Sally Weintrobe

Psychische Ursachen der Klimakrise

Neoliberaler Exzeptionalismus und die Kultur der Achtlosigkeit

Cover Psychische Ursachen der Klimakrise

EUR 39,90

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Buchreihe: Forum Psychosozial

Verlag: Psychosozial-Verlag

306 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

ISBN-13: 978-3-8379-3234-8, Bestell-Nr.: 3234

DOI: https://doi.org/10.30820/9783837979596

Aus dem Englischen von Helmut Leipersberger

Sally Weintrobe sieht die Klimakrise vor dem Hintergrund eines grundlegenden Konflikts zwischen einer achtsam-fürsorglichen und einer achtlos-zerstörerischen Weltsicht als Folge eines gestörten Gleichgewichts dieser Kräfte. Dabei richtet sie ihr Augenmerk besonders auf Einflüsse des neoliberalen Exzeptionalismus, der dem latent immer vorhandenen Anspruch, ideal zu sein und Wünsche jeder Art bevorzugt erfüllt zu bekommen, Vorschub leistet. Im Zusammenhang damit steht eine Haltung gegenüber der Natur, die Abhängigkeit leugnet und von grenzenloser Belastbarkeit und Verfügbarkeit derselben ausgeht. Eine Hinwendung zu größerer achtsamer Sorge setzt daher voraus, Abstand zu nehmen von der Ansicht, eine »Ausnahme« zu sein.

Durch die Verknüpfung von Beobachtungen und Erfahrungen auf individueller, kultureller, ökonomischer und politischer Ebene ermöglicht Weintrobe die Weitung des Blicks auf die Klimakrise. Bei aller Entschiedenheit in ihren Aussagen bewahrt sie einen reflexiven Ton und hilft, schwierige Wahrheiten auszuhalten und zu containen.

Inhaltsverzeichnis

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Einführung
Hauptthese des Buches
Mentale Deregulierung
Wie man dieses Buch liest

Teil Eins
Zur Psychologie des Exzeptionalismus
1 Das Selbst im Konflikt
2 Die gewöhnliche Ausnahme (gehalten von achtsamer Sorge)
3 Die Ausnahme (in verantwortlicher Position und schrankenlos)

Teil Zwei
Der Aufstieg des Exzeptionalismus zur Macht im neoliberalen Zeitalter
4 Neoliberaler Exzeptionalismus
5 Friedrich Hayek und James Buchanan
6 Ayn Rands Atlas wirft die Welt ab
7 Globalisierung auf neoliberale Art
8 Der neoliberale Aufstieg zur Macht
9 Die Erde als Globus gesehen
10 Umsetzung des neoliberalen Wirtschaftsprogramms

Teil Drei
Was den Exzeptionalismus in Schach hält
11 Rahmen achtsamer Sorge
12 Die Macht der Liebe

Teil Vier
Die Kultur der Achtlosigkeit
13 Kultur und die Geburt des Konsumismus
14 Die neoliberale Kultur der Achtlosigkeit

Teil Fünf
Wie diese Kultur funktioniert
15 Neusprech
16 Neusprech bei der Weltbank
17 Massenmedien
18 Förderung der Leugnung
19 Werbung
20 Politische Rahmung
21 Aufhalten von Tränen
22 Regression und Infantilisierung

Teil Sechs
Wir spielen mit
23 Über Kollusion

Teil Sieben
Der Exzeptionalismus lässt Betrugsblasen wachsen
24 Fallstudien: Enron und Fondsmanager
25 Das Unternehmen
26 Soziale Gruppen
27 Durchsickern

Teil Acht
Achtsame Sorge heute
28 Paradigmenwechsel
29 Rahmen achtsamer Sorge für eine nachhaltige Welt
30 Leben auf dem Planeten Erde – nicht auf Planet La La

Teil Neun
Die Klimablase platzt
31 Der Schaden
32 Leben mit unseren Gefühlen zur Klimakrise

Teil Zehn
»Das Verrückte«: Der Exzeptionalismus läuft Amok
33 »Das Verrückte« in der Politik
34 Noahs Arche im Stil des 21. Jahrhunderts
35 Wir sind Götter
36 Das »Alles-oder-nichts-Dilemma« unter dem Zwang, das Ideal zu verkörpern
37 Schlechte Führer treiben den Wahnsinn voran
38 Das Problem der Schuld
39 Gute Anführer

Schlussfolgerung

Danksagungen

Literatur

Rezensionen

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Scharf Links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 18. Februar 2024

Rezension von Michael Lausberg

»Es wird gut erklärt, wie Zustände narzisstischer Anspruchshaltung und Exzeptionalismus zu einer rücksichtslosen Ausbeutung des Planeten und seiner schutzbedürftigeren Bewohner geführt haben. […] Zu Recht werden die wirtschaftspolitischen Grundpfeiler der letzten Jahrzehnte und deren Ideologien hinterfragt: der Drang nach immer mehr Wachstum, sinnentleerter Materialismus und Konsumismus und das Streben nach immer Mehr, was nicht nur für das ökologische Gleichgewicht frappierend ist…«

selbsthilfe-ooe.at, Dezember 2023

»Die Autorin versucht durch die Verknüpfung von Beobachtungen und Erfahrungen auf individueller, kultureller, ökonomischer und politischer Ebene den Blick auf die Klimakrise zu erweitern. Bei aller Entschiedenheit in ihren Aussagen bewahrt sie einen hinterfragenden Ton und hilft, schwierige Wahrheiten auszuhalten und für sich sinnvoll zu verarbeiten…«