Christa Rohde-Dachser
Über Hingabe, Tod und das Rätsel der Geschlechtlichkeit. Freuds Weiblichkeitstheorie aus heutiger Sicht
Psyche, 2006, 60(9-10), 948-977
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
Erschienen im Januar 2006
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Es wird der der Frage nachgegangen, warum S. Freuds
Weiblichkeitstheorie trotz des veränderten Verständnisses über die
geschlechtliche Entwicklung bis heute immer wieder neu diskutiert
wird und warum im Vergleich dazu der männlichen Entwicklung sehr
viel weniger Aufmerksamkeit zuteil wird. Zunächst wird einen
umfassender Überblick über die Weiterentwicklung der
psychoanalytischen Theorien über die Geschlechterdifferenz von
Freud bis heute gegeben. Anschließend wird gezeigt, dass die mit
Freuds Weiblichkeitstheorie verbundene Vorstellung des phallischen
Monismus weiter lebendig ist, weil sie unbewusst dazu dient, die
symbolische Kastration zu verleugnen, und zwar für Männer und
Frauen gleichermaßen. In beiden Fällen wird die Realität der
symbolischen Kastration durch das Begehren nach etwas Unmöglichem
ersetzt. Für das Mädchen ist das der Wunsch, einen Penis zu haben,
für den Jungen die Vorstellung, dass nur die Bedrohung seines Penis
durch die Kastration des Vaters ihn daran hindere, Sexualpartner
der Mutter zu sein. Weiblichkeit kann in diesem Kontext nur
kastriert gedacht werden. Sie wird zum Skandal, sobald sie in ihrer
Eigenständigkeit hervortritt, als Ziel des inzestuösen Wunsches,
der immer auch ein Wunsch zum Tode ist, und in der spezifischen
Form sexuellen Genießens als Besiegtwerden durch den Liebhaber. (c)
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