Hendrik Berth, Wolf Wagner, Elmar Brähler
Kulturschock Deutschland: Eine empirische Untersuchung zu alltagskulturellen Differenzen von Ost- und Westdeutschen (PDF-E-Book)
psychosozial 80 (2000), 9-21
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
13 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 25773
Die Wiedervereinigung Deutschlands wurde von Wagner (1996) als
Kulturschockphänomen beschrieben. Voraussetzung für die
Anwendbarkeit des Modells ist das Vorhandensein deutlich
unterschiedlicher Kulturen im Sinne verschiedener Normierungen des
Alltagshandelns. Wagner ging von der Annahme aus, die
geschichtliche Trennung Ost- und Westdeutschlands habe
Ostdeutschland von der westdeutschen Entwicklung zu einer immer
mittelständischeren und amerikanisch geprägten Alltagskultur
ausgeschlossen. Es sei deshalb deutscher und proletarischer
geblieben. Aus vorliegenden repräsentativen Erhebungen und eigenen
Beobachtungen hatte Wagner Unterschiede zwischen Ost- und
Westdeutschen in alltagskulturellen Handlungsmustern und
Einstellungen zusammengetragen, wie etwa dem Grußverhalten, den
Themen von Alltagsgesprächen, der Arbeitseinstellung oder dem
Verhältnis der Geschlechter. In einer 1998 durchgeführten
deutschlandrepräsentativen Untersuchung an Stichproben von 1020
West- und 1030 Ostdeutschen im Alter von 14 bis 92 Jahren wurde
mittels eines eigens konstruierten Fragebogens überprüft, ob die
behaupteten Unterschiede heute feststellbar sind. Die genannten
Hypothesen konnten durch die Ergebnisse nur teilweise bestätigt
werden. Die Befunde sprechen für einen Wertewandel bei den
Ostdeutschen und damit für einen Beginn der inneren Einheit. Sie
stellen die weitere Gültigkeit des Kulturschockmodells zur
Erklärung anhaltender deutsch-deutscher Schwierigkeiten grundlegend
in Frage. Daher wird abschließend ein neues Modell vorgeschlagen,
das die Daten konsistenter erklären kann.
Stichworte: Interkulturelle Unterschiede, Deutschland, Sozialer
Wandel, Soziokulturelle Faktoren, Soziale Einflüsse, Lebensstil,
Kulturelle Assimilation
Keywords: Cross Cultural Differences, Germany, Social Change,
Sociocultural Factors, Social Influences, Lifestyle, Acculturation