Ulrich Bahrke, Dominik Sackmann, Esther Schoellkopf Steiger (Hg.)
Vertrautes und Fremdes in Musik und Psychoanalyse
Jahrbuch für Psychoanalyse und Musik, Band 4
EUR 22,90
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Buchreihe: Jahrbuch für Psychoanalyse und Musik (ISSN: 2367-2498)
Verlag: Psychosozial-Verlag
189 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2869-3, Bestell-Nr.: 2869
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837928693Fremdes – von innen und außen – fordert ein Leben lang heraus. Es
wird eingebunden in das Wechselspiel von Internalisierungen und
Projektionen. Solche von der Psychoanalyse untersuchten Phänomene
können in der Musik in analoger Weise beobachtet werden: Als die
hohe Kunst der Wiederholung lädt die Musik ein zum Verweilen im
Vertrauten, reizt aber ebenso zum Ausbruch ins unwägbare Neue. Die
Auseinandersetzung mit dem bereits Verinnerlichten fordert und
bereichert jeden, der komponiert, interpretiert, improvisiert und
zuhört. Musik, als Element jeden menschlichen Lebens, wird so zu
einer Daseinsmetapher.
Die Autorinnen und Autoren denken aus der doppelten Perspektive von
Psychoanalyse und Musik erhellend über Kompositionen,
Inspirationen, Rezeptionshaltungen und vielfältige Deutungen
klanglicher Phänomene nach.
Mit Beiträgen von Eckart Altenmüller, Ulrich Bahrke, Hannes König,
Annegret Körber, Marianne Leuzinger-Bohleber, Tomi Mäkelä, Lucia
Pinschewer-Häfliger, Dominik Sackmann, Martin Weimer, Chris
Wiesendanger
Inhaltsverzeichnis
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Vertraut und fremd sind uns Musik wie Seele
Ein Vorwort
Ulrich Bahrke
Fremdes und Vertrautes und Frank Martins Zaubertrank
Psychoanalytische Anmerkungen
Marianne Leuzinger-Bohleber
Wie wird aus Fremdem Vertrautes in der Musik?
Analytische Betrachtungen zur Neurobiologie des auditiven Lernens
am Beispiel
von Luca Lombardis »Nel vento, con Ariel«
Eckart Altenmüller
Die Bedeutung des Vertrauten und Fremden bei Papageno
Eine psychoanalytische Sicht auf Mozarts Zauberflöte
Lucia Pinschewer-Häfliger
»Neuheit, Witz, Reichthum an Gedanken«
Von der klassischen Solokadenz über Harlekin zu Sigmund Freud und
wieder zurück
Dominik Sackmann
Improvisation als persönliche Erfahrung und Lebenshaltung
Chris Wiesendanger
Fremdes lockt – Fremdes schockt
Fragmente zur dadaistischen Verwandlung in Klangsprache und
Traum
Annegret Körber
Ein gutes Objekt komponieren
Steve Reichs Different trains gruppenanalytisch gehört
Martin Weimer
Drei Gedanken zur Improvisation und über diese hinaus
Chris Wiesendanger
Jean Sibelius und seine Analytiker
Über das Gebot der Selbstreflexion und den wissenschaftlichen
Umgang
mit regionalspezifischer Vertrautheit
Tomi Mäkelä
Das Kärntnerlied und die Holdingfunktion der Musik
Ein Exkurs ins Brauchtum
Hannes König
Rezensionen
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Socialnet.de am 23. April 2021
Rezension von Frank Henn
»Sich Fremdem zu öffnen, den Mut und die Ausdauer zu besitzen, um dort eine Erfahrung zu erhalten und diese in Relationen zum Vertrauten zu verstehen lernen. Es zeichnet das Wechselspiel zwischen dem ›Sicherheit vermittelndem Vertrautem‹ und dem ›unberechenbaren, bisweilen auch angstbesetztem Fremdem‹. Dass dies mit den Mitteln der Musik, einem doch eher Sicherheit spendendem Raum, erfahrbar ist, wurde von den Autoren an vielen Punkten fundiert hervorgehoben. [...] Beeindruckende und den fachlichen Horizont durchaus erweiternde Fachbeiträge, die durchaus zu empfehlen sind…«