Uta Zeitzschel
Hinter der Scheibe - Aus der Traum? (PDF-E-Book)
Ein Absturz in einem Wechsel vom klassisch analytischen Setting in eine Videobegegnung in Corona-Zeiten
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25 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 40524
DOI:
https://doi.org/10.30820/0075-2363-2021-1-109Ein im März 2020 wegen der Infektionsgefahr durch das
Covid-19-Virus abrupt erfolgter zwischenzeitlicher Wechsel vom
klassisch-analytischen Setting in insgesamt vier Stunden einer
Videosprechstunde führte zu einem psychischen Absturz der
Patientin. Anhand ihres Nachttraums nach der ersten Videobegegnung,
den Assoziationen dazu, der die Traumerzählung begleitenden
träumerischen Elemente in der Rêverie und der Gegenübertragung der
Analytikerin wird der Versuch unternommen, herauszuarbeiten, in
welchem Zusammenhang die Umstände des Videosettings mit dem Absturz
der Patientin stehen. Klinisch und am Modell der Alpha-Funktion
stellt die Autorin Einschränkungen der körperlichen
Gegenübertragung und der Kommunikation von Unbewusst zu Unbewusst
in dem virtuellen Setting dar. Die in der Videobegegnung nur
eingeschränkte Qualifizierung von β-Elementen durch die
Alpha-Funktion geht mit einer ungenügenden Ausbildung von
Prä-Konzeptionen einher, die dadurch von der Analytikerin nicht
intuierbar sind und keine Realisierung erfahren, sodass ihre
psychische Transformation ausbleibt. Die Patientin, die sehr darauf
angewiesen war, dass die Analytikerin sie hielt, insbesondere indem
sie die protoemotionalen Verfassungen der Patientin in sich aufnahm
und darum bemüht war, sie in psychisches Erleben zu übersetzen,
erlebte die Unfähigkeit der Analytikerin, in diesem Setting wie
zuvor zu arbeiten, als ein Fallen-gelassen-Werden.
Abstract:
In Germany in March 2020, a sudden change from the classical
analytical setting to a video setting (for only four sessions) in
response to the threat of the Covid-19 virus led to a breakdown of
the patient. Based on her dream after the first video encounter,
ensuing associations, the dreamlike elements in the rêverie that
accompanied the narration of the dream, and the countertransference
of the analyst, an attempt is made to work out in what way the
conditions of the video setting contributed to the breakdown. Both
clinically and based on the model of the α-function, the author
shows deficiencies of somatic countertransference and unconscious
rapport in the virtual setting. Since the video encounter allows
only a restricted qualification of β-elements via the α-function,
pre-conceptions remain insufficiently articulated and therefore
cannot be intuited and realised by the analyst, which means that
their psychic transformation fails. For the patient, who was very
dependent on being held and contained by the analyst especially in
terms of the transformation of proto-emotional states into psychic
experience, the analyst’s inability to work in this setting like
before felt like a rupture, like »being dropped«.