Günter Gödde
Freud, Schopenhauer und die Entdeckung der »Verdrängung«
Psyche, 1998, 52(2), 143-175
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S. Freud und A. S. Schopenhauer gelten in vielerlei Hinsicht als
Geistesverwandte. Nicht selten wird Schopenhauer als Vordenker
Freuds bezeichnet, zuweilen in polemischer Absicht gegen den
Begründer der Psychoanalyse. Tatsächlich finden sich im Werk
Schopenhauers zahlreiche Anhaltspunkte dafür, dass das, was Freud
Verdrängung nannte, dort bereits vorformuliert ist. Wahnsinn ist
für Schopenhauer eine Krankheit des Gedächtnisses. Geistige
Gesundheit bezeichnet er als die Fähigkeit zur vollkommenen
Rückerinnerung. Bei aller sachlichen Nähe von Freud und
Schopenhauer im Blick auf das Konzept der Verdrängung, eine Nähe,
die auch für Schopenhauersche Metaphysik und die Freudsche
Metapsychologie gilt, ist jedoch nicht zu übersehen, dass Freud,
was die theoretische Erkenntnis und die klinische Nutzung des
Verdrängungsbegriffs betrifft, weit über Schopenhauer hinausging.
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