Andrea Lilge-Hartmann
Transkulturalität und interkulturelle Psychotherapie in der Klinik
Ethnopsychoanalytische Untersuchung eines stationären Behandlungskonzepts für Migranten

EUR 29,90
Sofort lieferbar.
Lieferzeit (D): 2-3 Werktage
Buchreihe: Forschung Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
322 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im August 2012
ISBN-13: 978-3-8379-2211-0, Bestell-Nr.: 2211
Die vorliegende Studie über ein stationäres Behandlungskonzept für
Patienten und Patientinnen mit Migrationshintergrund beleuchtet die
Dynamik und Komplexität transkultureller Situationen im
psychotherapeutischen Klinikalltag. Vor dem Hintergrund eines
qualitativen Psychotherapieforschungsansatzes werden die in einer
Feldforschung gewonnenen subjektiven Mitarbeiter- und
Patientenperspektiven mit einer strukturellen Analyse des
institutionellen Kontextes verknüpft. Anhand reichhaltigen
ethnografischen Materials – Szenen, Gesprächen, Beobachtungen und
Diskursen aus der Klinik – entfaltet die Autorin die Problematik
der interkulturell orientierten Psychotherapiepraxis in ihrer
ganzen Vielschichtigkeit. Die differenzierte, multiperspektivische
Darstellung verdeutlicht die subtilen Beziehungsmuster des »doing
culture« im therapeutischen Alltag und zeigt die Spannungen und
Diskrepanzen zwischen dem intendierten Behandlungsansatz und den
institutionellen Zwängen auf.
Inhaltsverzeichnis
[ einblenden ]
Inhalt
Danksagung
Einleitung
Das Konzept der Transkulturalität in Theorie, Forschung
und klinischer Praxis
1 Transkulturalität und interkulturelle Psychotherapie
1.1 Begriffsgeschichte
1.2 Forschungsstand
1.3 Migranten in der stationären Psychotherapie
2 Kulturtheoretische und methodologische Grundlagen der
Ethnopsychoanalyse
2.1 Theoretische Grundlagen subjektorientierter Kulturanalyse
2.2 Ethnopsychoanalytische Methodologie und Methodik
2.3 Forschungspraktisches Vorgehen
2.3.1 Verfahren der Datenerhebung
2.3.2 Interpretationstechnik
Räume und Settings
3 Institutionelle Kontext
3.1 Institutionskritik
3.2 Institutionspraxis: Rahmenbedingungen und Dynamiken in der
stationären psychosomatischen Rehabilitation
4 Wer sind »die Migrantenpatienten«?
4.1 Die Patienten auf der »Migrantenstation« im statistischen
Überblick
4.2 Diskussion der statistischen Daten
5 Das Behandlungskonzept
6 Integration in bestehende Strukturen: Beispiele Morgengruppe,
Sozialberatung und Visite
7 Spezialangebote: Beispiel »multikulturelles Lernatelier«
8 Gruppenpsychotherapie: »Gemischt ist besser«
8.1 Potenziale und Konzepte der inter-/transkulturellen
Gruppenpsychotherapie
8.2 Gruppentherapie mit Migranten in der Klinik
Patientenperspektiven
9 Frau Aslan: »Draußen bin ich eben die Mitarbeiterin«
10 Frau Günes: »Ich darf ja nicht nur an mich denken«
11 Frau Fernandez: »I’m not the stupid because I do not speak the
language«
12 Frau Cengiz: »Ich war, ich hab das enttäuscht«
13 Dynamiken in der Stationsgemeinschaft
13.1 Beschwerdebrief
13.2 Gruppendiskussion
13.3 Im Gruppenraum
14 Patientenperspektiven im Vergleich: Erste Schlussfolgerungen
14.1 Mitpatienten
14.2 Sprache
Mitarbeiterperspektiven
15 Erfahrungen des Pflegepersonals: »Also dieses Nonverbale war
schon sehr demonstrativ«
16 Kliniktherapeuten mit Migrationshintergrund: »In der Wüste die
haben ein Wasser gefunden«
17 Interkulturelle Kompetenzen eines deutschen Klinikpsychologen:
»Und dann musst’ sie lachen und dann kamen wir drauf, was los
ist«
18 Sichtweisen des ökonomischen Klinikleiters: »Sonderbereiche als
etwas Gutes rüberbringen«
19 Schlussbetrachtung
Literatur