Mathias Hirsch
Kreativität und Schuld als Wurzeln der Kultur
Mythologie, Literatur, Musik und Film im Spiegel der Psychoanalyse
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
223 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im November 2023
ISBN-13: 978-3-8379-3269-0, Bestell-Nr.: 3269
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837961324Aus der Perspektive der Psychoanalyse liegt die Funktion
menschlicher Kultur zum einen in der Kontrolle der antisozialen
Tendenzen des Menschen. Auf der anderen Seite sieht sie die Kultur
in einem engen Verhältnis zum Spiel und zur Kreativität, mit denen
der Mensch versucht, Ängste und Ohnmachtsgefühle zu beherrschen.
Mathias Hirsch spürt vor diesem Hintergrund dem Verhältnis von
Kultur und Psychoanalyse nach: Mit Blick auf Mythologie und
Literatur beleuchtet er etwa die Auseinandersetzung mit der
Endlichkeit bei Thomas Mann, das Ringen um Schuld und Schuldgefühle
in Fjodor Dostojewskijs Romanen oder Formen des Vampirismus. Ein
weiterer Fokus liegt auf filmtheoretischen Überlegungen, die die
Fragen aufwerfen, welche Wirkung und Funktion der Musik in Filmen
zukommt, wie pathologische Trauer inszeniert wird bzw. welche
Dimensionen der Deutung im Motiv des Hauses zum Tragen kommen.
Inhaltsverzeichnis
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Vorwort
1 Trauma und Kreativität
Gemeinsame Züge von
Künstlern und Traumatisierten
Albtraum
Zur Funktion kreativer Produktion
Das Trauma wird im Kunstwerk wiedererschaffen
Rebellion gegen das Trauma durch Schaffung alternativer Objekte im
Kunstwerk
Kreativität im Dienste von Erklären und Aufklären
»Schreiben oder Leben«
Trauerarbeit
Mythen und Literatur
2 Über Vampirismus
3 Schuld, die Psychoanalyse und Dostojewskij
Schuld
Allschuld – Kollektivschuld
Schuldgefühl
Frühe Traumata
Das Gewissen bei Dostojewskij
Schuldbewältigung
4 Aufbegehren gegen die Endlichkeit – Thomas Manns
Tod in Venedig
5 Freud, der Spötter – Heine, der Psychologe
Freud, der
Spötter
Heine als Psychologe
Frühe Triangulierung
Implantation
Traum
Schluss
Psychoanalyse und Film
6 Warum wir Filme lieben
Filmwirkung
Filminhalt
Formen der Identifikation
Psychoanalyse und Film
Schluss
7 Gedanken zur Wirkung und Funktion von Musik im
Film
Musik und Affekt
Musik im Film
Musik und Gefühle
Ouvertüre: Musik als Motto
»The cold song«
Luchino Viscontis Tod in Venedig
Musik als
Repräsentation von »Kultur« im Film
Musik und diskordanter Sinn
Claude Sautets Herz im Winter als »Fast-Musikfilm«
Schluss
8 Über pathologische Trauer – Veronika Franz’ und Severin
Fialas Ich seh Ich
seh
9 Zur Psychoanalyse des Hauses
Einleitung
Das Haus als Mutterleib
Das Haus als Körper
10 »Können Tränen meiner Wangen nichts erlangen …« – Formen
der Identifikation beim Hören von Bachs
Matthäus-Passion
Die Musik
Das Weinen
Christus als Primärobjekt
Formen der Identifikation
Rollenumkehr
Anerkennung des Todes und Trost
11 Töten, Opfern, Sich-Töten und Sich-Opfern aus
psychoanalytischer Sicht
Einleitung
Über-Ich gegen Triebimpulse
Töten verbunden mit Gesetzesbruch und Suspendierung des
Über-Ich
Gesetze legalisieren das Töten
Krieg
Eigenmächtig legitimiertes Töten
Rassismus
Opfertod
Matriarchalisches und patriarchalisches Opfer
Selbsttötung
Selbstopferung
Schluss
Quellen
Filme
Textnachweise