Peter Möhring
Ferne Vergangenheit auf dem Spielplan - antike Dramen in familiendynamischer Perspektive (PDF-E-Book)
Psychoanalytische Familientherapie 2006, 7(2), Nr. 13, 117-130
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
14 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im November 2006
Bestell-Nr.: 29072
Antike Dramen sind eigentlich Themen für Historiker und
Theaterwissenschaftler. Wenn ein Psychoanalytiker sich mit
kulturtheoretischer und familiendynamischer Perspektive heranwagt,
liegt es nahe, das mit der Absicht zu tun, unbewusste Inhalte
aufzuspüren, wie das zum Beispiel Devereux mit seiner Studie über
Träume in der Griechischen Tragödie (1982) auf hohem Niveau getan
hat. Ich habe mich gefragt, warum wir uns heute noch von circa
zweieinhalb Jahrtausenden alten Dramen packen lassen, warum wir auf
diese Stimmen aus dem Jenseits unserer Zeitrechnung hören, und in
ihnen offenbar Dinge wieder finden, die uns unmittelbar ansprechen.
Vor einigen Jahren habe ich das Thema des Mythos und der Dramen um
König Ödipus in der psychoanalytischen Weiterbildung angeboten,
weil ich meinte, es sollte kein Fehler sein, sich als angehender
Analytiker mit dem Referenz-Mythos der Psychoanalyse zu
beschäftigen. In einem ersten einer Reihe von Seminaren, die uns zu
König Ödipus, Ödipus auf Kolonos, später dann auch zu Elektra und
Orest, Medea und die Bakchen führen sollten, kam ich auf die Idee,
am Ende der Ausführungen einiger Sekundärliteratur eine kleine
Passage aus dem Stück von Sophokles zu lesen. Wir lasen mit
verteilten Rollen, und obwohl es sich nur um ein kleines Textstück
von zwei bis drei Seiten handelte, stellte sich in dem Seminarraum
plötzlich ein erstaunlicher Effekt ein: Die Dramatik des Geschehens
wurde spürbar, ergriff uns als Vor-Lesende. Wir konnten die
Dramatik fühlen.