Tobias Grave, Oliver Decker, Hannes Gießler, Christoph Türcke (Hg.)

Opfer

Kritische Theorie und Psychoanalytische Praxis

Cover Opfer

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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft

Verlag: Psychosozial-Verlag

166 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

1. Auflage 2017

ISBN-13: 978-3-8379-2533-3, Bestell-Nr.: 2533

Die Logik des Opferns ist die Logik des traumatischen Wiederholungszwangs: immer wieder Schreckliches tun, um die höheren Schreckensmächte zu besänftigen. Opfer zu verlangen gehört stets zu den Praktiken der Herrschaft, Opfer zu erbringen oft zu den Praktiken der Unterwerfung. Selbstaufopferung kann hohe moralische Qualität besitzen, doch gleichzeitig ist die Vorstellung, dass sich andere etwa als Selbstmordattentäter aus religiöser Überzeugung selbst opfern, zunehmend angsteinflößend.

Die verschiedenen Bedeutungen weisen auf etwas Unerledigtes im Opferbegriff, das zum gemeinsamen Ansatzpunkt der BeiträgerInnen des vorliegenden Bandes wird. Sie beleuchten seine Facetten auf dem aktuellen Stand kritischer Theorie und mit der Beobachtungsgabe psychoanalytischer Praxis, um die gegenwärtigen Erscheinungsformen des Opfers zu erklären.

Mit Beiträgen von Brigitte Boothe, Burkhard Brosig, Oliver Decker, Jan Friedrich, Eberhard Th. Haas, Panja Lange, Dietmar Scholz, Lea Schumacher, Christoph Türke, Hans-Jürgen Wirth, Carsten Wonneberger und Robert Zwarg

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort

Opfer und Menschwerdung
Christoph Türcke

Zivilisationstrauma Menschenopfer
Jan Friedrich

Opfertheorie – Opfertrance – Neurosen
Totem und Tabu heute
Eberhard Th. Haas

Zur Universalität der Opferstruktur
Anmerkungen zu »Opfertheorie – Opfertrance – Neurosen«
Carsten Wonneberger

Psychoanalytische Aspekte des Opferbegriffs und das Beispiel von Selbstmordattentätern
Hans-Jürgen Wirth

Das Opfer und seine (V)erklärung
Robert Zwarg

Opfererzählung, Opferfiktion und Beziehungsdynamik
Brigitte Boothe

Das Herz in der Aldi-Tüte
Transplantate als Opfer und Geschenk in der Dynamik kindlicher Verarbeitung
Dietmar Scholz, Oliver Decker & Burkhard Brosig

Die ambivalente Beziehung zwischen Organspendern und Organempfängern
Kommentar zu »Das Herz in der Aldi-Tüte«
Lea Schumacher

Opfer und Compassio
Panja Lange

Autorinnen und Autoren

Rezensionen

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Publik Forum 6/2018

Rezension von Klaus Hofmann

»In individuellen wie gesellschaftlichen Identifikationen bleibt die Opferthematik relevant – das Buch lohnt die Lektüre…« [mehr]

ajs informationen II/2017

Rezension von Elke Sauerteig

»Die Lebensphase der frühen Kindheit ist zunehmend in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Die Unterstützungsleistungen für Kinder und Familien wurden deutlich verbessert. Zugleich haben die gravierenden gesellschaftlichen Veränderungen und damit einhergehende Normierungs-und Optimierungsansprüche zu unverkennbar steigenden Belastungen auf Seiten von Eltern und Kindern gesorgt…« [mehr]