Christine Müller
Der Schattenvater
Narrative Identitätskonstruktionen von »Kuckuckskindern« und »Spenderkindern«
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Buchreihe: Forschung Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
388 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im September 2020
ISBN-13: 978-3-8379-3020-7, Bestell-Nr.: 3020
Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Wolfgang Mertens
Mithilfe genetischer Testverfahren lässt sich der biologische Vater
heute eindeutig feststellen. Gut gehütete Geheimnisse und
tabuisierte Familienkonstellationen kommen so ans Licht. Welche
Folgen das für die Identität sogenannter »Kuckucks-« und
»Spenderkinder« hat, untersucht Christine Müller.
Anhand von Interviews geht die Autorin folgenden Fragen nach: Wie
wirkt sich eine verschwiegene Vaterschaft unbewusst auf das
Familiensystem aus? Welche Hintergründe führten zur Aufdeckung der
Wahrheit? Wie gehen Betroffene mit der Erkenntnis um, dass
biologischer und sozialer Vater nicht ein und dieselbe Person sind?
Wie integrieren Kinder das Wissen um den anderen Vater in ihr
Leben? Welche Unterschiede zeigen sich in den Entwicklungsverläufen
von Kuckucks- und Spenderkindern?
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Vorwort
Wolfgang Mertens
Hinführung und Danksagung
Einleitung
1 Einführung in das Forschungsgebiet
1.1 »Kuckuckskind«
1.1.1 Begriffsklärung und rechtlicher Kontext
1.1.2 Statistische Häufigkeit des Vorkommens von
Kuckuckskindern
1.1.3 Forschung zu Kuckuckskindern
1.2 »Spenderkind«
1.2.1 Geschichte, Verfahren, Recht und ethische Gedanken
1.2.2 Statistische Häufigkeit des Vorkommens von Spenderkindern
1.2.3 Forschung zu Spenderkindern
1.3 Erste Fragen und Überlegungen
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Identität – Ich – Selbst
2.1.1 Philosophische Theorien zur Entwicklung des Ich
2.1.2 Sozialwissenschaftliche Theorien zur Entwicklung des Ich
2.1.3 Entwicklungspsychologische Theorien zur Entwicklung des
Selbst
2.1.4 Neurowissenschaftliche Theorien zur Entstehung des
Bewusstseins
2.1.5 Psychoanalytische Theorien zur Entwicklung des Ich
2.2 Affekt und Abwehr
2.2.1 Hass
2.2.2 Scham
2.2.3 Schuld
2.2.4 Neid
2.2.5 Abwehr
2.3 Bedeutung der sozialen Umgebung für die individuelle
Entwicklung
2.3.1 Mütterlichkeit und Funktionen der Mutter für die kindliche
Entwicklung
2.3.2 Vaterschaft und Funktionen des Vaters für die kindliche
Entwicklung
2.3.3 Funktion des Vaters als »Drittem« und andere Formen der
Triangulierung
3 Empirischer Teil
3.1 Forschungsrahmen
3.2 Fragestellung und Zielsetzung
3.3 Design der Studie
3.3.1 Psychoanalyse und qualitative Forschung
3.3.2 Das narrative Interview
3.3.3 Das narrative Interview im Projekt
3.3.4 Beschreibung der Datengrundlage
3.4 Methode der Datenverwaltung
3.4.1 Qualitative Datenanalyse (QDA) mittels MAXQDA
3.4.2 Grounded Theory
3.4.3 Praktisches Arbeiten mit dem Kategorie-System von MAXQDA
4 Methodenteil
4.1 Rekonstruktion narrativer Identität (RNI)
4.1.1 Dimensionen narrativer Identität
4.1.2 Grundprinzipien der Textinterpretation
4.1.3 Die Schritte der Textanalyse
4.2 Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD)
4.2.1 Beziehung
4.2.2 Struktur
4.2.3 Konflikt
4.3 Psychoanalytische Hermeneutik
5 Ergebnisteil
5.1 Ergebnisse der quantitativen Analyse
5.1.1 Soziodemografische Merkmale der Personengruppen
5.1.2 Sozioökonomische Merkmale der Personengruppen
5.2 Ergebnisse der Rekonstruktion narrativer Identität (RNI)
5.2.1 Zeitpunkt, Beteiligte und Folgen der Aufklärung
5.2.2 Objektrepräsentanz der Mutter
5.2.3 Objektrepräsentanz des sozialen Vaters
5.2.4 Objektrepräsentanz des biologischen Vaters
5.2.5 Objektbeziehungsrepräsentanz der Eltern
5.2.6 Selbstrepräsentanz und Selbstpositionierung
5.2.7 Identitätssicherheit, Identitätsunsicherheit,
Identitätsverlust
5.2.8 Aufbau des Narrativs
5.3 Ergebnisse der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik
(OPD)
5.3.1 Beziehung
5.3.2 Konflikt
5.3.3 Struktur
5.4 Ergebnisse psychoanalytischer Hermeneutik
5.4.1 Übertragung und Gegenübertragung
5.4.2 Affekte
5.4.3 Abwehr
6 Schlussbetrachtungen
6.1 Limitationen der Studie
6.2 Diskussion
6.3 Implikationen für Forschung und Praxis
Literatur
Anhang: Transkriptionsregeln
Rezensionen
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Scharf links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 2. Januar 2021
Rezension von Michael Lausberg
»Dies ist eine ansprechende Arbeit mit einer klaren Struktur. Die vorliegenden Methoden und Empirie sind nachvollziehbar, die Forschungslage ausführlich dargelegt. Dabei berücksichtigt die Autorin auch den Forschungskontext über biologische und soziale Elternschaft. Es gibt Ansätze dazu, wie die beiden Gruppen die Konstruktion ihrer Selbstidentität und Abwehrstrategien vornehmen und was die psychischen Folgen sind. Obwohl es individuelle Schicksale sind, können sie zu einigen allgemeingültigen Aussagen zusammengefasst werden…«