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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
247 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im Juni 2015
ISBN-13: 978-3-8379-2513-5, Bestell-Nr.: 2513
Mit einem Vorwort von Hermann Simon
Die jüdische Emigrantin Edith Jacobson ist nicht nur als eine der
wichtigsten Psychoanalytikerinnen des 20. Jahrhunderts, sondern
auch wegen ihrer Mitwirkung in der linken Widerstandsgruppe »Neu
Beginnen« und ihrer Verurteilung zu einer langen Zuchthausstrafe
bekannt. Persönliche Notizen aus den ersten Tagen ihrer Haft galten
als verschollen, überdauerten aber fast 80 Jahre lang in
Privathaushalten. Dieses sogenannte »schwarze Heft« enthält
Gedichte und Aufsatzfragmente zu Auswirkungen der Haft bei
weiblichen Gefangenen und zur Technik der Psychoanalyse
Paranoider.
Das vorliegende Buch macht die Gefängnisaufzeichnungen erstmals –
komplett als Faksimile und Abschrift – zugänglich und zeichnet die
Geschichte ihres Auffindens nach. Die enthaltenen Texte und der
Einfluss der Haft auf Jacobsons späteres Wirken werden beleuchtet
und die Reaktionen der psychoanalytischen Gemeinschaft auf ihre
Verhaftung analysiert. So bildet das Buch einen wichtigen Beitrag
zur anhaltenden Diskussion um den »Unvereinbarkeitsbeschluss«
zwischen dem psychoanalytischen Ideal der Neutralität und
politischem Engagement gegen den Nationalsozialismus.
Luzifer-Amor. Zeitschrift zur Geschichte der Psychoanalyse, Heft 59, 30. Jahrgang, 2017
Rezension von Günther Molitor
»Der nun vorliegende Band, ediert von der Sozialwissenschaftlerin und Autorin Judith Kessler und dem Psychohistoriker Roland Kaufhold, macht erstmals Jacobssohns Haftnotizen der ersten zwölf Gefängnistage, ihre Gedichte aus einem ›Schwarzen Heft‹ und ihre in der Haft entstandenen wissenschaftlichen Arbeiten ›Zur Technik der Analyse Paranoider‹ und ›Einige Beobachtungen über physische und psychische Hafteinwirkungen‹ faksimiliert und transkribiert zugänglich…« [mehr]
fachbuchjournal 1/2017
Rezension von Dieter Schmidmaier
»Eine interessante Ergänzung zur Geschichte der Psychoanalyse und des Widerstandskampfes gegen den Nationalsozialismus…« [mehr]
Werkblatt. Psychoanalyse & Gesellschaftskritik Nr. 75, Heft 2/2015, 32. Jg.
Rezension von Andreas Peglau
»Zusätzlich zu den von May/Mühlleitner publizierten Dokumenten, den Berichten Ernst Federns, den Aufzeichnungen des 1943 hingerichteten John Rittmeister und dem, was ansonsten über antifaschistisches Engagement von Analytikern bekannt ist, liefern Kessler und Kaufhold einen weiteren Mosaikstein für ein längst überfälliges Forschungsprojekt: Psychoanalyse gegen den Faschismus…« [mehr]
Zeitschrift für Individualpsychologie, 41. Jahrgang 4/2016
Rezension von Gerd Lehmkuhl
»Zusammenfassend stellt das Buch einen wichtigen Beitrag über das Schicksal einer im Nationalsozialismus verfolgten jüdischen Psychoanalytikerin dar, deren Aufzeichnungen den heutigen Leser tief beeindrucken und ein Plädoyer gegen das Vergessen und für das ›Wiedererinnern‹ des Wirkens Edith Jacobsons im deutschsprachigen Raum darstellen…« [mehr]
Junge Welt Nr. 41 am 18. Februar 2016
Rezension von Matthias Reichelt
»Judith Kessler und Roland Kaufhold haben die Aufzeichnungen transkribiert, Artikel hinzugefügt und unter dem Titel ›Gefängnisaufzeichnungen‹ als Buch veröffentlicht. In einem berührenden Aufsatz erzählt Kessler, wie sie ›ein Vierteljahrhundert auf Edith Jacobsons Gefängnisnotizen saß‹…« [mehr]
Einsicht 15 – Bulletin des Fritz-Bauer-Instituts Frühjahr 2016
Rezension von Galina Hristeva
»Das ›Schwarze Heft‹ ist ein Ereignis. [...]. Trotz der ausbleibenden Unterstützung vieler ihrer deutschen Kollegen, trotz der Streichung ihres Namens aus der Mitgliedsliste der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft und trotz des skandalösen Schulterschlusses der damaligen offiziellen Psychoanalyse mit dem nationalsozialistischen Regime – unrühmliche Tatsachen, die uns hier von Roland Kaufhold wieder ins Gedächtnis gerufen werden – zeigen Jacobsons Haftnotizen die Stärke einer Frau, die sich vom nationalsozialistischen Terror nicht einschüchtern ließ – und das Gesicht und den Zauber der anderen, der freiheitsliebenden, widerständigen Psychoanalyse…« [mehr]
Konkret: Politik & Kultur 2/16
Rezension von Tjark Kunstreich
»So können wir nun, beginnend bei den ersten tagebuchartigen Eintragungen über Abschriften von Gedichten sowie Selbstgedichtetem bis hin zu klinischen Überlegungen, einen Eindruck gewinnen von der Fähigkeit Jacobsons, psychische Überlebensstrategien zu finden, um nicht zu zerbrechen…« [mehr]
www.socialnet.de
Rezension von Sabine Kamp
»E. Jacobsons Aufzeichnungen aus dem Gefängnis sind sehr persönlich, sowohl die Erschütterung der Anfangszeit als auch die Solidarität im Verlaufe spiegelnd. Beeindruckend auch ihre Weiterarbeit an wissenschaftlichen Themen (s.o.) im Gefängnis und der Umgang damit…« [mehr]
Berlin-Woman.de
Rezension von Sabine Kamp
»Die biografischen Notizen erhellen die Situation fortschrittlicher PsychologInnen in den 1930er Jahren und zeigen, dass man durchaus erkennen konnte, wohin sich das Land politisch bewegte, welche Spielräume es gab und wie weit der vorauseilende Gehorsam ging…« [mehr]
HaGalil.com
Rezension von Ramona Ambs
»Spannend wie ein Krimi liest sich diese Geschichte, die gleichermaßen von Edith, als auch von Judith erzählt…« [mehr]
www.aviva-berlin.de
Rezension von Ramona Ambs
»Ein Vierteljahrhundert lagen die Aufzeichnungen von Edith Jacobson bei Judith Kessler in der Schublade. Dann endlich fanden die Tagebuchnotizen, Gedichte und Analysen der jüdischen Psychoanalytikerin den Weg in die Öffentlichkeit. Sie erzählen von der Angst, von Mut und der Hoffnung auf Freiheit…« [mehr]
Literaturkritik.de 10/2015
Rezension von Bernd Schneid
»Der aus dem ›schwarzen Heft‹ aufbereitete Text und das anschließend komplett gedruckte Faksimile bieten die Möglichkeit, einen minutiösen Blick auf dieses psychoanalytische und jüdisch-deutsche Dokument einer engagierten jungen Frau zu werfen, welche die Emigration für ihre Patienten zu lange hinausgezögert und sich damit selbst in Lebensgefahr gebracht hat…« [mehr]