André Karger, Rudolf Heinz (Hg.)
Trauma und Gruppe
Psychoanalytische, philosophische und sozialwissenschaftliche Perspektiven

EUR 19,90
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Buchreihe: edition psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
140 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im Dezember 2004
ISBN-13: 978-3-8980-6201-5, Bestell-Nr.: 201
In den Diskussionen um die Frage nach Ursachen und Folgen
gesellschaftlicher Gewalt hat der Begriff des ›kollektiven Traumas‹
zunehmend an Bedeutung gewonnen. Unter diesem Begriff werden
Reaktionsmuster auf massenhafte Gewalt, einschließlich deren
Langzeitwirkungen, verstanden.
Analog dem Verständnis des individuellen Traumas, ist die Annahme
solcher spezifischen Reaktionstypen von Kollektiven und Kulturen
auf extreme Gewalterfahrung intuitiv durchaus plausibel. Jedoch
fehlen bisher angemessene Konzeptualisierungen dazu. Dieser Band
stellt eine erste interdisziplinäre Annäherung dar.
Mit Beiträgen von: André Karger, Rudolf Heinz, Reinhold Görling,
Bernd Klose, Hans-Jürgen Wirth, Hajo Schmidt
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
André Karger, Rudolf Heinz, Wolfgang Tress:
Einleitung
André Karger: Gibt es kollektive Traumata?
Kritische Anmerkungen zu einem modischen Begriff
Rudolf Heinz: Das Trauma aller Traumen. Über den
Tod und die Vergeblichkeit seiner Abschaffung im Todestrieb
Rudolf Heinz: Zur traumatologischen
Gedächtniskonstitution im Ausgang von der Psychoanalyse
Rudolf Heinz: Der gemobbte Tod. Zu Kafkas
Erzählung »Gemeinschaft«
Reinhold Görling: Zeugen für das, was einen
ansieht – Überlegungen zum Verhältnis von Trauma, Bild und
Zeugenschaft, ausgehend von Polanskis Der Pianist
Bernd Klose: Transgenerationelle Traumaweitergabe,
ein Erhaltungsmoment problematischer Großgruppenidentität
Hajo Schmidt: Trauma und Traumatheorie in
Beiträgen der Friedens- und Sozialwissenschaften. Mit einem
Schwerpunkt: Trauma und (Counter-) Terrorismus
Hans-Jürgen Wirth: Die Verzahnung von
individuellem und kollektivem Trauma am Beispiel von Slobodan
Milosevic und den Serben. Versuch einer psychoanalytischen
Interpretation
Rezensionen
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Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik 4/2005
Rezension von Andrea Eckert
»Es sind anregende Gedanken dabei, allerdings fällt hier auf, wie häufig und ausführlich zum einen die Koautoren, zum andern Volkan und Kühner (Kollektive Traumata. Annahmen, Argumente, Konzepte. Berlin, Berghof Forschungszentrum für konstruktive Konfliktbearbeitung, 2002, der man einen Verlag wünscht, der ihr Buch zugänglich macht) zitiert werden, die zu dem Thema tatsächlich viel zu sagen haben. Wirth schließlich gerät mit seinen Überlegungen zur fraglichen Borderlinestörung von Slobodan Milosevic und den daraus folgenden »Behandlungstechniken«, wie er selbst erwartet, in ein schwieriges Gelände…« [mehr]