Christa Rohde-Dachser

Was sich verändert und was bleibt

Psychoanalytische Beiträge über Vergänglichkeit, den Wunsch nach Unsterblichkeit und das Leben im Augenblick

Cover Was sich verändert und was bleibt

EUR 39,90

Sofort lieferbar.
Lieferzeit (D): 2-3 Werktage

Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse

Verlag: Psychosozial-Verlag

340 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

1. Aufl. 2021

ISBN-13: 978-3-8379-2972-0, Bestell-Nr.: 2972

DOI: https://doi.org/10.30820/9783837976953
Von der Vergänglichkeit über das Leben im Augenblick bis zum Wunsch nach Unsterblichkeit – wie Menschen sich mit den Grundfragen ihres Lebens auseinandersetzen, darum geht es Christa Rohde-Dachser in diesem Buch. Der Mensch weiß um seine Sterblichkeit, während er unbewusst gleichzeitig von seiner Unsterblichkeit überzeugt ist. Dieser Widerspruch ist von so basaler Natur, dass sogar psychoanalytische Theorien latent auf etwas den Tod Überdauerndes hinweisen. Ausgehend von eigenen Forschungsergebnissen zeigt die Autorin auch die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Umgang mit diesen widersprüchlichen Überzeugungen auf. Im letzten Teil ihres Buches wendet Rohde-Dachser sich zeitgenössischen Filmen zu, in denen die beschriebenen Todes- und Erlösungsvorstellungen in beeindruckenden bildhaften Übersetzungen wiederkehren.

Inhaltsverzeichnis

[ einblenden ]

Einführung

A Den Tod denkbar machen

Todestrieb, Gottesvorstellungen und der Wunsch nach Unsterblichkeit
Eine Einführung in die bi-logische Theorie Matte-Blancos

»Und keine Heimat haben in der Zeit«
De- und Resymbolisierungen des Todes im postmodernen Beschleunigungsprozess und in der Psychoanalyse

Todesgewissheit, Todesverleugnung und das Bedürfnis zu glauben
Freuds Einstellung zum Tod und die Wiederkehr des Verdrängten

B Todes- und Unsterblichkeitsfantasien aus geschlechtsspezifischer Sicht

Was Frauen und Männer zum Bild einer nach oben führenden Treppe fantasieren
Eine tiefenhermeneutische Untersuchung

»Sterben, wie ich mir das vorstelle«
Todes- und Unsterblichkeitsfantasien einer 20-jährigen Medizin-Studentin

»Doch alle Lust will Ewigkeit«
Todes- und Unsterblichkeitsfantasien eines 50-jährigen Mannes

C Auf der Suche nach Antwort

Das Ich heilen oder das Ich überwinden
Wandlungen des Ich-Begriffs in der Psychoanalyse

Resonanz als das Andere der Vernunft
Versuch einer Verortung im Diskurs der Postmoderne

»Genug ist nie genug«
Über eine Theaterinszenierung von Don Juan, das Versprechen der Postmoderne und die Antwort der Psychoanalyse

D Abschied, Tod und Erlösung im Film

1 Bilder der Rückkehr

Variationen des Erlösungsmythos in Filmen der Postmoderne
Dead Man (1995), Kirschblüten – Hanami (2008) und Melancholia (2011)

Jenseits der Differenz
Sprich mit ihr (Hable con ella, 2002)

Tod und Wiedergeburt aus buddhistischer Sicht
Frühling, Sommer, Herbst, Winter … und Frühling (2003)

2 Was bleibt

Wieder ins Leben finden
Das Zimmer meines Sohnes (2001)

Sinnsuche in Tokio
Lost in Translation (2003)

Die Wahl, die wir haben
Der große Crash (2011)

Rezensionen

[ einblenden ]

WeiberDiwan. Die feministische Rezensionszeitschrift, Herbst 2023

Rezension von Karin Reitter

»Zusammengetragene 20 Jahre Schreib- und Forschungsarbeit der praktizierenden wie lehrenden Psychoanalytikerin, inklusive Filmanalysen zum Thema Vergänglichkeit und Unsterblichkeitswunsch…«

Weltwoche Nr 36.22

Rezension von Walter Hollstein

»Wir wissen um unsere Endlichkeit, während wir gleichzeitig von unserer Unsterblichkeit überzeugt sind. Anders liesse sich wohl auch nicht leben: Wir müssen im Alltäglichen den Tod verdrängen, um existieren, funktionieren und reüssieren zu können. Aber wir sollten uns mit dem Lebensende auseinandersetzen, damit es uns nicht eines Tages allzu sehr überrascht. Also ›den Tod denkbar machen‹, wie es die Psychoanalytikerin Christa Rohde-Dachser in ihrem eindrücklichen Buch formuliert hat…«

Publik Forum, Nr. 22, 19. November 2021

Rezension von Klaus Hoffmann

»Die weithin bekannte Soziologin und Psychoanalytikerin fasst bisher veröffentlichte und unveröffentlichte Arbeiten zusammen und formuliert eindrucksvolle Brücken zwischen Psychoanalyse und Theologie. […] Die Querverweise der Autorin auf aktuelle philosophische Konzepte wie auf lyrische Literatur ergänzen die wichtigen Ausführungen, dass auch die Psychoanalyse heute offener mit Sinn- und religiösen Fragen umgeht als früher. Ihre feministischen Ansätze werden vor allem in einem Beitrag über zwischen Frauen und Männern sich unterscheidende Interpretationen von Treppenbildern deutlich – insgesamt ist das Buch sehr lesenswert und macht auch Lust, einige Ansätze zu vertiefen…«

Socialnet.de am 7. Juli 2021

Rezension von Annemarie Jost

»Das Buch ist eine Fundgrube und führt zu psychoanalytischen Theorien im Spannungsfeld zwischen Vergänglichkeit, Todessehnsucht und dem unbewussten Wunsch nach Unsterblichkeit. Besonders bereichernd für weniger psychoanalytisch vorgebildete und interessierte Leser*innen sind die zahlreichen Filminterpretationen des letzten Abschnittes…«