Ann Kathrin Scheerer
«Mein Baby wird keine Probleme machen...« Konfliktdiagnosen im Zusammenhang mit früher außerfamiliärer Betreuung
Psyche, 2008, 62(2), 118-135
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Ausgehend von der Beobachtung der polarisierten öffentlichen
Diskussion über die Krippenbetreuung, die ihr verschiedene
Funktionen (wie Frühförderung des Kleinkindes oder Ermöglichung
mütterlicher Berufstätigkeit) zuschreibt und die von
unterschiedlichen Frauen-, Mütter- und auch Väter-Bildern ausgeht,
wird die Funktion der Krippe ausschließlich dahingehend definiert,
die frühe Trennung von Mutter und Kind zu ermöglichen. Es wird die
Auffassung vertreten, dass erst dann, wenn die Trennungsaufgabe ins
Zentrum der Krippendiskussion gestellt wird, im Sinne des
Kindeswohls über die Qualität von Betreuungsarten und
-institutionen und unter Anwendung psychoanalytischen Wissens über
die Folgen früher Trennungserfahrungen reflektiert werden kann. Die
Vehemenz des Streits über die Krippenfrage wird als Deck-Diskussion
zur Abwehr allgegenwärtiger, aber verdrängter früher
Trennungsängste und als Verleugnung der besonderen Bedeutung der
Zeit in der weiblichen Entwicklung verstanden. Wenn die frühe
Trennung von Mutter und Kind nicht mehr durch Rationalisierung
abgewehrt werden muss, sondern als Aufgabe verstanden werden kann,
die Zeit, Einfühlung und Berücksichtigung des individuellen
kindlichen Entwicklungsstands braucht, können die die Trennung
unvermeidlich begleitenden Affekte von Kind, Eltern und
Betreuungsperson bewusst wahrgenommen, aufgenommen und gemildert
werden. Anhand von Fallbeispielen wird die psychopathologische
Wirkung von Trennungsrationalisierungen und unbewussten
Schuldzuweisungen nachgezeichnet. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte
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