Hans-Jürgen Wirth
Sigmund Freuds Religionskritik und die psychoanalytischen Menschenbilder (PDF-E-Book)
Freie Assoziation 2006, 9(3), 81-97
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
17 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im November 2006
Bestell-Nr.: 21074
Jedem psychotherapeutischen Verfahren (aber auch jeder
psychologischen oder soziologischen Theorie) liegt ein geheimes und
oft nicht reflektiertes Menschenbild zu Grunde, eine latente
Anthropologie, die den Umgang des Therapeuten mit seinem Patienten
prägt. Das Menschenbild Freuds ist durch die bewusste Bezugnahme
auf die Ideale der Aufklärung und die weitgehend unbewussten
Wurzeln seines Denkens in der Romantik geprägt. Mit seiner
rationalistischen Religionskritik übersieht Freud das
anthropologische Bedürfnis des Menschen nach Sinndeutungen des
Lebens. Sein aufklärerischer Zukunftsoptimismus führt ihn in eine
quasi-religiöse Wissenschafts-, Technik- und
Fortschrittsgläubigkeit. Deren Fragwürdigkeit hatte Freud zwar
selbst schon mit der Formulierung vom »Prothesengott« angedeutet,
aber erst sein Schüler Ernest Jones und später Horst-Eberhard
Richter erkannten in der narzisstischen Größenfantasie des
»Gotteskomplexes« die Merkmale einer Ersatzreligion.
Abstract:
Every psychotherapeutical technique (but also every psychological
and sociological theory) is based on a secret and often not
ratiocinated idea of man, a latent anthropology that shapes the
therapist’s contact with the patient. Freuds idea of man is shaped
by the conscious reference to the ideals of the Enlightenment and
by the largely unconscious roots of the Freudian thinking in
Romanticism. Because of his rationalistic criticism of religion,
Freud does not see man’s anthropological need for meaningful
interpretations of life. His Enlightenment-inspired optimism
regarding the future unintentionally leads him to a quasi-religious
faith in science, technology and progress. However, even if Freud
himself had already hinted at the dubiousness of these when
devising the »prosthetic God« (cf. Civilisation and ist
Discontents), it remained for his follower Ernest Jones and, later,
Horst-Eberhard Richter to recognise the characteristics of a
substitute religion in the narcissistic delusion of grandeur of the
»God complex«.
Stichworte: Freud (Sigmund), Weltbild, Religion, Rationalität,
Ideologie, Narzissmus
Keywords: Freud (Sigmund), World View, Religion, Rationality,
Ideology, Narcissism