Jürgen Grieser
Der Tod und das Leben
Vergänglichkeit als Chance zur Entwicklung von Lebendigkeit
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
227 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Auflage 2018
Erschienen im Oktober 2018
ISBN-13: 978-3-8379-2831-0, Bestell-Nr.: 2831
Jürgen Grieser zeigt auf, wie der Tod von Kindheit an über die
ganze Spanne des Lebens hinweg entscheidend zu unserer psychischen
Entwicklung beiträgt und als existenzielle Herausforderung einen
basalen Antrieb für die Gestaltung und Weiterentwicklung der
psychischen Welt des Menschen darstellt. Dabei beleuchtet Grieser
gezielt einen weitgehend blinden Fleck von Entwicklungspsychologie
und Psychoanalyse: Denn obwohl der Tod den Menschen ständig
begleitet und die Auseinandersetzung mit dem Tod der Ursprung von
Philosophie und Religion war, scheinen sich Psychologie und
Psychoanalyse so wenig wie möglich mit ihm beschäftigen zu
wollen.
Basierend auf einer breiten Übersicht über die Erscheinungsformen
des Todes im Verlauf des Lebens stellt Grieser Lösungsstrategien
vor, die der Mensch entwickeln kann, um mit dem Wissen um seine
Sterblichkeit konstruktiv umzugehen: Mobilisierung der Libido,
Erleben der Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens und schließlich
Erfahrungen der Transzendenz. Alle drei Elemente spielen nicht
zuletzt eine wichtige, erleichternde Rolle, wenn es darum geht, den
furchterregenden letzten Schritt im Leben, das Sterben, in Angriff
zu nehmen. Anregungen, wie dem Thema Tod in der Psychotherapie mehr
Raum gegeben werden könnte, beschließen Griesers Überlegungen.
Inhaltsverzeichnis
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Zu diesem Buch
Einleitung
I. Die Psychoanalyse und der Tod
Die Psychoanalyse als
Libidotheorie
Der Todestrieb
Vom Verlust des Objekts zur Objektbeziehung
Freuds Vermeidung des Todes
Die »Ent-Todifizierung« des Todes
Freuds Entwertung des Wunsches nach Transzendenz und den
tröstlichen Ritualen der Religion
II. Der Tod im Lebenslauf
Entstehung und
Entwicklung des psychischen Raumes
Der Tod als Organisator
Kindheit
Jugendalter
Erwachsenenalter
Alter und Sterben
Vom Leben gegen den Tod zum Leben mit dem Tod
III. Die Angst vor dem Tod
Wissen und
Nicht-Wissen
Der Tod als das Negative, die Antithese
Trennungs-, Desintegrations- und Vernichtungsängste
Die Wiederkehr des Verdrängten
Der Tod als Mord oder als Vergehen des Lebens
Todesangst, Mordlust und abgewehrte Aggression
Todesangst und Lebensangst
Von solchen, die ausziehen, das Fürchten zu lernen
IV. Lösungen
Der Tod als
Entwicklungsaufgabe
Die omnipotenten Strategien aus der Kindheit
Libido – Wege der Liebe
Sinn
Den Tod denken
Formen der symbolischen Unsterblichkeit
Transzendenz
V. Vom Nutzen des Todes in der Psychotherapie
Schluss
Literatur
Rezensionen
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Journal für Psychoanalyse Nr. 60, 2019
Rezension von Marie-Luise Hermann
»Der Psychoanalyse ist das Buch als Memento mori der Selbsterfahrung in viele Behandlungszimmer zu wünschen, damit die Analytiker/innen Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alternde Menschen mit ihrer Todesangst, ihren lebensverhindernden Abwehrkünsten und schöpferischen Integrationsleistungen nicht alleine lassen…«
Psychotherapie im Alter 3/2019
Rezension von Meinolf Peters
»Insgesamt handelt es sich um ein sehr anregendes und empfehlenswertes Buch, auch deshalb, weil es Psychotherapeuten helfen kann, aus ihrer Hemmung und Scheu herzufinden, in Therapien gerade auch mit Älteren über Tod und Sterben zu sprechen.…«
Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie 182, 2/2019
Rezension von Damianos Korosidis
»Dem Buch ist ein möglichst weiter Leserkreis zu wünschen, es behandelt das Thema, das uns alle betrifft und dem wir uns doch auch alle nicht stellen mögen. Der Umgang mit der Realität, dass wir dies jedoch alle einmal müssen, stellt eine zentrale Entwicklungsaufgabe des gesamten Lebens dar, womit erkennbar werden dürfte, wie bedeutend die Auseinandersetzung mit dem Tod und unserer Sterblichkeit eben auch für uns Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten ist. Man darf also froh darüber sein, mit dem vorliegenden Werk eine – bisher seltene – Möglichkeit dazu zu haben…«
Psychologie heute 5/2019
Rezension von Christine Weber-Herfort
»Die besten Mittel gegen die Todesangst (›die Mutter aller Ängste‹) seien Liebesfähigkeit und ein sinnhaftes Leben. Grieser hat ein wichtiges Buch geschrieben, anregend nicht nur für Psychoanalytiker und -therapeuten, eine Fundgrube für jeden, der sich mit seiner wunden Stelle auseinandersetzt…«