Markus Brunner, Lutz Eichler, Christine Kirchhoff, Florian Knasmüller, Julia König, Johanna Niendorf, Johanna Maj Schmidt, Tom D. Uhlig, Sebastian Winter (Hg.)

Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 2/2022: The great divide (PDF-E-Book)

25. Jahrgang, 2022, Heft 2

Cover Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 2/2022: The great divide (PDF-E-Book)

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Zeitschrift: Freie Assoziation (ISSN: 1434-7849)

Verlag: Psychosozial-Verlag

144 Seiten, PDF-E-Book

ISBN-13: 210-8-3950-0000-9, Bestell-Nr.: 108395

DOI: https://doi.org/10.30820/1434-7849-2022-2
Die Ausgabe 2/2022 der Freien Assoziation setzt sich mit der Rede von »gesellschaftlichen Spaltungen« auseinander, spürt aber auch den dagegen gerichteten Beschwörungen eines »gesellschaftlichen Zusammenhalts«, der »gesellschaftlichen Mitte« oder eines »Wirs« nach, durch die real existierende gesellschaftliche Ungleichheiten, aber auch wichtige politische Differenzen gleichermaßen zugedeckt werden. Drei Beiträge behandeln das Themenfeld aus unterschiedlichen Perspektiven: Der Soziologe Nils C. Kumkar spürt in seinem Beitrag »Spaltung als Integrationsform. Vom politischen Mehrwert einer analytisch wertlosen Kategorie« der politischen Funktion der vorgebrachten Angst vor der drohenden Spaltung nach, die Dissens und Widerspruch als Gefährdung des vermeintlichen Gemeinwohls moralisch disqualifiziert. Die Soziologin Saskia Gränitz befasst sich in ihrem Beitrag »Phantasien der Spaltung, Projektion und Ressentiment in Zeiten der Wohnungskrise« mit ressentimentgeladenen Abgrenzungsbewegungen gegen unten, die sich bei von Wohnungsnot und Abstiegsängsten erfassten Mitgliedern der sog. »Mittelschicht« zeigen. Die Sozialpsychologinnen Fiona Kalkstein und Charlotte Höcker gehen in ihrem Beitrag »Ob ihr alle richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht – von Spaziergängern, Covidioten und Schlafschafen. Anmerkungen zur Spaltung der gesellschaftlichen ›Mitte‹ während der Covid-19 Pandemie« sowohl den Affektdynamiken aufseiten der Teilnehmer:innen an Corona-Protesten wie den moralgeladenen liberalen und linken Reaktionen dagegen nach und plädieren für eine gesellschaftstheoretische Auseinandersetzung, die nach den Ursachen der Affektlagen fragt.

Die zahlreichen Kommentare zu den drei Haupttexten reagieren auf ganz unterschiedliche Weise auf das Ausgeführte. Sie befragen z.B. die erkenntnis- und gesellschaftstheoretischen Voraussetzungen von Kumkars Analysen, bekräftigen, dass in der Spaltungsrhetorik sich doch auch etwas gesellschaftliches zeige, nämlich den durch das Erstarken rechter Bewegungen hitziger gewordenen Debatten, befragen die im Text von Kalkstein und Höcker angedeutete Parallelisierung von Leugner:innen und Moralisierer:innen in der Pandemie, oder gehen der hinter der ressentimentgeladenen Abwehr liegenden Sehnsucht nach einer sozialen Praxis nach, durch die das qua Spaltung Abgewehrte beredet werden kann.

Abgerundet wird das Heft durch einen Kommentar zu den Antisemitismusskandalen auf der documenta 15 und zwei Rezensionen.