Karin Flaake
Neue Mütter - neue Väter
Eine empirische Studie zu veränderten Geschlechterbeziehungen in Familien

EUR 29,90
Sofort lieferbar.
Lieferzeit (D): 2-3 Werktage
Buchreihe: Forschung Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
312 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2335-3, Bestell-Nr.: 2335
Trotz Aufklärung und Emanzipation stellt sich in vielen Familien
mit der Geburt des ersten Kindes ein »Traditionalisierungsschub«
ein – die Frau bleibt zu Hause, der Mann verdient das Geld.
Gemeinsam für Kinder, Hausarbeit und Einkünfte zuständig zu sein,
ist eine Herausforderung für Eltern. Dennoch profitieren oft sowohl
die Eltern als auch die Kinder davon. Wie verändern sich
Geschlechterbilder dadurch? Wie sehen typische Konflikte in der
Paarbeziehung und in der Familie aus? Die gleichberechtigte
Arbeitsteilung der Eltern kann zur Bereicherung der
Rollenverständnisse der Kinder führen: Der Entwurf von Männlichkeit
wird um Aspekte wie Fürsorge und familiale Verantwortung erweitert,
Mütterlichkeit und kontinuierliche Berufstätigkeit stellen keinen
Widerspruch mehr dar.
Die Autorin legt eine differenzierte psychoanalytisch orientierte
empirische Studie vor, in der sowohl Eltern als auch Kinder zu Wort
kommen. Innere, oft unbewusste Bindungen an traditionelle
Geschlechterbeziehungen werden ebenso deutlich wie die Bedingungen,
Möglichkeiten und Grenzen ihrer Neugestaltungen.
Inhaltsverzeichnis
[ einblenden ]
Inhalt
Geschlechtsbezogene Arbeitsteilungen in Familien –
Vorbemerkungen
Zur Studie
Teil I: Geteilte Elternschaft und Dynamiken in
Paarbeziehungen
1 Anfänge
Motive für eine in der Paarbeziehung
geteilte Elternschaft
Geburtserleben und Paarbeziehung
Übergang zur Elternschaft als bedeutsame Phase für Mütter und
Väter
Die Herausforderungen geteilter Elternschaft
2 Weichenstellungen nach der
Geburt
Traditionalisierungsdynamiken in Familien mit
geteilter Elternschaft: Rückzugstendenzen des Vaters, Dominanz der
Mutter und Veränderungsprozesse – Herr und Frau Ahrens
Problemfelder geteilter Elternschaft und
Gestaltungsmöglichkeiten
3 Umgehensweisen mit den durch das Neugeborene ausgelösten
Gefühlen
Traditionalisierungsdynamiken
Gleichgewichtige Beziehungsgestaltungen
4 Umgehensweisen mit Stillsituationen
Stillen und
geteilte Elternschaft
Stillen als Norm und herausgehobene Beziehungserfahrung
Traditionalisierungsdynamiken
Konkurrenzdynamiken
Gleichgewichtige Beziehungsgestaltungen
5 Weitere Entwicklungen in den Beziehungen zu den
Kindern
Unterschiedliche Muster 75
Sich verfestigende Ungleichheiten in den Aufgabenverteilungen,
Dauerkonflikte in der Paarbeziehung und Bedeutung
geschlechtsbezogener Orientierungsmuster – Frau Voigt-Berg und Herr
Voigt
Gleichgewichtige Aufgabenverteilungen – Frau Albers und Herr
Möller
6 Bedeutung gesellschaftlicher Bilder von der guten
Mutter
Bedeutung normativer Mutterbilder in Familien, in
denen beide erwerbstätig und für Familienarbeiten zuständig
sind
Bedeutung normativer Mutterbilder bei vollzeitiger Erwerbstätigkeit
der Frauen und Zuständigkeit der Männer für Familienarbeiten
Relativierung mütterlicher Bedeutsamkeit
7 Konfliktfeld Hausarbeit
Hausarbeit in
Paarbeziehungen
Konfliktfeld Hausarbeit in Familien mit Hauptzuständigkeit der
Männer und vollzeitiger Erwerbstätigkeit der Frauen – Herr Rennert
und Frau Ebert
Ähnliche Muster: Herr Binder, zuständig für Familienarbeiten, und
Frau Binder, vollzeiterwerbstätig
Bewusste Konfliktvermeidung durch das Bemühen, traditionelle
Verhältnisse in einer nichttraditionellen Lebensform
aufrechtzuerhalten: Herr Scholz, zuständig für Familienarbeiten,
und Frau Scholz-Arndt, vollzeiterwerbstätig
Konfliktfeld Hausarbeit in Familien, in denen beide erwerbstätig
und für Familienarbeiten zuständig sind
8 Geteilte Elternschaft und Dynamiken in Paarbeziehungen –
Resümee
Teil II: Geteilte Elternschaft, Geschlecht und
Sozialisation
1 Geschlecht und Sozialisation in einer Familie mit
nichttraditioneller Arbeitsteilung: Vollzeiterwerbstätigkeit der
Mutter und Zuständigkeit des Vaters für Familienarbeiten – Herr
Scholz, Frau Scholz-Arndt, der Sohn Andreas und die Tochter
Mona
Familiensituation
Ein nach Geschlechtern differenzierter Blick auf die Kinder: Sohn
und Tochter als einander polar Entgegengesetzte
Der Sohn
Die Tochter
Geschlecht und Sozialisation in einer Familie, in der die Mutter
vollzeiterwerbstätig und der Vater für Familienarbeiten zuständig
ist – Resümee
2 Entwicklungen von Töchtern in Familien mit geteilter
Elternschaft – Potenzielle Problembereiche und erweiterte
Möglichkeiten
Aktivitäten mit der Tochter in der Kindheit –
Geschlechtsbezogene Differenzierungen und Zuordnungen
Körperliche und emotionale Nähe in Vater-Tochter- und
Mutter-Tochter-Beziehungen
Mutter-Tochter-Verstrickungen und Entlastungen durch das Andere des
Vaters – Verena Carstens und ihre Eltern
Mutter-Tochter-Beziehungen und Potenziale einer in der
Paarbeziehung geteilten Elternschaft
Die Tochter als emotionale Unterstützerin des Vaters –
Verführungen in Vater-Tochter-Beziehungen und die Bedeutung der
Beziehung zur Mutter
Adoleszenz, Körperlichkeit und Sexualität von Töchtern in Familien
mit geteilter Elternschaft
Entwicklungen von Töchtern in Familien mit geteilter Elternschaft –
Resümee
3 Entwicklungen von Söhnen in Familien mit geteilter
Elternschaft – Potenzielle Problembereiche und erweiterte
Möglichkeiten
Verbundenheit in Vater-Sohn-Beziehungen und
die Bedeutung gemeinsamer Zeit
Emotionale Offenheit und körperliche Nähe in Vater-Sohn- und
Mutter-Sohn-Beziehungen
Vater-Sohn-Aktivitäten und der Wunsch, sich einer gemeinsamen
Männlichkeit zu versichern
Herr Voigt, Frau Voigt-Berg und der Sohn Manuel – Emotionale
Öffnung des Vaters als Prozess der Selbstveränderung
Sven Ahrens und sein Vater – Initiativen des Sohnes zur Veränderung
der Beziehung
Herr Mehner, Frau Weisse-Mehner und die Söhne Felix und Till –
Frühe Bindungen und Weiterentwicklungen des Vaters
Entwicklungen von Söhnen in Familien mit geteilter Elternschaft –
Resümee
Teil III: Geteilte Elternschaft – Einschätzungen im
Rückblick und Bedeutung in Lebensentwürfen der
Kinder
1 Einschätzungen der Eltern
Unterschiedliche Muster
Für Männer Wichtiges
Für Frauen Wichtiges
Geteilte Elternschaft als verbindendes Element in der
Paarbeziehung
Schwieriges und Entlastendes
2 Einschätzungen der Töchter und Söhne
3 Geteilte Elternschaft in Lebensentwürfen der Töchter und
Söhne
Unterschiedliche Muster
Lebensentwürfe von Töchtern und Söhnen in Familien mit
Vollzeiterwerbstätigkeit der Mutter und Zuständigkeit des Vaters
für Familienarbeiten
Lebensentwürfe von Töchtern und Söhnen in Familien, in denen beide
Elternteile erwerbstätig und zuständig für Familienarbeiten
waren
4 Geteilte Elternschaft, Einschätzungen im Rückblick und
Bedeutung in Lebensentwürfen der Kinder – Resümee
Teil IV: Geteilte Elternschaft und veränderte
Geschlechterbeziehungen in Familien – Resümee
1 Gesellschaftliche Bedeutung veränderter
Geschlechterbeziehungen in Familien und die Komplexität von
Wandlungsprozessen
2 Familienarbeiten und Männlichkeitsbilder – Neugestaltungen und
Traditionelles
3 Frauen und geteilte Elternschaft – erweiterte Möglichkeiten und
traditionelle Barrieren
4 Möglichkeiten der Relativierung idealisierender Bilder von einer
guten Mutter
5 Entwicklungen der Töchter und Söhne
6 Bedeutung förderlicher gesellschaftlicher Rahmenbedingungen
Literatur
Rezensionen
[ einblenden ]
Soziale Arbeit. Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Mai/Juni 2015
»So liefert das Buch Erkenntnisse zu möglichen Motiven für eine geteilte familiäre Verantwortung, zum Umgang mit Konflikten und zur Bedeutung gesellschaftlicher Zuschreibungen für das Zusammenleben. Insgesamt eine differenzierte Beobachtung zum Thema der Geschlechtergerechtigkeit…«
WeiberDiwan – Die feministische Rezensionszeitschrift, Frühling 2015
Rezension von Susanne Schweiger
»Karin Flaake untersuchte in ihrer empirischen, psychoanalytisch orientierten Studie Mittelschichtsfamilien mit einer nicht-traditionellen Arbeitsteilung…« [mehr]
GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Ausgabe 1/2017
Rezension von Sigrid Metz-Göckel
»Karin Flaake führt in ihrer Studie aus, wie die Verflüssigung von Geschlechtergrenzen in den Elternrollen durch die Wirkmächtigkeit kultureller Repräsentationen im Mutter- und Vaterbild gebremst wird und wie sehr eine egalitäre familiale Arbeitsteilung von den verinnerlichten Geschlechter- und Elternbildern abhängt. Anregend sind die konkreten Schilderungen der Männer als Partner und Väter sowie der Frauen als Partnerinnen und Mütter…« [mehr]
HEP Informationen. Zeitschrift des Bundesverband Heilerziehungspflege in Deutschland e. V., Heft 1/2017
Rezension von Alex Gehrau
»Mit dem Buch ›Neue Mütter - neue Väter‹ legt die pensionierte Professorin Dr. Karin Flaake (Soziologie mit dem Schwerpunkt Frauen- und Geschlechterforschung an der Uni Oldenburg; Mitbegründerin des dortigen Studiengangs Frauen- und Geschlechterstudien und des Zentrums für Frauen und Geschlechterforschung) eine differenzierte psychoanalytisch orientierte empirische Studie vor, die hervorragend geeignet ist…« [mehr]
Freie Assoziation, 26. Jahrgang, Heft 2/2016
Rezension von Angela Moré
»Dennoch sind Geschlechterbeziehungen und die mit ihnen verbundenen Selbstkonzepte und Identifikationen nicht unveränderlich starr. Dies und die Schwierigkeiten, aber auch Chancen der Veränderung zeigt die emeritierte Soziologin und bekannte Adoleszenzforscherin Karin Flaake in einer detaillierten empirischen Studie auf, in welcher sie insgesamt zwölf Familien untersucht, in welchen die Eltern vor der Geburt des ersten Kindes den Entschluss zu einer geteilten Elternschaft fassten…« [mehr]
www.querelles-net.de. Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung Jg. 16, Nr. 2 (2015)
Rezension von Patrick Ehnis
»Darüber, ob und wie sich die Geschlechterbeziehungen in Familien ändern, wenn der Vater nicht hauptsächlich Ernährer ist, sondern auch gleichwertig familienbezogene Arbeiten übernimmt, sind jedoch relativ wenig Erkenntnisse vorhanden. Insbesondere gibt es kaum Untersuchungen, in denen die Perspektive der Kinder, die in solchen Familienmodellen aufwachsen, einbezogen wird. Insofern besetzt Karin Flaakes qualitativ-empirische Studie eine sozialwissenschaftliche Forschungslücke in einem gesellschaftlich immer relevanter werdenden Forschungsfeld…« [mehr]
Das Argument 312 (2/2015)
Rezension von Hannelore Faulstich-Wieland
»In dem mehrjährigen studienbegleitenden Projekt, das Verf. bereits 2006 mit Studierenden an der Universität Oldenburg begonnen hatte, wurden Familien untersucht, in denen die Mütter kontinuierlich erwerbstätig waren und damit von Anfang an eine geteilte Elternschaft praktiziert wurde…« [mehr]
Analytische Kinder- und Jugendlichen Psychotherapie Nr. 167, 3/2015
Rezension von Birgitt Kreuter-Hafer
»Für analytische Kinder- und Jugendlichen-PsychotherapeutInnen bietet das Buch wertvolle Anregungen und Außenansichten auf psychodynamische und familiendynamische Prozesse, insbesondere bezüglich dyadischer und triadischer Beziehungsmuster und der Wirkkraft innerer Mutter- und Vaterbilder sowie der Möglichkeiten ihrer Aufweichung und Veränderung…« [mehr]
www.socialnet.de
Rezension von Prof. Dr. Friedhelm Vahsen
»Das Buch regt zum Nachdenken an und ist gleichzeitig für familiensoziologische Seminare ein wichtiger Diskussionsbeitrag zu sich – tendenziell wandelnden – Lebensformen in der Postmoderne…« [mehr]
Impulse für Gesundheitsförderung 86, 1. Quartal März 2015
Rezension von Mareike Claus
»Detailliert werden Alltagssituationen einzelner Familien analysiert und Konfliktthemen, zum Beispiel die Organisation der Hausarbeit, betrachtet…« [mehr]
SLR – Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau. Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Sozialpolitik und Gesellschaftspolitik 2/2015
Rezension von Margit Brückner
»Eine sehr lesenswerte Studie, die jeden Leser und jede Leserin zum Nachdenken über die eigenen Familienerfahrungen und -vorstellungen bringt und anregend wirkt, sich für eine gute gesellschaftliche Rahmung für geteilte Elternschaft wissenschaftlich und praktisch einzusetzen…« [mehr]
aep informationen. Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft Heft 2/15
Rezension von Monika Jarosch
»Ausführlich und intensiv wird der geteilten Elternschaft und den Dynamiken in Paarbeziehungen nachgegangen…« [mehr]
Zeitschrift für Sexualforschung, Heft 2, 28. Jahrgang, 2015
Rezension von Ulrike Schmauch
»Hierzu legt nun Karin Flaake eine sehr beeindruckende Studie vor, die wichtige Erkenntnisse liefert und spannend zu lesen ist. Die Arbeit nimmt Bezug zu verschiedenen theoretischen Kontexten: zur Familiensoziologie, zur Care-Debatte und Sozialstaatsanalyse, zu Ergebnissen der Familien- und Geschlechterforschung und zu psychoanalytischen Konzepten.…« [mehr]
www.vaeter-netz.de
Rezension von Christian Beuker
»Eine wichtige Arbeit auch im Zusammenhang von Elternzeit und reduzierten Vollzeitarbeitsplätzen der sogenannten Generation Y…« [mehr]