Barbara Stambolis, Ulrich Lamparter (Hg.)
Folgen sequenzieller Traumatisierung
Zeitgeschichtliche und psychotherapeutische Reflexionen zum Werk von Hans Keilson
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Buchreihe: Forum Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
269 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-3034-4, Bestell-Nr.: 3034
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837977417Mit einem Geleitwort von Michael Schödlbauer
Jene, die der Shoah entkamen, litten oft lebenslang unter
schwerwiegenden Auswirkungen ihrer grauenvollen Erfahrungen. Die
sogenannten »Child Survivors«, überlebende Kinder und Jugendliche,
bedurften aufgrund der über einen langen Zeitraum hinweg erlittenen
Traumata besonderer Zuwendung und Unterstützung.
Die Beiträgerinnen und Beiträger nehmen Lebenswege von »Child
Survivors« und die gesellschaftliche Wahrnehmung ihrer belastenden
Langzeiterfahrungen sowie den Wandel der bundesdeutschen
Entschädigungspraxis in den Blick. Sie betrachten Forschungen Hans
Keilsons und die grundlegende Arbeit des Kinder- und
Jugendpsychiaters Reinhart G.E. Lempp sowie deren aktuelle
Weiterentwicklung. Die interdisziplinäre Herangehensweise eröffnet
neue Anschlussmöglichkeiten für die Traumaforschung. Vor dem
Hintergrund historischer Zusammenhänge und aktueller Entwicklungen
in der Migrationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts wird gezeigt,
dass stabilen Bindungen und Halt vermittelnden Umgebungen eine kaum
zu überschätzende Bedeutung für den weiteren Lebensweg
Traumatisierter zukommt.
Mit Beiträgen von Werner Bohleber, Gudrun Brockhaus, Reinmar du
Bois, Heide Glaesmer, Katja Happe, Christine Kausch, Ulrich
Lamparter, Cordula Lissner, Yuriy Nesterko, Isabel Piesker, Barbara
Stambolis und Gabriele Teckentrup
Inhaltsverzeichnis
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Geleitwort
Michael Schödlbauer
Vorwort
Barbara Stambolis & Ulrich Lamparter
Einleitung
Barbara Stambolis & Ulrich Lamparter
Öffentliche und wissenschaftliche Wahrnehmung von Hans
Keilsons Arbeit mit traumatisierten jüdischen Kriegswaisen
Barbara Stambolis
Hans Keilson und die Entwicklung der Traumatheorie in der
Psychoanalyse
Werner Bohleber
Untertauchzeit
Vom prekären Leben in den Niederlanden unter deutscher
Besatzung
Christine Kausch & Katja Happe
Interview mit Dr. Hans Keilson am 27. März 2001
Katja Happe
Erzählte Lebensgeschichte und die Frage, wer zuhört
Die Kindertransporte 1938/39
Cordula Lissner
Sequentielle Traumatisierung bei unbegleiteten minderjährigen
Geflüchteten
Isabel Piesker, Heide Glaesmer & Yuriy Nesterko
Vom Aufbruch in den Widerstand
Motive von Frauen, 1968 politisch aktiv zu werden
Gabriele Teckentrup
Child Survivors, ein Nachkriegskapitel in Hamburg
Barbara Stambolis
»Man ist grausam wie der andere«
Attraktion von Hasspolitik – betrachtet mit Hans Keilson
Gudrun Brockhaus
Extrembelastung im Kindes- und Jugendalter im Spiegel
eines Jahrhunderts
Reinmar du Bois
Hans Keilson: Kurzbiografie und Literaturauswahl seiner
Publikationen
Abkürzungen
Personenverzeichnis
Rezensionen
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Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung, 3/2022
Rezension von Matthias Heyl
»Mit dem vorliegenden von Barbara Stambolis und Ulrich Lamparter herausgegebenen Sammelband »Folgen sequenzieller Traumatisierung«, der den Titel von Keilsons Dissertation zitiert, wird die bleibende Relevanz auch seines wissenschaftlichen Wirkens deutlich […]. Hans Keilson starb 2011. Seine Gedanken, so beweist dieser Band, sind hingegen sehr lebendig. Dieser gediegene Tagungsband möge vielen Leserinnen und Lesern Lust machen, auch künftig zu lesen, was er schrieb…«
Jüdisches Leben in Bayern, 12. April 2022
Rezension von Yizhak Ahren
»Das facettenreiche Buch erinnert an einen agilen deutsch-jüdischen Schriftsteller und Arzt, der in Holland der Shoa entkommen ist. Erlebtes und Erforschtes hat Keilson in zahlreichen Veröffentlichungen dargestellt, damit seine Leser die Möglichkeiten des Menschen in unruhigen Zeiten besser verstehen können…«
Sozialpsychiatrische informationen 2/2022
Rezension von Felicitas Söhner
»Die hier zu Wort kommenden Expertinnen eröffnen über die interdisziplinäre Herangehensweise, die neueste Erkenntnisse einbezieht, neue Anschlussmöglichkeiten für die Traumaforschung. Der Band vereint sowohl methodisch als auch inhaltlich zahlreiche Aspekte von sequenzieller Traumatisierung und deren transgenerationellen Auswirkungen…«