Spyridon-Georgios Soulis, Lucia Kessler-Kakoulidis
Inklusive Kulturschöpfung
Wie Menschen mit und ohne Behinderungen zur Entwicklung unserer Gesellschaft beitragen
EUR 24,90
Sofort lieferbar.
Lieferzeit (D): 2-3 Werktage
Buchreihe: Dialektik der Be-Hinderung
Verlag: Psychosozial-Verlag
192 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2978-2, Bestell-Nr.: 2978
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837929782Jeder Mensch trägt zur Kultur bei. Das heißt, auch Menschen mit
Behinderungen sind aktiv am kulturellen Prozess beteiligt.
Spyridon-Georgios Soulis und Lucia Kessler-Kakoulidis zeigen, dass
Behinderung ein soziales Konstrukt ist, das Betroffene
benachteiligt und daran hindert, gleichberechtigt an der
Gesellschaft teilzunehmen. Um Ausgrenzung, Isolation und
Stigmatisierung vorzubeugen, plädieren sie für mehr Toleranz sowie
für die Anerkennung der individuellen Ausdrucksmöglichkeiten
anderer Menschen und setzen sich für einen interkulturellen
Austausch ein. Nur so lassen sich Vorurteile und Ängste vor dem
angeblich »Fremden« abbauen.
Anhand von Fallbeispielen verdeutlichen Soulis und
Kessler-Kakoulidis, wie Lehrerinnen und Lehrer den kulturellen
Beitrag ihrer Schülerinnen und Schüler mit einer Behinderung
wahrnehmen und fördern können. Durch gegenseitiges Verständnis und
uneingeschränkten Respekt werden in jedem von uns Lern- und
Entwicklungsprozesse angeregt und gesellschaftlicher Fortschritt
forciert.
Inhaltsverzeichnis
[ einblenden ]
Vorwort
1 Warum ist die Kultur von Menschen mit Behinderungen für uns von
Interesse?
2 Zur Definition von Behinderung
2.1 Definition
›Behinderung‹ versus ›Normalität‹
2.2 Behinderung als soziale und historisch bedingte
Konstruktion
2.3 Die Definition des ›Fremden‹ als Ausdruck von Behinderung
3 Zur Definition von Kultur
3.1 Der behinderte
Mensch als Kulturträger und Kulturschöpfer
3.2 Kulturschöpfung als Prozess des ›Poiein‹
3.3 Ausdrucksformen der Kultur: Der Leib als Organ und Träger der
Kulturschöpfung
3.3.1 Bewegung
3.3.2 Blick
3.3.3 Stimme
3.3.4 Atmosphärische und emotionale Präsenz
4 Der Topos der Kultur von Menschen mit
Behinderungen
4.1 Bereich Familie, Schule,
Gesellschaft-Nachbarschaft
4.2 Der (Sonder-)Pädagoge und die Kultur der Schüler mit
Behinderungen
4.2.1 Das ›triadische System‹ der Beziehung im Unterricht
4.3 Sieben Thesen zur Förderung der Kultur behinderter Menschen
4.3.1 Verstehen
4.3.2 Reflexion des eigenen Verhaltens
4.3.3 Vertrauen
4.3.4 Dialogische Begegnung im Lernen
4.3.5 Förderung der Kreativität und Originalität als Basis der
Kulturschöpfung
4.3.6 Der Faktor Zeit in der pädagogischen Begegnung
4.3.6.1 Zeit lassen zum persönlichen Ausdruck und zur
Äußerung
4.3.6.2 Zeit lassen für Entwicklungs(rück)schritte
4.3.6.3 Inspiration, Intuition und gelungenes Timing
4.3.7
Empathie und Resonanz
5 Auf der Suche nach der Kultur der Menschen mit
Behinderungen
5.1 In der Klasse: Eine praktische
Einführung
5.1.1 Falldarstellungen aus dem Bereich der geistigen
Behinderung
5.1.2 Falldarstellungen aus dem Bereich der
Autismus-Spektrum-Störungen
5.1.3 Falldarstellungen aus dem Bereich der
Mehrfachbehinderungen
6 Kultur als Topos der Begegnung
Epilog
Literatur
Personenregister
Rezensionen
[ einblenden ]
Behindertenpädagogik. Vierteljahresschrift für Behindertenpädagogik und Integration Behinderter in Praxis, Forschung und Lehre, Heft 1, 2022, 61. Jahrgang
Rezension von Ludger Kowal-Summek
»Das Buch insgesamt weist einen hohen aber interessanten theoretischen Anteil auf, der jeweils durch die Vielzahl der eindringlichen Falldarstellungen im Text in die Praxis überführt und die Theorie verständlich macht. Im Rahmen der Diskussion von Behinderung und Kultur erscheint hiermit ein Buch, das sich wissenschaftlich und mit persönlichem Engagement mit dem Thema beschäftigt. Es richtet sich an Personen die sowohl von wissenschaftlicher Seite her mit der Thematik befassen als auch an pädagogisches Fachpersonal, das mit Menschen mit Behinderungen in täglichem Kontakt steht…«
Menschen. Zeitschrift für gemeinsames Leben, Lernen und Arbeiten, 5/2021
Rezension von Patrizia Tolle
»Dieses Buch regt an, die eigene Praxis zu reflektieren und bietet gleichzeitig einen möglichen Rahmen dies zu tun. Es ist unbedingt lesenswert und für alle zu empfehlen, die gemeinsam mit anderen Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, Kultur schaffen und damit zur Entwicklung von Gesellschaft beitragen…«
Zeitschrift für Theaterpädagogik, 37. Jahrgang, Heft 78
Rezension von Stephan B. Antczack
»Das Buch sollte zu den Grundlagen einer jeden pädagogischen Ausbildung gehören. (…) Die Autorinnen nehmen sich der Bedeutung von Menschen mit Behinderungen für die Kultur und Gesellschaft an. Es werden didaktische, familiäre und pädagogische Zusammenhänge analysiert und diskutiert. Mit sieben Thesen zur Förderung der Kultur von behinderten Menschen, formulieren sie, was für den gesellschaftlichen Wandel zu einer gerechten Gesellschaft erforderlich ist…«
Socialnet.de, 24. August 2020
Rezension von Petra Steinborn
»Es werden verschiedene Perspektiven beleuchtet, auflockernd wirken die Fallvignetten aus dem schulischen Alltag. Die Erkenntnis, dass jeder Mensch, auch Menschen mit Beeinträchtigungen in der Lage sind, Kultur zu schaffen, zieht sich durch alle Kapitel durch. Es kann gelingen!…«