Reinhold Görling
Mariupolis 2 (PDF-E-Book)
Über die Arbeiten des ermordeten Filmemachers und Ethnologen Mantas Kvedaravicius
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13 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im Februar 2023
Bestell-Nr.: 36505
DOI:
https://doi.org/10.30820/2752-2121-2023-1-93Wie leben und überleben Menschen zwischen den Fronten eines
Krieges, in ›Zonen konterterroristischer Operationen‹ und in
anderen Situationen entgrenzter Gewalt, in der Recht und Willkür,
Gesetz und Folter kaum entwirrbar verknüpft sind? Der ukrainische
Anthropologe Mantas Kvedaravičius wurde am 30. März 2022 von
russischen Kräften in Mariupol entführt und ermordet. Als
Filmemacher und Ethnologe untersuchte er die sozialen und
psychologischen Folgen dieser extremen Situationen. Seine
Feldforschung brachte ihn in den Jahren 2006 bis 2009 nach
Tschetschenien und in den Jahren 2014 bis 2016 in die Pufferzone
zwischen den Frontlinien der Separatisten und denen ukrainischer
Kräfte bei Mariupol in der Ostukraine. Seine ethnografischen Essays
beschreiben und analysieren die Situation der stasis und die kaum
bestimmbare, plastisch formbare Verbindung von Recht und
entgrenzender Gewalt. Seine zwei ethnografischen Filme Barzakh
(2011) und Mariupolis (2016) eröffnen eine der visuellen
Anthropologie eigene sensible Erkenntnis des Ineinanders von Leid
und Persistenz der Betroffenen. Im März 2022 kehrte er in das von
den russischen Invasionstruppen angegriffene Mariupol zurück. Seine
Lebensgefährtin Hannah Bilobrova schnitt aus dem filmischen
Material, das bis zu seiner Ermordung entstand, Mariupolis 2.
Abstract:
How do people live and survive in between the frontlines of war, in
›zones of counter-terrorist operation‹ and other situations marked
by unlimited violence and the inextricable entanglement of
legislation and arbitrariness, law and torture? On March 30th,
2022, Russian forces abducted and murdered the Lithuanian
anthropologist Mantas Kvedaravičius in Mariupol. As filmmaker and
ethnographer, he had dedicated his work to investigate the social
and psychological impact of these extreme situations. Field
research brought him to Chechnya during the years 2014 till 2016
and to the bufferzone between the separatists and the Ukrainian
forces in the region of Mariupol from 2014 to 2016. In his texts he
describes and analyzes what can be called a situation of stasis and
the plasticity of the ubiquitous intertwining between law and
transgressive violence. His two ethnographic films Barzakh (2011)
and Mariupolis (2016) offer autonomous and sensitive insights into
the merging of suffering and persistence. In March 2022
Kvedaravičius came back to Mariupol together with his partner
Hannah Bilobrova who cut the audiovisual material he had filmed
until his death: Mariupolis 2 is another impressive example of
visual anthropology.