Martin Altmeyer
Narzißmus, Intersubjektivität und Anerkennung
Psyche, 2000, 54(2), 143-171
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Traditionell wird unter Narzissmus Selbstliebe und Ich-Bezogenheit
verstanden, bzw., triebtheoretisch formuliert, die libidinöse
Besetzung des Selbst. Diese Lesart eines zentralen
psychoanalytischen - und inzwischen auch umgangssprachlichen -
Begriffs wird in Zweifel gezogen. Statt dessen wird eine
intersubjektive Definition vorgeschlagen. Dabei wird angenommen,
dass der Narzissmus im Spiegel des Objekts entsteht und dass die
narzisstische Störung ein unbewusster Kampf um Anerkennung ist. Ein
an Winnicott orientiertes Modell der intersubjektiven Genese des
Selbst, von Bollas und Ogden weiterentwickelt, bildet die Grundlage
dieses interdisziplinär orientierten Ansatzes, der Freuds
Definition vom Narzissmus als Geliebt-werden, die
Entwicklungstheorie der Säuglingsforschung (Stern), das
symbolisch-interaktionistische Konzept der Perspektivenübernahme
(Mead) und die sozialphilosophische Anerkennungstheorie (Honneth,
Benjamin) miteinander verbindet. Erst unter dem Paradigma der
Intersubjektivität, so lautet die These, lassen sich die
notorischen Widersprüche des psychoanalytischen Narzissmus-Begriffs
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