Christine Kirchhoff
Das psychoanalytische Konzept der »Nachträglichkeit«
Zeit, Bedeutung und die Anfänge des Psychischen

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
283 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2014-7, Bestell-Nr.: 2014
Anhand einer Freud-Lektüre, die sich an der Entfaltung von
Widersprüchen orientiert, zeigt die Autorin die Bedeutung des
Konzepts der »Nachträglichkeit« für eine psychoanalytische
Subjekttheorie auf. Neben der bisher ausstehenden
begriffslogischen, begriffsgeschichtlichen und
rezeptionsgeschichtlichen Aufarbeitung geht es um die
»Nachträglichkeit« in der Konstitution des Psychischen.
Indem Christine Kirchhoff dabei eine französisch inspirierte
Freud-Lektüre mit der kritischen Theorie Adornos verbindet,
entwickelt sie in Auseinandersetzung mit der Verführungstheorie
Laplanches einen originellen Theorieansatz, der Freudsche Konzepte
wie Befriedigungserlebnis, Lebensnot, Wunsch und Todestrieb
rekonstruiert, aufeinander bezieht und für ihre gesellschaftlichen
Dimensionen öffnet. In einem abschließenden Exkurs zu einer
aktuellen Kontroverse werden Differenzen zwischen
psychoanalytischer Theorie und experimentalwissenschaftlicher
Säuglingsforschung analysiert.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Danksagung
Einleitung
Teil I - Die Urszene der Subjektivität: Das
Befriedigungserlebnis
1. Freud: Der Mensch zwischen Wunsch und Not des Lebens
1.1 Erste Fassung: Entwurf einer Psychologie
1.2 Zweite Fassung: Traumdeutung I
1.3 Dritte Fassung: Traumdeutung II
1.4 Auseinandersetzung
2. Die Not des Lebens
2.1 Ein assoziativer Exkurs: Ananke in den griechischen Mythen über
den Ursprung der Welt und in der griechischen Philosophie
2.2 Die Not des Lebens in Freuds Schriften
2.2.1 Die Not des Lebens in den Anfängen des Psychischen
2.3 Adornos Entfaltung der Lebensnot
2.3.1 Lebensnot und Gesellschaft
2.3.2 Wunsch, Selbsterhaltung, Praxis
2.3.3 Ich
2.4 Zusammenfassung
3. Der doppelte Sprung im Ursprung
3.1 Verspätung und Verschiebung
3.2 Das untergeschobene Objekt
4. Unbewusster Wunsch und Todestrieb
4.1 Die kontroverse Rezeption des Todestriebkonzeptes
4.1.1 Wunsch und Todestrieb aufeinander bezogen
4.2 Zu Todestrieb (und Wunsch) bei Freud
5. Dazwischenkommend: Lacan
5.1 Die Wiederkehr des konstitutiv Verlorenen
5.2 Bedürfnis, Begehren, Anspruch
5.3 L’Homme et l’Homelette
6. Laplanche: Der Andere und die Botschaft
6.1 Laplanches Kritik der Anlehnung und des
Befriedigungserlebnisses
6.1.1 Zur Frage der Brust
6.2 Kritik an Laplanche
6.2.1 Der Trieb bei Laplanche
6.2.2 Der Trieb und die Quelle des Triebes bei Freud
6.2.3 Laplanches Alternative: Quell-Objekte
6.2.4 Laplanches Kritik der primären Halluzination
7. Konsequenzen: No psychoanalytical theory escapes from the need
...
7.1 Greens Kritik an Laplanches Begründung des Triebes
7.1.2 Psychoanalyse und »child psychology«: Eine Kontroverse
zwischen Green und Laplanche
7.2 Not des Lebens und Sprache
8. Zusammenfassung
Teil II - Das Konzept der Nachträglichkeit
1. Das Konzept der Nachträglichkeit bei Freud
1.1 Das Konzept der Nachträglichkeit vor 1897
1.1.1 Emma
1.1.2 »... du weißt ja nicht, wie gut das is.« - Katharina
1.1.3 Der Brief an Fließ vom 6.12.1896
1.1.4 Die Ätiologie der Hysterie
1.2 »Ich glaube an meine Neurotica nicht mehr«
1.3 Nach der Aufgabe der Verführungstheorie
1.3.1 Über Deckerinnerungen: Das Jahr 1899
1.3.2 Der Wolfsmann
1.4 Zusammenfassung
2. Von der Nachträglichkeit in der Nachträglichkeit: Ein Überblick
über die Rezeptionsgeschichte
2.1 Schwierigkeiten mit dem Übersetzen eines impliziten
Konzeptes
2.2 Latenz und Wirkung: Die Wiederentdeckung der
Nachträglichkeit
2.2.1 Ferenczi
2.2.2 Lacan
2.2.3 Winnicott
2.2.4 Green
2.2.5 Loch
2.3 Die Rezeption in jüngerer Zeit
2.3.1 Klinisches
2.3.2 Interdisziplinäres
3. Nachträglichkeit begreifen
3.1 Die Nachträglichkeit der Urszenen
3.1.1 Von den Urszenen zu den Urfantasien
3.2 Individuum und Gesellschaft
3.2.1 Entwicklung und Übersetzung
3.2.2 Das nachträgliche Eingreifen des Vorträglichen: Wie die
Gesellschaft ins Innerste des Subjekts kommt
Teil III - Säuglingsforschung: Ein Exkurs
1. Einleitung
2. Die Kontroversen um den Stellenwert der Säuglingsforschung für
die Psychoanalyse
2.1 Was ist Psychoanalyse?
2.2 »Reconstructed« oder »Caught in the Act«: »Was ist ein
Kind?«
2.2.1 Können Säuglinge wünschen oder projizieren?
3. Erkenntnistheoretisches
3.1 Das Problem mit der Beobachtung
3.2 Direkte und indirekte Relevanz
3.2.1 Zum Status der Sprache
3.2.2 Eine widersprüchliche Position: Laplanche zur
Säuglingsforschung
3.3 Das Problem mit der Normalität
4. Was wäre wenn ...
Literatur
Rezensionen
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Rezension von Christian Döring
»Eine interessante, neugierig machende Arbeit, die völlig ohne schematische Darstellungen auskommt und dennoch Inhalte sehr gut vermittelt…« [mehr]