Günter H. Seidler, Wolfgang U. Eckart (Hg.)
Verletzte Seelen
Möglichkeiten und Perspektiven einer historischen Traumaforschung

EUR 9,90
Sofort lieferbar.
Lieferzeit (D): 2-3 Werktage
Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
Verlag: Psychosozial-Verlag
314 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6406-4, Bestell-Nr.: 406
Die Psychotraumatologie ist dabei, eine eigene Fachdisziplin zu
werden. Zu Krankheitsbildern und zu Therapieverfahren liegen
bereits klinisch erprobte Konstrukte und Ansätze vor. Es wird aber
immer deutlicher, dass die Psychotraumatologie jenseits ihrer
klinischen Anwendbarkeit eine historisch und kulturtheoretisch
relevante Perspektive darstellt. Wenn in der Psychotraumatologie
die Folgen von Gewaltereignissen auf den menschlichen Organismus
thematisiert werden, stellt sich sehr bald die Frage nach den
Folgen von Gewalterfahrungen für kulturelle Phänomene, wie
Werteorientierungen, aber auch für die Folgen sozialer
Einrichtungen, wie Bildungssysteme, Versicherungssysteme,
Gesundheitsversorgungssysteme, politische Strukturen usw.
Das Buch bietet eine interessante, weiterführende Zusammenfassung
der neuesten Überlegungen und Ergebnisse auf dem Gebiet der
Psychotraumatologie.
Inhaltsverzeichnis
[ einblenden ]
Inhalt
Günter H. Seidler & Wolfgang U. Eckart:
Einleitung: »Psychotraumatologie«, eine Disziplin im Werden
Günter H. Seidler: Auf dem Wege zur
Psychotraumatologie
Heinz Schott: Das psychische Trauma in
medizinhistorischer Perspektive
– von Paracelsus zu Freud
Esther Fischer-Homberger: Haut und Trauma: Zur
Geschichte der Verletzung
Wolfgang U. Eckart: Kriegsgewalt und Psychotrauma
im Ersten Weltkrieg
Dieter Nitzgen: Erwartungsangst und
Schmerzgewissheit. Traumatische Aspekte
im Werk von E. Jünger
Harald Weilnböck: Zur dissoziativen
Intellektualität in der Nachkriegszeit.
Historisch-psychotraumatologische Überlegungen zu
Metapher/Metonymie und Assoziation/Dissoziation bei kritischen,
neukonservativen und postmodernen Autoren
Karla Misek-Schneider: Seelische Folgen von
Kriegserleben bei Kindern und Jugendlichen
Christine Künzel: Ver-rückte Erzählungen:
Vergewaltigungstrauma und das Problem
der Glaubwürdigkeit
Rezensionen
[ einblenden ]
Trauma und Gewalt. Forschung und Praxis. 7. Jahrgang. Heft 4/November 2013, S. 367
Rezension von Harald Freyberger
»Manchmal fallen einem Bücher in die Hände, die nicht mehr ganz neu sind, aber einem Rezensenten trotzdem sehr gefallen…« [mehr]
Psychoanalytische Familientherapie
Rezension von Dirk K. Wolter
»Das Buch stellt die Frage nach dem historischen Kontext in mehrfacher Weise: Warum entstand die Psychotraumatologie als Disziplin erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, obwohl die in ihr thematisierte Realität schon sehr alt ist? Und umgekehrt: Welche Auswirkungen hatte es z. B. für die deutsche Nachkriegsgeschichte…« [mehr]
Soziale Psychatrie Heft2 April/2006
Rezension von Dirk K. Wolter
»Das Buch wirft eine Reihe von äußerst wichtigen und zum Teil brisanten Fragen auf, z.B. die nach den »Grenzen der Behandelbarkeit«, die »in allen Bereichen der Medizin gern ausgeklammert« wird zugunsten einer »Illusion der All-Heilbarkeit«. Diese »praktischen« Fragen stehen allerdings nicht im Zentrum des Buches. Schwerpunkt ist vielmehr, wie Kultur bzw. Gesellschaft (die Medizin als Teil davon) das individuelle Erleben von Traumatisierungen zur Kenntnis nimmt und bearbeitet. Einige Beiträge fallen hierbei sehr geisteswissenschaftlich-theoretisch aus (Erwartungsangst und Schmerzgewissheit – Traumatische Aspekte im Werk von E. Jünger« und »Zur dissoziativen Intellektualität in der Nachkriegszeit«). Gleichwohl ist das Buch als Propädeutik allen Psychotherapie-Praktikern dringend zu empfehlen, die sich an die Psychotraumatologie heranwagen wollen: damit Traumatherapie nicht zur Modeerscheinung verkommt! Schade nur, dass man entgegen allen üblichen Gepflogenheiten nichts über die Autoren erfährt…« [mehr]
Deutsches Ärzteblatt, Heft 2 / Februar 2006
Rezension von Vera Kattermann
»So empfiehlt sich das Buch wohl vor allem all denen, die sich bereits mit historischer Traumaforschung auseinander gesetzt haben und hier weitere Anregungen durch die Diskussion spezifischer Fragestellungen finden…« [mehr]
Die Berliner Literaturkritik
Rezension von Jenny Schon
»Für alle an der Trauma-Forschung Interessierte und Betroffene ein wichtiges Buch…« [mehr]