Eva-Marie Kessler
Altersbilder im psychotherapeutischen Geschehen (PDF-E-Book)
Psychotherapie im Alter 2013, 10(2), 241-254
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
14 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 20364
Es gibt eine umfassende Literatur zu Inhalten von individuellen
Altersbildern, ihrer lebensgeschichtlichen Entstehung sowie ihrer
Wirkung auf Erleben, Verhalten und Entwicklungsprozesse. Der
vorliegende Artikel reflektiert diese Literatur vor dem Hintergrund
des psychotherapeutischen Geschehens. Danach ähneln sich
Patient/inn/en und Psychotherapeut/inn/en darin, dass sie seit
ihrer Kindheit mit ähnlichen kollektiven Deutungsmustern des
Alter(n)s konfrontiert worden sind und diese internalisiert haben.
Gleichzeitig sind ihre Repräsentationen des Alter(n)s auch
hochindividuelle Produkte biografischer Erfahrungen über die
Lebensspanne sowie aktueller objektiver und subjektiver
Lebenslagen. Altersbilder (negative wie positive) stellen im
psychotherapeutischen Geschehen wahrscheinlich einen
eigenständigen, bedeutsamen und potenziell problematischen
Einflussfaktor dar – etwa in Bezug auf die Wahrnehmung, Erfassung
und Bewertung psychischer Symptome, die Therapieerfolgserwartung,
die Gestaltung der therapeutischen Beziehung und des
Arbeitsbündnisses oder die Auswahl, Anwendung und Effektivität
therapeutischer Methoden. Ein Forschungsprogramm zur empirischen
Überprüfung dieser Annahmen wäre dringend notwendig.
Abstract:
There is a large amount of research on what constitutes aging
stereotypes, how they originate and develop during one’s life span
and how they influence individual functioning and development. The
aim of this paper is to reflect on this evidence considering the
psychotherapeutic process. Beginning at childhood both
psychotherapists and patients have adopted and internalized
socially shared attitudes and beliefs concerning older people and
the aging process. Individuals’ aging stereotypes also represent
highly individualized products incorporating biographical
experiences as well as individual objective and subjective
resources and circumstances. In this paper it is argued that aging
stereotypes (both negative and positive) may significantly affect
the psychotherapeutic process in a problematic manner – pertaining
to the detection and evaluation of psychic symptoms, the formation
of the therapeutic alliance, therapeutic goal setting and
expectations as well as the selection and application of
therapeutic methods. A research program is necessary in order to
empirically investigate these assumptions.