André Green
Bemerkungen für eine Auszeit. (Zu einer Psychoanalyse der Zukunft)
Psyche, 2006, 60(9-10), 881-899
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
Erschienen im Januar 2006
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Das epistemologische Problem des psychoanalytischen Wissens, das
von einer primären psychischen Ordnung sprechen will, sich aber nur
in Begriffen der sekundären Logik ausdrücken kann, wird erörtert.
Damit hängt die notwendigerweise metaphorische Natur der
psychoanalytischen Sprache zusammen. Die Beziehung zwischen
Sprechen und Nichtsprechen bleibt eine Aporie. Weitere schwierige
Beziehungen werden aufgeführt: der Bezug auf ein Reales; die
Voraussetzung eines anderen, an den das Wort gerichtet wird; die
Sonderstellung der psychoanalytischen Begegnung als polarer
Austauschmodus; die in zwei Richtungen weisende ständige
Interaktion von intrapsychischer und intersubjektiver Dimension;
die Suche nach den hypothetischen Ursprüngen; der Verweis auf die
Analoga der analysierenden Situation (etwa das Verhältnis zwischen
Psychoanalyse und Psychotherapien). Als Voraussetzung für das
Unternehmen der Psychoanalyse werden zwei Postulate genannt: die
unvollständige, beschädigte Seite des Realen, auf die es sich
beruft, und die Infragestellung der Subjektivität, die ein Abrücken
vom Solipsismus erfordert. Daher kommt dem An- bzw. dem
Wiedererkennungs-Konzept und der intrinsischen Konstituierung des
psychischen Apparats in Abhängigkeit von seinem Objekt so große
Bedeutung zu. Es folgt eine Würdigung von S. Freuds Konzept der
psychischen Kraft und der auf den anderen bezogenen
Repräsentationsarbeit in der Symbolik des Signifikats. Abschließend
wird das komplexe Denken vorgestellt, das es ermöglicht, die
Einzigartigkeit der Psychoanalyse besser zu erfassen. (c)
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