Ulrike May, Elke Mühlleitner (Hg.)
Edith Jacobson
Sie selbst und die Welt ihrer Objekte. Leben, Werk, Erinnerungen

EUR 19,90
Sofort lieferbar.
Lieferzeit (D): 2-3 Werktage
Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
447 Seiten, Gebunden, 148 x 210 mm
Erschienen im Oktober 2005
ISBN-13: 978-3-8980-6080-6, Bestell-Nr.: 1080
Edith Jacobssohn oder Jacobson (1897-1978), wie sie sich später
nannte, war eine der bedeutendsten Psychoanalytikerinnen des
zwanzigsten Jahrhunderts.
In ihrem Leben und Werk verbinden sich die Freudsche Psychoanalyse
der Berliner 1920er und 1930er Jahre mit der New Yorker Tradition
nach dem Zweiten Weltkrieg. Bekannt wurde Jacobson vornehmlich
durch ihre Arbeit mit schwer gestörten und depressiven
Patienten.
Nach ihrer ärztlichen und psychoanalytischen Ausbildung in der
Weimarer Republik engagierte sich Edith Jacobson in den 1930er
Jahren im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. 1935 wurde sie
verhaftet, des Hochverrats angeklagt, verurteilt und ins Gefängnis
verbracht. 1938 gelang ihr eine spektakuläre Flucht über Prag nach
Amerika. Dort wurde sie Mitglied und Lehranalytikerin der New York
Psychoanalytic Society and Institute, war Mitte der 1950er Jahre
Vorsitzende dieser angesehenen psychoanalytischen Vereinigung und
wuchs zur Autorin von Das Selbst und die Welt der Objekte sowie
zahlreicher weiterer Publikationen heran.
Das Buch enthält biographische und theoriegeschichtliche
Untersuchungen, die sich zum Teil auf bislang unveröffentlichte
Archivalien stützen sowie persönliche Erinnerungen von Analysanden
und Kollegen Jacobsons. Außerdem werden Gedichte, Briefe und
autobiographische Texte Jacobsons sowie ihre Aufzeichnungen aus der
Untersuchungshaft in Berlin-Moabit abgedruckt.
Mit Beiträgen von: Martin S. Bergmann, Theodore Jacobs, Otto F.
Kernberg, Claus Leggewie, Klaus Müller, Lore Reich Rubin, Michael
Schröter, Nellie L. Thompson und Aleksandra Wagner.
Inhaltsverzeichnis
[ einblenden ]
Inhalt
Anni Bergman: Edith Jacobson zum Geleit
Edith Jacobssohn in
Deutschland
Michael Schröter: Das Werden einer
Psychoanalytikerin: Familie, Ausbildung und Berufstätigkeit von
Edith Jacobssohn bis Ende 1932
Ulrike May: Zu den Berliner Anfängen von
Jacobssohns Werk. Determinanten der Theoriebildung
Anhang:
1. Vorträge Jacobssohns (1929–1935)
2. Edith Jacobssohn: »Warum fällt es der Mutter schwer, ihr Kind
sexuell aufzuklären?« (1932)
Elke Mühlleitner: Edith Jacobssohns
Widerstandsjahre: Politik und Psychoanalyse 1932 bis 1938
Anhang:
1. Urteil des Berliner Kammergerichts (8.9.1936)
2. Aberkennung der Doktorwürde, Universität Heidelberg
Brief von Felix Boehm an Ernest Jones (15.11.1935) über den Fall
Jacobssohn (hrsg. von Michael) Schröter
Claus Leggewie: Neu Beginnen – Org: Leninistische
Organisation und subjektive Faktoren im antifaschistischen
Widerstand
Edith Jacobssohn: Notizen aus dem Gefängnis (November 1935) (hrsg.
von Ulrike May)
Klaus Müller: »Seltsam, aber ich fürchte mich entsetzlich
zu hoffen« - Eine Gegenüberstellung zweier Texte von Edith
Jacobssohn
Edith Jacobssohn: Gedichte (1935–1936)
Meinem Vater. Mutterlied. Imago. Liebesbrief. Sonntagsglocken.
Abendgewitter. Zuchthaus. Frühling. Macht der Liebe. Skilied.
Bekenntnis. Eine heult. (hrsg. von Ulrike May)
Zwischen den
Kontinenten
»Ich bin glücklich, daß Sie leben« - Aus dem Briefwechsel zwischen
Edith Jacobson und einer ehemaligen Analysandin (1939–1952) (hrsg.
von Ulrike May)
Edith Jacobson in
Amerika
Aleksandra Wagner: Edith Jacobsons Selbstzeugnisse
lesen, oder: Was sie zur Psychoanalytikerin machte
Nellie L. Thompson: Edith Jacobson – ihr Wirken in
der New York Psychoanalytic Society and Institute (1941–1978)
Anhang:
1. Vorträge (1941–1965)
2. Diskussionsbeiträge (1944–1976)
3. Seminare (1941–1978)
4. Edith Jacobson: Zum Seminar über depressive Störungen
(1959–1960)
Martin S. Bergmann: Gedanken über meine Analyse
bei Edith Jacobson (1957–1963)
Lore R. Rubin: Meine Erinnerungen an Edith
Jacobson
Theodore Jacobs: Erinnerungen an Edith
Jacobson
Aleksandra Wagner: Leidenschaft und Überzeugung –
Erinnerungen an Edith Jacobson. Ein Interview mit David Milrod
Otto F. Kernberg: Die Zukunft des Werkes von Edith
Jacobson
Edith Jacobson: »The American Oak Tree« - Ausgewählte
autobiographische Texte: Die amerikanische Eiche. Helden. Matt und
die Gitarre. Hund entlaufen! Hilfreiche und weniger hilfreiche
Gäste. Das Alter – schrecklich oder wunderbar? (hrsg. von Ulrike
May )
Anhang
Ulrike May: Veröffentlichungen von Edith
Jacobson
Chronologie: Stationen im Leben von Edith Jacobson
Archive und Nachlässe
Rezensionen
[ einblenden ]
Journal of the American Psychoanalytic Association
Rezension von Rachel M. Baker
»This book is important for giving us an in-depth portrayal of an important person in the development and enrichment of psychoanalysis…« [mehr]
Gesnerus. Schweizerische Zeitschrift für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften 64/2007
Rezension von Ruth Kloocke
»Der von May und Mühlleitner vorgelegte Band zeichnet in siebzehn Einzelbeiträgen ein facettenreiches Bild von Edith Jacobson (1897-1978), die eine der bedeutendsten und einflussreichsten Psychoanalytikerinnen des zwanzigsten Jahrhunderts war. Dieser Band ist methodisch besonders interessant, da es ihm gelingt, eine sehr persönliche Sicht auf die Protagonistin mit einer theoriegeschichtlichen Analyse und einer wissenschaftshistorischen und zeitgeschichtlichen Kontextualisierung zu verknüpfen. Die Autorinnen und Autoren kennzeichnen eigene Interpretationen mit hoher Transparenz, und eine wiederkehrende Reflexion des Forschungsprozesses trägt zu einem sehr respektvollen Umgang mit der Biographie Jacobsons bei…« [mehr]
PSYCHE 6.2007
Rezension von Roland Kaufhold
»Ulrike May und Elke Mühlleitner haben nun einen sorgfältig edierten Band herausgegeben, in welchem Jacobsons Lebensweg in Deutschland und den USA nachgezeichnet wird.…« [mehr]
Luzifer-Amor Nr.37, 19.Jahrgang 2006
Rezension von Friedrich-Wilhelm Eickhoff
»Viele Autoren haben an diesem Buch mitgewirkt, und entstanden ist ein faszinierendes Mosaik gewichtiger Forschungsbeiträge, die als Bausteine für eine künftige Biographie von Edith Jacobson zu charakterisieren, wie die Herausgeberinnen es in ihrer Einleitung tun, dem jetzt vorliegenden Porträt der bedeutenden Psychoanalytikerin keineswegs gerecht wird…« [mehr]
Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie 4/2006
Rezension von Günther Molitor
»Den Herausgeberinnen ist hoch anzurechnen, dass sie Edith .Jacobson in vielen Facetten und Widersprüchen gerecht werden, auch wenn manche Kritik an ihr im engeren Familien- und Kollegenkreis zu kurz kommt. Die Erinnerung an diese besondere Frau und Psychoanalytikerin wach zu halten, sie dem Vergessen zu entreißen und Edith Jacobson einem weiteren Leserkreis näher zu bringen ist Ulrike May und Elke Mühlleitner aufs Vortrefflichste gelungen. Dafür ist ihnen zu danken und dem Buch folglich eine breite Leserschaft zu wünschen…« [mehr]
Neue Zürcher Zeitung (NZZ)
Rezension von Lütkehaus Ludger
»Der von Ulrike May und Elke Mühlleitner herausgegebene Sammelband bietet ein facettenreiches Bild von Leben und Werk, keine Einführung, aber vor allem in den Erinnerungen von Zeitgenossen und Wegbegleitern ein sehr persönliches Porträt…« [mehr]