Svenja Taubner
Gewalt als Symptom? - Antisoziales Verhalten in der Adoleszenz zwischen Normalität und Pathologie (PDF-E-Book)
psychosozial 113 (2008), 101-117
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Verlag: Psychosozial-Verlag
17 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 26122
Vor dem Hintergrund der kriminologischen und klinischen Forschung
sowie einer aktuellen Studie wird diskutiert, welchen
diagnostischen Hinweiswert Gewalttätigkeit in der Adoleszenz für
die Entstehung von Persönlichkeitsstörungen hat und welche Rolle
die Fähigkeit zur Mentalisierung als Schutzfaktor dabei einnimmt,
der Gefahr chronischer Gewalttätigkeit entgegenzuwirken.
Risikofaktoren und Schutzfaktoren kriminellen und gewalttätigen
Verhaltens werden angeführt, und Befunde aus ausgewählten
kriminologischen Studien zur adoleszenten Straffälligkeit werden
zusammengefasst. Im Anschluss wird die Genese des dissozialen
Syndroms aus psychoanalytischer Sicht vor dem Hintergrund der
Mentalisierungstheorie von P. Fonagy dargestellt. Dabei wird in
einer Hemmung der Mentalisierung (verstanden als Fähigkeit, sich
innerpsychische Zustände in sich selbst und in anderen Menschen
vorzustellen) ein zentraler Faktor in der Entstehung von
Gewalttätigkeit ausgemacht. In diesem Zusammenhang wird der Begriff
der reflexiven Kompetenz angeführt. Die folgende Erörterung von
differenzialdiagnostischen Kriterien für gewalttätiges Verhalten in
der Adoleszenz thematisiert insbesondere die Rolle der
Bindungsqualität. In einer kurz geschilderten empirischen Studie
zur Rückfälligkeit von 19 Gewaltstraftätern im Alter zwischen 17
und 21 Jahren wies die Ausprägung der reflexiven Kompetenz einen
Zusammenhang zur Häufigkeit und Schwere der Rückfälligkeit auf. Aus
den gewonnenen Ergebnissen wird gefolgert, dass die reflexive
Kompetenz einen Anhaltspunkt dafür liefert, ob sich eine Straftat
im Rahmen einer adoleszenten Krise bzw. Zugehörigkeit zu einer
delinquenten Gruppe ereignet oder aber auf schwerwiegende
ich-strukturelle Defizite verweist, die einen Rückfall
wahrscheinlich machen und einer spezifischen therapeutischen
Intervention bedürfen. Durch zwei Fallbeispiele wird abschließend
verdeutlicht, worin sich mit leichter Gewalt einhergehende
adoleszente Krisen von einer beginnenden Persönlichkeitsstörung mit
chronischer Gewaltausübung unterscheiden.
Stichworte: Jugendliche Delinquenz, Gewaltverbrechen, Reflexivität,
Rückfälligkeit (Delinquenz), Entwicklung im Jugendalter,
Dissoziales Verhalten, Kriminelles Verhalten, Risikofaktoren,
Protektive Faktoren, Metakognition, Antisoziale
Persönlichkeitsstörung, Vorhersage
Keywords: Juvenile Delinquency, Violent Crime, Reflectiveness,
Recidivism, Adolescent Development, Antisocial Behavior, Criminal
Behavior, Risk Factors, Protective Factors, Metacognition,
Antisocial Personality Disorder, Prediction