Markus Brunner, Christine Kirchhoff, Julia König, Jan Lohl, Tom D. Uhlig, Sebastian Winter (Hg.)
Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 1/2016: Irritierend sexuell (PDF-E-Book)
19. Jahrgang, 2016, Heft 1
EUR 19,99
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Zeitschrift: Freie Assoziation (ISSN: 1434-7849)
Verlag: Psychosozial-Verlag
139 Seiten, PDF-E-Book
ISBN-13: 210-8-1830-0000-6, Bestell-Nr.: 108183
DOI:
https://doi.org/10.30820/1434-7849-2016-1Das Heft 1/2016 der Freien Assoziation beschäftigt sich
unter dem Titel »Irritierend sexuell« mit aktuellen
sexualpolitischen Debatten.
Zu den Hauptbeiträgen
Der erste Hauptbeitrag
ist ein Wiederabdruck der im Jahre 1932 erschienenen
Aufklärungsbroschüre »Wenn dein Kind dich fragt … Gespräche,
Beispiele und Ratschläge zur Sexualerziehung« der
Psychoanalytikerin Annie Reich. Sie betont, dass Fragen der
Sexualerziehung nur im Rahmen einer Diskussion auch über soziale
Verhältnisse besprochen werden können, und macht sich für eine
frühe und umfassende Sexualaufklärung stark. Denkverbote bezüglich
sexueller Themen, so die Autorin, hemmen nicht nur die
intellektuelle Entwicklung, sondern machen die Kinder auch
autoritätshörig und anfällig für rechte Ideologien. Eingeleitet
wird der Beitrag durch einen kurzen, von Arkadi Blatow verfassten
Einblick in Annie Reichs Leben und Werk.
Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit dem Bestseller Fifty
Shades of Grey widmet sich die Soziologin und
Psychoanalytikerin Ilka Quindeau in ihrem Beitrag »Lust, Kontrolle
und Fifty Shades of Grey. Neuere psychoanalytische
Konzepte zu Geschlecht und Sexualität« einem aktuellen »Unbehagen
in der Sexualität«. Für die Konflikte, die sich aus einer
überfordernden Fülle an sexuellen Befriedigungsmöglichkeiten und
aus Unsicherheiten im Hinblick auf Geschlechterrollen ergeben,
werde im Roman eine vermeintliche Lösung angeboten, die die
Individuen entlastet, aber zugleich das Irritierende des Sexuellen
wieder unsichtbar mache.
Diese beiden Artikel werden kontrovers diskutiert und in
zahlreichen Kommentaren durch Reflexionen von
Wissenschaftskolleg_innen, Studierenden und politischen
Aktivist_innen ergänzt, namentlich: Ceren Doğan, Sonja Düring,
Arnold Hau, Margret Hauch, Jessica Lütgens, Christin Sager, Jérôme
Seeburger, David Waßmann, Sebastian Winter und Sonja Witte.
Sie diskutieren u.a. über die sexuelle Verhandlungsmoral und über
die Psychologisierung gesellschaftlicher Problemlagen, beleuchten
das Phänomen Conchita Wurst und die anhaltende Persistenz einer
heteronormativen und hierarchisch strukturierten
Geschlechterordnung, verhandeln das Konzept der infantilen
Sexualität und analysieren die reaktionären Antworten auf sexuelle
Liberalisierung, die neue Angst vor Sexualratgebern und die mediale
Figur des »Kinderschänders«.
Mit aktuellen sexualpolitischen Fragen beschäftigt sich auch ein
Gespräch, das unsere Mitherausgeberin Julia König mit der
Sexualwissenschaftlerin Sophinette Becker geführt hat und das wir
unter dem Titel »Sexualität, die stört« abdrucken. Sie beschäftigen
sich darin u.a. mit kindlicher Sexualität, sexuellem Missbrauch,
dem Umgang mit Pädophilen, den rassistischen Debatten über die
Silvesternacht in Köln, Intersexualität und aktuelle queer
politics.
Schließlich beschäftigt sich die Glosse »Unfreie Assoziationen« von
Simon E. Arnold & Tom D. Uhlig mit dem Thema »Jugendliebe«. Im
Anschluss daran folgt ein kurzer Bericht der 3. Jahrestagung der
Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie.
Für die Bebilderung hat der Fotograf Christian Schuller gesorgt,
der für uns einen intimen Blick auf die Beziehungsformen in der
Welt von Barbie und Ken geworfen hat.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Editorial
Zu den Bildern dieser Ausgabe
privat*sphäre
Haupttexte
Arkadi Blatow
»Ich fühle irgendwie die Verantwortung
für die Gesamtarbeit weit mehr auf mir lasten als sonst.«
Annie Reich (*1902, geb. Annie Pink, †1971 Annie Reich-Rubinstein)
– eine biografische Skizze
Annie Reich
Wenn dein Kind dich fragt ...
Gespräche, Beispiele und Ratschläge zur Sexualerziehung
Ilka Quindeau
Lust, Kontrolle und Fifty Shades of
Grey
Neuere psychoanalytische Konzepte zu Geschlecht und
Sexualität
Kommentare
Margret Hauch
Gefesselt im Ungenauen
...
Zu Ilka Quindeaus Text »Lust, Kontrolle und Fifty Shades of
Grey«
Sonja Düring
Der Hype des Neuen
Eine kritische Betrachtung zu Ilka Quindeaus Text »Lust, Kontrolle
und Fifty Shades of Grey«
Arnold Hau
»The ownership thing, that’s just
terminology and goes back to the principle of obeying«
Kommentar zu Quindeaus Text
Sebastian Winter
Der Sex in den Zeiten der Krise
Sonja Witte
Vom Klassenkampf zum »Kinderschänder«
Anmerkungen zu wechselnden Vorzeichen von kindlicher Unschuld und
Störgeräuschen
David Waßmann
Eindeutig unbetrauerbar!?
Conchita Wurst und das Konzept der melancholischen
Identifizierung
Christin Sager
Annie Reichs sexualaufklärerische und
-politische Arbeit im historischen Kontext
Ein Kommentar
Jessica Lütgens
Zur Aktualität des Schweigens von der
Lust
Anmerkung zum Beitrag von Annie Reich
Jérôme Seeburger
Wider die sexuelle
Gegenaufklärung
Zur Aktualität von Annie Reichs Aufklärungsschrift
Ceren Doran
Schämen und beschämt werden oder »Zeig
dem Onkel doch mal deinen Schniedel, mein Sohn.«
Interventionen
Sophinette Becker und Julia König
»Sexualität, die
stört«
Ein Gespräch
Simon E. Arnold und Tom D. Uhlig
Unfreie Assoziationen
Jugendliebe
Neues aus der Gesellschaft für psychoanalytische
Sozialpsychologie
Bericht der dritten Jahrestagung der Gesellschaft für
psychoanalytische Sozialpsychologie
Bezugshinweise
Rezensionen
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Sexuologie – Zeitschrift für Sexualmedizin, Sexualtherapie und Sexualwissenschaft, Band 24/2017, Nr. 1-2
Rezension von Kurt Starke
»Insgesamt bieten die 137 Seiten, die mit künstlerischen Fotos von Christian Schuller geschmückt sind, eine dichte Abfolge von Informationen, Beobachtungen, Problematisierungen, Ansichten, Erklärungen, Anregungen, die das glückliche Gefühl auslösen, dass es noch immer und immer wieder unbestechliche Fachleute gibt, die den ambivalenten Diskursen über Sexualität auf den Grund gehen…«