Jürgen Straub, Paul Sebastian Ruppel
Vegan und kerosinfrei (PDF-E-Book)
Eine moralische Subjektivierungsform im 21. Jahrhundert
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27 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 26602
DOI:
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2017-2-5Ökologie impliziert ein moralisches Bewusstsein, das
Mitverantwortung für die Zukunft des Planeten und seiner Bewohner
einschließt. Der in der ökologischen Lebenspraxis sichtbare
»Brennpunkt der Erfahrung« (Michel Foucault) bestimmt heute hoch
komplexe Sozialisationsund Enkulturationsvorgänge. Aus
philosophischer, sozialwissenschaftlicher, psychologischer und
psychoanalytischer Perspektive kann diesbezüglich auch von einer
neuen Art der »Subjektivierung« gesprochen werden. Dieser Beitrag
analysiert Ansätze zur dichten Beschreibung und verstehenden
Erklärung ökologischer Subjektivierung und des ökologischen Selbst.
Er plädiert dabei für einen handlungstheoretischen und
kulturpsychologischen Zugang. Verantwortungsethische Reflexionen
und die Motivation zu moralischem Handeln sind für das ökologische
Selbst ebenso konstitutiv wie eine auf praktischer Vernunft
fußende, vor allem am Wert der Nachhaltigkeit ausgerichtete
Lebensführung. Wie gezeigt wird, sind Subjektivierungen
transindividuelle, geschichtliche und gesellschaftliche
Geschehnisse. Dennoch sind Subjekte keine passiven Produkte eines
völlig heteronomen Prozesses. Sie sind vielmehr an ihrer
Subjektivierung zum ökologischen Selbst beteiligt.
Abstract:
The concept of ecology implies a moral consciousness which includes
a feeling of shared responsibility for the future of the planet and
its inhabitants. The »focal point of experience« (Michel Foucault)
visible in an ecological way of life, influences highly complex
processes of socialization and enculturation. From philosophical,
social scientific, psychological, and psychoanalytic points of
view, these processes may be considered as a as a new form of
»subjectivation«. This essay analyzes attempts at describing,
understanding, and explaining ecology as a form of subjectivation
and the ecological self. It proposes an action-theoretical and
cultural psychological approach. Reflections on ethics of
responsibility, the motivation to act morally, and a lifestyle
based on practical reason, oriented especially towards the value of
sustainability are constitutive for the ecological self. Here, we
suggest that processes of subjectivation are transindividual,
historical, and societal occurrences. However, subjects are not
passive products of a completely heteronomous process. Rather, they
are involved in their subjectivation towards an ecological self.