gedächtnis, Erinnern, Phantasieren sowie den
kognitiven und emotionalen Prozessen gesehen. Die
Gedächtniskonzepte der klassischen Cognitive Science werden
erläutert, und die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels wird
betont. Es wird dafür plädiert, das einseitige klassische
Speichermodell (Wachstafel, Wunderblock) durch neuere
Konzeptualisierungen der Embodied Cognitive Science abzulösen.
Während dem Speichermodell zufolge Erinnern und Wiedererkennen
lediglich zu automatischem replay identischer Engramme führt,
erfasst die Embodied Cognitive Science, indem sie Gedächtnis sowohl
in Interaktion mit der Umwelt als auch in ständiger adaptiver
Veränderung im Organismus konzipiert, Psychologie wie Physiologie
des Gedächtnisses gleichermaßen. Anhand eines psychoanalytischen
Fallbeispiels wird abschließend deutlich gemacht, wie dieses neue
Verständnis von Erinnerungsprozessen für den analytischen Prozess,
speziell die Übertragungsbeziehung, fruchtbar gemacht werden kann.
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