Markus Brunner, Christine Kirchhoff, Julia König, Jan Lohl, Tom D. Uhlig, Merve Winter, Sebastian Winter (Hg.)
Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 1 + 2 / 2020: Rechtes Fühlen (PDF-E-Book)
23. Jahrgang, 2020, Heft 1 + 2
EUR 39,99
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Zeitschrift: Freie Assoziation (ISSN: 1434-7849)
Verlag: Psychosozial-Verlag
222 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im März 2021
ISBN-13: 210-8-3000-0000-1, Bestell-Nr.: 108300
DOI:
https://doi.org/10.30820/1434-7849-2020-1-2Die Analyse politischer Emotionen und emotionaler Politik ist seit
den Schriften Sigmund Freuds zu Massenpsychologie, Religion und
Krieg zentraler Bestandteil der psychoanalytischen Kultur- und
Sozialpsychologie. Wie werden die Triebwünsche in die Bahnen
politischer Bewegungen und Institutionen geleitet? Wie werden die
leiblichen Affekte so zu konturierten und benennbaren Emotionen
geformt, dass sie das Fundament aus Begeisterung und Aggression,
aus Angst und Empörung, Schuldgefühlen und Hoffnung bilden, von dem
politische Prozesse getragen werden? Viel wurde dazu in den
vergangenen 100 Jahren seit dem Ersten Weltkrieg geschrieben, in
diesem Zeitalter von Revolution, Demokratie und Demagogie, von der
faschistischen Katastrophe und deren Niederkämpfung, vom Massenmord
und der Unfähigkeit zu trauern. Geschichte wiederholt sich nicht,
aber Unaufgearbeitetes (verborgen unter der stolz demonstrierten
»Erinnerungskultur«) unterliegt dem Wiederholungszwang. Die
Gespenster nehmen neue Formen an.
In der vorliegenden Doppelausgabe der Freien Assoziation
werden Schlaglichter auf die aktuellen Gegenstände, theoretischen
Zugänge und methodologischen Diskussionen psychoanalytischer
Politischer Psychologie geworfen. Alles dreht sich dabei um das
»Rechte Fühlen«: Um das immer wieder scheiternde Bemühen um ein
rechtes, richtiges, dem emanzipatorischen Anspruch entsprechendes
Fühlen auf der Seite der Linken und Liberalen, um die diesem
entgegengesetzten Gefühlswelten der politischen Rechten und
schließlich auch um das im tiefenhermeneutischen Forschungsprozess
notwendige »Erfühlen« dieses »Rechten« – und die Schwierigkeiten,
sich nicht darin zu verlieren, den erfühlten Erlebensweisen selbst
ein Stück zu erliegen.
Mit Hauptbeiträgen von Bekir Ismail Doğru, Markus Brunner,
Hans-Dieter König, Philipp Berg und Gudrun Brockhaus und
Kommentaren von Dustin Henze, Alex Hiller, Jens Kastner, Charlie
Kaufhold, Jessica Lütgens, Sabri Deniz Martin, Matthias Monecke,
Felix Peter, Barbara Rothmüller, Johanna Maj Schmidt, Miriam
Steinkellner, Steffen Stolzenberger, Lea Susemichel, Vojin Saša
Vukadinović, Constantin Wagner und Michael Zander sowie
Interventionen von Jana Bonn, Bernadette Grubner, Reinhard Schramm,
Samo Tomšič, Tom D. Uhlig. Zudem enthält das Heft einen Nachruf auf
Sophinette Becker von Julia König und einen Beitrag zur
Lorenzer-Debatte von Tobias Reuss und Gero Menzel sowie
Rezensionen.
Inhaltsverzeichnis
[ einblenden ]
Editorial
Markus Brunner, Christine Kirchhoff, Julia König, Jan Lohl,
Tom D. Uhlig, Merve Winter & Sebastian Winter
Zu den Bildern
Björn Kuhligk
Haupttexte
»For the lulz, mein Fuehrer«
Humor als strategisches Element der Enthemmung in der »Neuen«
Rechten
Bekir Ismail Doğru
Trigger-Warnung
Zu den Aporien im Umgang mit gesellschaftlicher Gewalt
Markus Brunner
Der Wolf im Schafspelz
Tiefenhermeneutische Rekonstruktion von Gaulands Selbstinszenierung
im ARD-Sommerinterview mit Tina Hassel
Hans-Dieter König
Recht am Kind
Eine tiefenhermeneutische Analyse rechtskonservativer Mobilisierung
gegen Kinderrechte im Grundgesetz
Philipp Berg
Emotionale Dilemmata im Umgang mit Hasspolitik
Gudrun Brockhaus
Kommentare
Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Anmerkungen zu Rechtsextremismus, Ressentiment und Lustgewinn im
Internet Sabri Deniz Martin & Vojin Saša
Vukadinović
Remember the Fallen
Rechte Selbstironie in den »Meme Wars« und das
Verführungspotenzial von Anti-PC-Humor Johanna Maj
Schmidt
Zum Jammern und Lachen der Täter
Kommentar zu Ismael Doğru
Matthias Monecke
»For the lulz, mein Fuehrer«
Eine Verknüpfung von Hass und Humor mit Bezugnahme auf Freud und
die Kritische Theorie weist rechten Memes das Reaktionäre nach
Alex Hiller
Verletzungssensibilität als emotionale Politik geschulter
Empörungsfähigkeit
Zu Markus Brunners Beitrag »Trigger-Warnung«
Barbara Rothmüller
Du Opfer!
Über die wahren Snowflakes und ihre Safe Spaces
Lea Susemichel & Jens Kastner
Betroffenheit versus Wissenschaft – Anfänge einer Debatte
Zu Markus Brunners Text »Trigger-Warnung«
Jessica Lütgens
... in der Angst gleich
Ein Kommentar zu problematischen Prämissen der Trigger
Warning-Debatte
Steffen Stolzenberger
Psychologisierung des Politischen oder Etablierung »neuer«
Sprecher*innenpositionen?
Anmerkungen zu Markus Brunners Text »Trigger Warnung. Zu den
Aporien im Umgang mit gesellschaftlicher Gewalt«
Constantin Wagner
Projektive Dynamiken in Bewegungen gegen ein dekonstruktivistisches
Verständnis von Geschlecht und Gleichstellungspolitiken
Charlie Kaufhold
Emotionen als Schlüssel zum Verständnis der gesellschaftlichen
Klimakrise
Felix Peter
Verschwörungstheorien und Umsturzfantasien im Lichte von
Corona
Dustin Henze
Verschwörungsideologien und Verleugnung
Michael Zander
Nationale Nachbarschaftshilfe
Miriam Steinkellner
Interventionen
Mit Rechten sprechen
Über Buchlesungen vor verurteilten rechten StraftäterInnen
Reinhard Schramm im Gespräch mit Jana Bonn
Massenfälle
Notizen zu Ohnmacht und Polizei
Tom D. Uhlig
Trauma, Trieb und die Logik der Störung
Ein Dialog über Jenseits des Lustprinzips (1920)
Bernadette Grubner & Samo Tomšič
Nachruf
You can’t always get what you want
Sophinette Becker fehlt der Psychoanalyse wie der
Sexualforschung
Julia König
Debatte
Grenzen von Verstehen und Verständnis
Anmerkungen zur Debatte um Lorenzers NSDAP-Mitgliedschaft
Tobias Reuss & Gero Menzel
Rezensionen
Wolfgang Bock (2018). Dialektische Psychologie. Adornos
Rezeption der Psychoanalyse. Wiesbaden: Springer VS
Jérôme Seeburger
Steffens, Jan (2020). Intersubjektivität, soziale Exklusion
und das Problem der Grenze. Zur Dialektik von Individuum und
Gesellschaft. Gießen: Psychosozial-Verlag
Patrizia Tolle
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