Marianne Leuzinger-Bohleber, Ulrich Stuhr (Hg.)
Psychoanalysen im Rückblick
Methoden, Ergebnisse und Perspektiven der neueren Katamneseforschung
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
499 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im Februar 1997
ISBN-13: 978-3-9321-3327-5, Bestell-Nr.: 27
In Zeiten knapper werdender Ressourcen sieht sich die
psychoanalytische Langzeittherapie einmal mehr mit der Behauptung
konfrontiert, neurotische und psychosomatische Symptome könnten
»schneller«, »effizienter«, »wissenschaftlicher« und »billiger«
behandelt werden. Verständlicherweise sind die Kostenträger im
Gesundheitswesen für solche Argumente empfänglich, verfügen aber
oft nicht über das entsprechende Fachwissen, um zu prüfen, ob diese
Behauptungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen oder
vorwiegend den Stempel des härter werdenden Konkurrenzkampfs
zwischen den Therapieschulen tragen.
Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen berührt zentrale
Problemstellungen der Psychoanalyse als Wissenschaft des
Unbewussten, deren Gegenstand sich per definitionem der direkten
Beobachtung entzieht und die – als »Wissenschaft zwischen den
Wissenschaften« – beansprucht, eine wissenschaftliche
Forschungsmethode sui generis entwickelt zu haben.
In den beiden ersten Teilen des Buches stellen international
renommierte Psychoanalytiker den historischen und aktuellen Kontext
der Auseinandersetzungen um eine differenzierte und adäquate
Katamneseforschung in der Psychoanalyse dar. Gesundheitspolitische
Aspekte, aber auch Kontroversen zu Ziel- und Erfolgskriterien von
Psychoanalysen innerhalb und außerhalb der psychoanalytischen
Community bis hin zu konkreten Untersuchungen der Langzeitwirkungen
von Behandlungen werden diskutiert. Dies trägt zum besseren
Verständnis wesentlicher Zielsetzungen, charakteristischer
methodischer Vorgehensweisen sowie vielschichtiger Ergebnisse
abgeschlossener und noch laufender internationaler Studien in
diesem Gebiet bei, die im dritten Teil des Buches vorgestellt
werden. Dieses richtet sich sowohl an Psychotherapeuten und
Psychoanalytiker als auch an eine breite Leserschaft.