Hans-Jürgen Wirth
The idea of man in psychoanalysis: Creator of his own life or subject to the dark instinctual side of human nature? (PDF-E-Book)
International Forum of Psychoanalysis 2005; 14: 94-107
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
12 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im Januar 2005
Bestell-Nr.: 30080
Abstract:
The existence of man is distinguished by its split state: man
stands in the middle of life yet still has an awareness of his own
death. He has to compensate whatever is missing in him naturally at
the societal level, created as culture, and at the individual level
through creativity. Rank investigated the human »creative drive«,
the anthropological aspiration to express oneself in creative
works, and to overcome the fear of death with its help. Freud
admired poets and artists, whose achievements he could not
psychoanalytically access, but he considered science superior to
the harmless and naive arts. There are two anthropological
radicals: premature birth and the consciousness of death. Freud's
massive fear of death made it difficult for him to acknowledge the
problem of death appropriately. In Rank's concept, the development
of human creativity contributes towards the fear of death being
alleviated so that the knowledge of death can be integrated into
life; creativity belongs to the fundamental opportunities of man
that may enable him to find a way through neurosis. Failure is as
much a part of life as is creativity: those who do not experience
and accept life in its tragic dimension are denied creativity. Only
a creative person who accepts his partial failure finds the
strength to continue to be creative without his imperfect work
leading to the ritual repetition of the same thing again and again,
that is, getting stuck in recidivism.
Keywords:
creativity, birth, trauma, failure, arts, sublimation, premature
birth, death, consciousness
Summary in German:
Wirth H-J. Das Menschenbild der Psychoanalyse: Kreativer Schöpfer
des
eigenen Lebens oder Spielball dunkler Triebnatur?
Die menschliche Existenz zeichnet sich durch ihr Gespaltensein aus:
Der Mensch steht mitten im Leben und ist sich doch seines eigenen
Todes bewusst. Was ihm von Natur aus fehlt, muss er auf
gesellschaftlicher Ebene als Kultur kreieren und auf individueller
Ebene durch Kreativität ausgleichen. Rank erforschte den
menschlichen »Schaffensdrang«, das anthropologisch angelegte
Streben, sich in kreativen Werken auszudrücken und damit die Angst
vor dem Tod zu überwinden. Freud bewunderte Dichter und Künstler,
deren Leistungen ihm psychoanalytisch nicht zugänglich waren, aber
betrachtete die Wissenschaft als der harmlosen und naiven Kunst
überlegen.
Es existieren zwei anthropologische Radikale: die
Frühgeburtlichkeit und das Bewusstsein des Todes. Freuds starke
Todesangst erschwerte es ihm, das Problem des Todes in angemessener
Weise anzuerkennen. In Ranks Konzept trägt die Entwicklung der
menschlichen Kreativität zur Minderung der Todesangst bei, so dass
das Wissen um den Tod in das Leben integriert werden kann; die
Kreativität gehört zu den grundlegenden Chancen des Menschen, die
es ihm ermöglichen können, Neurosen zu überwinden.
Das Scheitern gehört ebenso zum Leben wie die Kreativität:
Menschen, die das Leben nicht in seiner tragischen Dimension
erfahren und akzeptieren, bleibt Kreativität verwehrt. Nur der
Kreative, der die Unvollkommenheit seines Werks und sein partielles
Scheitern akzeptiert, findet die Kraft, weiter kreativ zu sein,
ohne dass sein Werk zur rituellen Wiederholung des immer Gleichen
führt, d. h. im Wiederholungszwang erstarrt.