Joachim Küchenhoff
Verlust des Selbst, Verlust des Anderen - die doppelte Zerstörung von Nähe und Ferne im Trauma
Psyche, 2004, 58(9-10), 811-835
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In der traumatischen Erfahrung wird der selbstverständliche Bezug
zum eigenen Selbst zerstört, zugleich aber geht der Andere als
Anderer verloren. Indem im Beziehungstrauma der Mitmensch zu nahe
kommt, zerstört er die Ferne, die das positive Erleben jeder Nähe
voraussetzt und die zum Erleben von Andersheit gehört. Wenn der
Andere verlorengeht, wird auch die konstruktive Erfahrung von
Differenz zerstört, und dieser Verlust führt zur Sprachlosigkeit
traumatisierter Menschen. Dieser Zusammenhang wird in zwei
Schritten entfaltet. Im ersten Teil wird der Begriff des Anderen
aus einer vierfachen philosophischen Perspektive
(Erkenntnistheorie, Transzendenz, Phänomenologie des Fremden,
Intersubjektivität) und die Bedeutung des philosophisch Anderen für
die Psychoanalyse herausgearbeitet. Zentral ist dabei das
Verhältnis von Selbst(aufbau) und der Erfahrung des Anderen. Dieses
wiederum soll die Voraussetzung für den zweiten Teil darstellen,
der sie nutzt, um mit der eingeführten Konzeption des Anderen
Traumaerfahrungen und ihre therapeutische Verarbeitung zu verstehen
und zu ordnen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten