Alexander Korte
Pornografie und psychosexuelle Entwicklung im gesellschaftlichen Kontext
Psychoanalytische, kultur- und sexualwissenschaftliche Überlegungen zum anhaltenden Erregungsdiskurs
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Buchreihe: Beiträge zur Sexualforschung (ISSN: 0067-5210)
Verlag: Psychosozial-Verlag
230 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Auflage 2018
Erschienen im Juni 2018
ISBN-13: 978-3-8379-2817-4, Bestell-Nr.: 2817
Mit einem Vorwort von Klaus M. Beier
Alexander Korte hinterfragt kritisch den negativen Einfluss
pornografischer Angebote auf minderjährige KonsumentInnen und
unterscheidet dabei zwischen Kindern und Jugendlichen und den
verschiedenen Inhalten von Online-Pornografie. So regt er dazu an,
die Verwahrlosungs- und Viktimisierungsdebatte über
(Online-)Pornografie kritisch zu reflektieren und die augenfällige
»moralische Panik« auf unbewusste Motive zu untersuchen, ohne
jedoch die möglichen, aus entwicklungspsychologischer Sicht
keineswegs zu unterschätzenden Risiken zu übersehen.
Korte untersucht das alltagskulturelle Phänomen der Pornografie
sowohl aus psychoanalytisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive
als auch aus Sicht der empirischen Sexualwissenschaft und der
Entwicklungspsychologie. Er beschreibt die unterschiedlichen
psychischen Integrationsaufgaben von Jungen und Mädchen im Zuge der
pubertätsbedingten körperlichen und psychosexuellen Reifung, die
für das Verständnis des ausgeprägten Gendereffekts bei der Nutzung
von pornografischen Angeboten wichtig sind.
Inhaltsverzeichnis
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Vorwort
1. Einleitung und Überblick
1.1 Nackte Tatsachen: Sex
im Digitalformat und ›Porno(graf)isierung‹ des Alltags
1.2 Web 2.0: Sexualbezogene Internetnutzung – Mehr als nur
Porno!
1.3 Aktualität und alltagspraktische Relevanz des
Pornodiskurses
1.4 Pornografie interdisziplinär betrachtet: Ein
Mehr-Ebenen-Ansatz
2. Pornografie im
Wandel
Kulturhistorische und
medientheoretische Aspekte
2.1 Was ist
Pornografie?
2.2 Ein Blick zurück: Antikes Pornokabinett und die Erfindung der
Zensur
2.3 »Der Sex – Grund für alles«: Der Funktionswandel von
Pornografie
2.4 Die Bedeutung von Pornografie im Dienste der
›Durchsetzungssemantik‹
2.5 »The media is the message«: Pornografie, Film und ›Sexuelle
Revolution‹
Exkurs: Die Bedeutung der ›Sexuellen Revolution‹ und deren Folgen
für die Pornobranche
3. Pornografie und
Jugendsexualität
Wirkannahmen, Mythen und
Tatsachen
3.1 Moratorium Pubertät: Konsolidierung
der Struktur des sexuellen Begehrens
3.2 (Medien-)Psychologische Aspekte der Pornografienutzung im
Jugendalter
3.3 Datenlage zur Verbreitung, zum Alter bei Erstkontakt und zur
Nutzungshäufigkeit
3.4 Der Genderaspekt: Differente Nutzungsmotive von Jungen und
Mädchen
Exkurs: Erklärungsversuch für den starken Gendereffekt beim
Pornokonsum
3.5 Angenommene Negativ-Wirkungen von Pornografie – Faktencheck,
Teil 1
4. Das moderne
Pornokabinett
›Sexual fiction‹ im World
Wide Porno Web
4.1 Technische Aspekte und
ökonomische Bedeutung von Internetpornografie
4.2 ›Sex von der Stange‹ oder Pornofantasie nach individuellem
Zuschnitt?
4.3 Diversifizierung: Ausweitung des Spektrums
internet-pornografischer Angebote
4.4 ›Porno-Posting‹, ›Sexting‹, ›Erotic Posing‹ und
Amateurpornografie im Web 2.0
4.5 Gefahrenpotenzial von Gewalt- und Devianz-Pornografie –
Faktencheck, Teil 2
Exkurs: ›Kinderpornografie‹ – Filmische Dokumentation sexuellen
Missbrauchs
5. Porno, Sexualität,
Gesellschaft
Analytische und
filmtheoretische Positionen
5.1 Zum Verhältnis von
Pornografie und Sexualität: Unterschiedliche Perspektiven
5.2 Als das Wünschen noch geholfen hat, war ›Pornotopia‹ noch nicht
entdeckt!
5.3 Macht der Bilder: Realitätseindruck und emotive Wirkkraft des
Mediums Film
5.4 Porno und ›Urfantasie‹: Die Ungeheuerlichkeit, anderen beim Sex
zuzusehen
Exkurs: (Wann) Ist die Nutzung von pornografischen Medieninhalten
›pervers‹?
5.5 Psychoanalytische Verständnisweisen: Das Unbewusste im
Pornoskript
6. Pornografie
revisited
Zusammenführung der Diskurse und
partielle Neubewertung
6.1 Streitsache
Pornografie: Ein Gegenstand, unterschiedliche Diskursebenen
6.2 Der ›Machtdiskurs‹: Pornografie im Fokus
kulturwissenschaftlicher Forschung
6.3 ›Moralische Panik‹: Die Unverhältnismäßigkeit medialer
Problemdiskurse
6.4 Zur aktuellen Pornodebatte: Plädoyer für eine differenziertere
Risikobewertung
6.5 Von der Schau- zur Zeigelust: Ein erneuter Funktionswandel der
Pornografie?
7. Fazit und Ausblick
Kontextualisierung,
offene Fragen, sexualpädagogische Empfehlungen
7.1
Internetpornografie und ›Net-Sex‹: Spiegel der ›Neosexuellen
Revolution‹?
7.2 No limits: Was Internetpornografie und
Finanzmarkt-Deregulierung verbindet
7.3 Aufgaben und Herausforderungen zukünftiger Forschung zur
Wirkung von Pornografie
7.4 Empfehlungen für eine zeitgemäße Medien- und
Sexualpädagogik
Literatur
Danksagung
Rezensionen
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Pädiatrische Praxis 2018 Band 91/1
Rezension von Cora Neuhaus
»Insgesamt ist Alexander Kortes Buch trotz überaus anspruchsvollen und damit auch teilweise gewöhnungsbedürftigen Stils ein sehr aktuelles und gleichzeitig kultur- und medienhistorisch ungemein lehrreiches Werk, das dem Leser auch durch zahlreiche Verweise auf weiterführende Literatur einen hervorragenden Einblick in den Facettenreichtum und die Komplexität der Fragestellung bietet, ohne zu skandalisieren oder zu bagatellisieren…«
Freie Assoziation 1/2019
Rezension von Maximilian Römer
»Alexander Korte hat sich der gesellschaftlichen Relevanz der Pornografie und der Auswirkung auf die psychosexuelle Entwicklung (insbesondere) von Kindern und Jugendlichen mit einem umfassenden und durchaus weitsichtigen Blick genähert. Eine Gefahr sieht Korte in der Pornografie per se nicht, sondern in den ›sexualmoralischen Kontroversen über richtige und falsche Sexualität‹ (S. 209). Des Weiteren plädiert Korte für die Notwendigkeit einer Etablierung von Medien- und Kommunikationskompetenz von Kindern und Jugendlichen in pädagogischen Bereichen…«
Sexuologie 1+2 2019
Rezension von Kurt Starke
»Soweit ich es überblicke, ist Kortes Buch die umfangreichste und gründlichste Analyse zum leidigen Thema Pornografie und deren Auswirkungen auf die junge Generation. Der Autor steht dabei vor einem Dilemma: Gegen Pornos zu sein, geht immer, für Pornos zu sein, geht gar nicht. Ist Pornografie nun Gift für die reinen Seelen der Heranwachsenden oder vielleicht doch nicht immer und nicht in jeder Weise ganz ganz schlimm? Ist Liberalität und Gelassenheit angezeigt oder sollte nicht doch besser die Verbotskeule geschwungen werden? Und vor allem: Was ist eigentliche Pornografie und was lässt sich realistischer Weise dagegen tun? Alexander Korte stellt sich mutig diesen einfachen und doch so vergifteten Fragen…«
Deutsches Ärzteblatt PP 18, Ausgabe Februar 2019
Rezension von Verena Lepschi und Sandra Dehning
»Das Buch eignet sich für alle, die klinisch-therapeutisch mit Jugendlichen arbeiten und die Überlegungen angestellt haben, inwiefern der Konsum von Pornografie Einfluss nimmt auf die psychosexuelle Entwicklung von Minderjährigen…« [mehr]
www.socialnet.de
Rezension von Heinz-Jürgen Voß
»Das, was Alexander Korte im Titel des Bandes ankündigt – die Darstellung und Reflexion von ›Pornografie und psychosexuelle Entwicklung im gesellschaftlichen Kontext‹ –, liefert er mit Bravour und somit eine aktuelle Zusammenschau des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes zu(r) Pornografie(nutzung)…« [mehr]