Wolfgang Hantel-Quitmann, Peter Kastner (Hg.)
Die Globalisierung der Intimität
Die Zukunft intimer Beziehungen im Zeitalter der Globalisierung
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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
Verlag: Psychosozial-Verlag
236 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6133-9, Bestell-Nr.: 133
»Die Globalisierung der Intimität« beschäftigt sich in 13 Beiträgen
mit den Auswirkungen von Globalisierungsprozessen auf die intimen
Beziehungen. Die Ausgangsüberlegung ist dabei, dass
gesellschaftliche Prozesse – insbesondere Veränderungen im
wirtschaftlichen und technologischen Bereich – in der
Beschleunigung und Ausbreitung, wie sie unter dem Symbol der
Globalisierung beschrieben werden, nicht ohne Auswirkungen auf die
privaten Beziehungen der Menschen und ihr persönliches Erleben
bleiben können. Intime Beziehungen werden dabei nicht als
erotisch-sexuelle Beziehungsformen verstanden, sondern als Metapher
für bedeutsame Beziehungen, die das Lebensgefühl der Menschen
konstituieren und prägen, wie etwa in Liebesbeziehungen,
Paarbeziehungen, Familienbeziehungen oder
Freundschaftsbeziehungen.
Die Auswirkungen dieser vielfältigen Globalisierungsphänomene auf
Familien, deren Formen und Inhalte, sind ein wesentlicher
Schwerpunkt des Buches. Auch wenn es keinen schlüssigen Beweis
einer linearen Abhängigkeit zwischen Globalisierungseffekten und
Veränderungen der Beziehungsformen oder des generativen Verhaltens
geben kann, so sind die Zusammenhänge doch allgemein bekannt:
Individualisierung, Mobilisierung, Optionalisierung sind die
wichtigen Stichworte in dieser Diskussion. Dabei geht es
offensichtlich um Bindungsformen ohne gemeinsamen sozialen Nahraum,
eine starke Ausrichtung auf die Steigerung des eigenen Marktwertes
und eine Ausweitung der Wahlmöglichkeiten durch Loslösung von
traditionellen Strukturen. Dies sind aber lediglich die äußerlich
sichtbaren und statistisch belegbaren Veränderungen der intimen
Beziehungen. Aus sozialpsychologischer Sicht ist die Frage nach den
Veränderungen der inneren Strukturen und nach dem Wertewandel als
Grundlage von Individualität und sozial bedeutsamen Beziehungen
allerdings wichtiger. Auch zur Klärung dieser Frage leistet der
Band einen wichtigen Beitrag.