Wolfgang E. Milch, Hans-Jürgen Wirth (Hg.)
Psychosomatik und Kleinkindforschung

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Buchreihe: edition psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
344 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6213-8, Bestell-Nr.: 213
Pathogene Einflüsse der frühesten Lebenszeit, insbesondere der
frühen Mutter-Kind-Beziehung, werden von vielen psychoanalytischen
Autoren als ein wesentlicher Faktor angesehen, der in dem späteren
Auftreten psychosomatischer Erkrankungen einen wesentlichen Anteil
hat. Einer dieser Autoren ist Hans Müller-Braunschweig, der mit
seinen Gedanken zum Einfluss der frühen Mutter-Kind-Beziehung auf
die Disposition zu psychosomatischen Erkrankungen schon vor ca.
dreißig Jahren einen Einfluss auf die weitere Entwicklung nahm. Er
nahm an, dass der averbale »Dialog« (René Spitz) zwischen Mutter
und Kind eine Grundlage für die weitere psychische Entwicklung, auf
der sich u.a. die Objektbeziehungen, die Realitätsprüfung und die
Möglichkeit einer befriedigenden narzisstischen Regulation
aufbauen. Er bezog dabei ausgesprochen experimentell ausgerichtete
Untersuchungen, die in einem nicht psychoanalytischen Bezugsrahmen
entstanden waren, in seine Reflektionen mit ein.
Inzwischen hat die Säuglings- und Kleinkindforschung eine Fülle
empirisch begründeter Ergebnisse geliefert, die eine mangelnde
psychophysische Belastbarkeit im späteren Leben und eine
Anfälligkeit für psychosomatische Symptome erklären können.
Interaktionsprozesse und der affektive Austausch zwischen
Bezugsperson und Kind ermöglichen in den ersten Lebensmonaten die
Grundregulation und führen zu Repräsentanzen von Interaktionen, die
die Basis für die spätere Bindungsqualität des Kindes bilden. Diese
mutuelle Regulation des Mutter-Kind-Paares stellt die Grundlage für
die selbstregulativen Fähigkeit des späteren Erwachsenen dar, in
unterschiedlichem Ausmaß, auf verschiedenen Ebenen,
sprachlich-symbolisch oder körperlich-psychosomatisch. Auf dem
Hintergrund der aktuellen Ergebnisse werden in diesem Buch die
Arbeiten Hans Müller-Braunschweigs in ihren Bezügen aufgenommen und
die wichtigsten neuen Ergebnisse aus der Säuglings- und
Kleinkindforschung und ihre Relevanz für das Verständnis der
Entstehung psychosomatischer Erkrankungen diskutiert.
Mit Beiträgen von Hans Müller-Braunschweig, Angela von Arnim,
Dieter Beckmann, Burkhard Brosig, Elmar Brähler, Uwe Gieler, Jürgen
Hardt, Hans-Peter Hartmann, Günter Heisterkamp, Wolfgang Milch,
Michael Putzke, Ursula Volz, Hans-Jürgen Wirth