Roland Kaufhold
»Für einen Juden ist ›nach Auschwitz‹ nichts mehr so, wie es früher war.« (PDF-E-Book)
Zum 100. Geburtstag des Psychoanalytikers, Schriftstellers und Abenteurers Paul Parin
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25 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im Dezember 2016
Bestell-Nr.: 22549
DOI:
https://doi.org/10.30820/0941-5378-2016-2-69Der Autor stellt wesentliche Facetten aus dem außergewöhnlichen
Lebensweg des vor 100 Jahren in Slowenien geborenen
Psychoanalytikers und Schriftstellers Paul Parin
(20.09.1916–18.05.2009) vor. Hierbei beleuchtet er vor allemdie
jüdischen Anteile von Parins Familienbiografie. Aufgrund einer
angeborenen körperlichen Beeinträchtigung war für Paul Parin das
Beobachten und Sprechen bereits früh äußerst bedeutsam. In der
Auseinandersetzung mit seinem Vater, einem privilegierten jüdischen
Großgrundbesitzer, ging Parin den doppelten Weg als wohlerzogener
Junge und als revolutionärer Kritiker jeglicher Herrschaft. Diese
Verarbeitungsprozesse sollten sich Jahrzehnte später in seinen
psychoanalytisch-gesellschaftskritischen Büchern wie auch in seinem
Selbstverständnis als undogmatischer Sozialist und Anarchist
niederschlagen. Parin engagierte sich als Jude im
antifaschistischen Kampf gegen Hitlerdeutschland. 1944 schloss er
sich mit Goldy Parin-Matthèy und fünf weiteren Schweizer Ärzten als
chirurgische Mission Titos Partisanenarmee an, was für ihn eine
prägende Erfahrung darstellte. Es wird ein Erlebnis eines
antisemitischen Übergriffs beschrieben und Parins sehr heftige
Reaktion hierauf. Die Erinnerung an seinen psychotisch gewordenen
Jugendfreund Gvic und an dessen tragisches Ende, auch als Folge von
Ustascha-Kriegsverbrechen, wird als eine der persönlichsten
Erzählungen Parins vorgestellt. In der Schweiz der Nachkriegszeit
wurde Parin zum Psychoanalytiker, Pionier der Ethnopsychoanalyse,
zum Mitbegründer des Psychoanalytischen Seminars Zürich sowie in
seinen letzten drei Jahrzehnten zum vielfach ausgezeichneten
Schriftsteller. Seine Liebe zu der Psychoanalytikerin Goldy
Parin-Matthèy war sein wertvollster seelischer Besitz.
Abstract:
The author presents major facets of the extraordinary life of
psychoanalyst and writer Paul Parin, born 100 years ago in Slovenia
(20.09.1916–18.05.2009). Above all, he highlights the Jewish parts
of Parin’s family biography. Due to a congenital physical
impairment, observing and talking was particularly important
already for the young Paul Parin. In the disputes with his father,
a privileged Jewish big landowner, Parin followed the double path
of being a well-behaved son and revolutionary critic of authority
of any kind. These coping processes would be reflected decades
later in his psychoanalytic books that were critical of society as
well as in his self-concept as an undogmatic socialist and
anarchist. Parin, the Jew, was involved in the anti-fascist
struggle against Hitler’s Germany. In 1944, together with Goldy
Parin-Matthèy and five other Swiss physicians, he joined Tito’s
partisan army, which was a formative experience for him. The
experience of an anti-Semitic assault is described as well as
Parin’s very strong reaction to it. The memory of his boyhood
friend turned psychotic, Gvic and of his tragic passing, which was
also a consequence of Ustasha war crimes, is presented as one of
the most personal accounts of Parin. In post-war Switzerland, Parin
became a psychoanalyst, pioneer of ethnopsychoanalysis, co-founder
of Psychoanalytisches Seminar Zürich and, in the last three decades
of his life, an author who was awarded many prizes. His love for
psychoanalyst Goldy Parin-Matthèy was his most precious emotional
wealth.