Markus Brunner, Jan Lohl, Rolf Pohl, Sebastian Winter (Hg.)
Volksgemeinschaft, Täterschaft und Antisemitismus
Beiträge zur psychoanalytischen Sozialpsychologie des Nationalsozialismus und seiner Nachwirkungen

EUR 24,90
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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
Verlag: Psychosozial-Verlag
252 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2055-0, Bestell-Nr.: 2055
Was machte die Idee der Volksgemeinschaft und den Antisemitismus
für die Menschen im Nationalsozialismus so attraktiv? Wie wurden
sie zu Tätern und Täterinnen? Wie wirken sich NS-Gefühlserbschaften
noch in den nachfolgenden Generationen aus? Der Nationalsozialismus
und seine gesellschaftlichen Nachwirkungen sind ohne eine
sozialpsychologische Perspektive nicht zu verstehen. Dies erfordert
die Berücksichtigung der subjektiven Dimension der
Nachkriegsgesellschaft sowie der Brüche und Kontinuitäten nach
1945.
Der Band versammelt Aufsätze, die sich aus einer
psychoanalytisch-sozialpsychologischen und
geschlechtertheoretischen Perspektive sowohl mit den
psychodynamischen Mechanismen der nationalsozialistischen
Weltanschauung und Gewalt als auch mit den Versuchen ihrer
psychischen Verarbeitung in der Nachkriegszeit
auseinandersetzen.
Mit Beiträgen von Markus Brunner, Isabelle Hannemann, Sascha
Howind, Jan Lohl, Rolf Pohl, Wolfram Stender und Sebastian
Winter
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Psychoanalyse und Geschichte
Eine Einleitung
Markus Brunner, Jan Lohl, Rolf Pohl, Sebastian
Winter
Ganz normale Massenmörder?
Zum Normalitätsbegriff in der neueren NS-Täterforschung
Rolf Pohl
Täterinnenschaft und weibliche Grausamkeitsmotivation
Raum, Körper und Wahrnehmung
Isabelle Hannemann
Der faschistische Einheitstrick
Die Suggestion von Einheit und Gleichheit in der
nationalsozialistischen »Volksgemeinschaft«
Sascha Howind
Lüstern und verkopft
Zur affektiven Dimension antisemitischer Feindbilder im
Nationalsozialismus
Sebastian Winter
Die Kryptisierung des Nationalsozialismus
Wie die »Volksgemeinschaft« ihre Niederlage überlebte
Markus Brunner
Das psychische Erbe des Nationalsozialismus
Ein psychoanalytischer Beitrag zur Generationenforschung
Jan Lohl
Ideologische Syndrome
Zur Aktualität des sekundären Antisemitismus in Deutschland
Wolfram Stender
Autorinnen und Autoren
Rezensionen
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Psyche 6/2012
Rezension von Christine Kirchhoff
»Besonders hervorzuheben an diesem insgesamt sehr interessanten und größtenteils flüssig zu lesenden Sammelband ist die inhaltliche und methodische Umsicht, mit der an das Thema herangegangen wird…« [mehr]
Neues Deutschland vom 31. August 2011
Rezension von Carsten Becker
»Warum hat ein Großteil der deutschen Bevölkerung selbst als das Ende des Hitlerregimes abzusehen war, keinen Widerstand geleistet? Diese Frage beschäftigt die historische Forschung seit Jahrzehnten…« [mehr]
Lernen aus der Geschichte, 26. Januar 2022
Rezension von Pascal Beck
»Der Antisemitismus ist nicht bloß ein Vorurteil, das mit kognitionspsychologischen Ansätzen der Einstellungsforschung erklärt werden kann. Um ihn greifen zu können, benötigt es eine politische Psychologie, die es schafft, die Irrationalität des Antisemitismus durch den Versuch einer Vermittlung von individuellem und gesellschaftlichem Unbewussten zu verstehen. Gelingen kann dies nur mit psychoanalytischen Begriffen. In der Einleitung machen die Herausgeber deutlich, dass die politische Psychologie verschiedene Disziplinen verbindet. Während die Geschichtswissenschaft die psychologischen Seiten sozialer und politischer Prozesse nur selten in den Blick nimmt, ist die Psychologie oft dazu geneigt ihre Gegenstände von historischen Bezügen zu isolieren. Die politische Psychologie, wie sie hier dargestellt wird, will versuchen, diese Disziplinen miteinander zu denken – wissend, dass eine bruchlose Integration jedoch nicht möglich ist…«
www.beatpunk.org
Rezension von Hanno Plass
»Die anregendsten Beiträge boten Rolf Pohl, Isabelle Hannemann und Wolfram Stender. Pohl explizierte seine Kritik an nicht-normativen Forschungsverfahren und Deutungsweisen der ›Täterforschung‹ wie sie durch Christopher Browning und Harald Welzer in Wissenschaft und Feuilletons populär wurde…« [mehr]
ak - analyse & kritik – Zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 562
Rezension von Peter Nowak
»Warum hat die NS-Volksgemeinschaft bis zum Schluss funktioniert? Das Buch ›Volksgemeinschaft, Täterschaft und Antisemitismus‹ gibt in acht Aufsätzen einen auch für Laien verständlichen Überblick über die sozialpsychologische Forschung…« [mehr]