Friedhelm Nyssen, Peter Jüngst (Hg.)
Kritik der Psychohistorie
Anspruch und Grenzen eines psychologistischen Paradigmas

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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
Verlag: Psychosozial-Verlag
363 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6222-0, Bestell-Nr.: 222
Wenn wir die Rolle der »Psyche« in Geschichte und Politik erkennen
wollen, ist der sozialpsychologische Grundgedanke einer »Dialektik
von individueller und gesellschaftlicher Dynamik« (Horst Petri)
unverzichtbar.
Der spektakulären Versuchung, nur noch psychische Determinanten auf
der historisch-politischen Bühne auszumachen, erliegt seit drei
Jahrzehnten Lloyd de Mause und verkündet, so eine »new science«
begründet zu haben: die von ihm selbst so genannte »unabhängige
Psycho-Historie«.
Die AutorInnen stellen dieses Unterfangen in Frage und diskutieren
– historisch-psychologisch und sozialkritisch motiviert – Anspruch
und Grenzen der »unabhängigen Psycho-Historie«.
Vielfältige Themen wie »Kindsopfer«, »Epidemien und
Untergangsstimmungen«, »Hexenwahn«, »ökonomische Entscheidungen in
der Epoche der Globalisierung«, »Gesellschaftsformationen und
Traumata«, »Kinderkrippen«, »neue Literatur« kommen zu Wort.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Friedhelm Nyssen: Einleitung: Ein Vergleich
zwischen der „unabhängigen Psychohistorie“ und den Beiträgen dieses
Bandes
I Allgemein -
Theoretischer Teil
Friedhelm Nyssen: Die „unabhängige Psychohistorie“ – eine
immerwährende Abstraktion
II Historische
Themen
Peter Jüngst: Gesellschaftsformationen und Traumata – zur
Diskussion einer psychohistorischen Perspektive
Hartwig Weber: Das Kinderopfer im Alten Testament
und im Christentum
Evelyn Heinemann: Projektion oder Realität? Der
Beitrag von Psychohistorie und Ethnopsychoanalyse zum Verstehen
kultureller Phänomene
Edmund Hermsen: „Angst im Abendland“ -
Apokalyptische Vorstellungen der frühen Neuzeit. Ein
psychohistorischer Beitrag zur europäischen Religionsgeschichte
III
Gegenwartsbezogene Themen
Wolfgang Prieß: Empathische Beziehungen versus ökonomische
Entscheidungen
H. Kallert: Psychogenetische Theorie und
außerfamiliale Kleinstkinderziehung.
Evelyn Heinemann: Psychoanalytische Gedanken zur
Ausbildung der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV)
M. Bornhoff-Nyssen: Wenn das Herz (k)eine Heimat
findet. - Moderne Literatur diskutiert anhand psychohistorischer
Thesen
Rezensionen
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Journal of Psychohistory Vol.33#3
Rezension von Juhani Ihanus
»This work as a whole raises the question about where, and in what directions, psychohistorians should seek sources of renewal of their research and theories. The authors of the work gesticulate to the direction of social and cultural sciences. There are, however, other possible directions, and not only among psychoanalytic reformulations. I mean here the connections of psychohistory with natural sciences, evolutionary theory and neurosciences. We maybe witnessing in the future such new fields as evolutionary psychohistory and neuropsychohistory (with cumulative aids provided by already existing evolutionary psychology, neuro-psychoanalysis and cognitive neuroscience)…« [mehr]