Angela Moré
Psyche zwischen Chaos und Kosmos
Die psychoanalytische Theorie Janine Chasseguet-Smirgels. Eine kritische Rekonstruktion

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
443 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im Januar 2001
ISBN-13: 978-3-8980-6060-8, Bestell-Nr.: 1060
Das »Psychoanalytische Universum Janine Chasseguet-Smirgels«, wie
es die Autorin einleitend nennt, ist Gegenstand dieses umfassenden
theoretisch-ideengeschichtlichen Werkes. Dabei beleuchtet Angela
Moré die fünf zentralen Themenbereiche der französischen
Psychoanalytikerin, aus denen sich ihr theoretischer Ansatz speist.
Von zentraler Bedeutung sind dabei neben ihren Ausführungen zur
weiblichen Sexualität und zur »archaischen Matrix des
Ödipuskomplexes« ihre zahlreichen Arbeiten zu Paranoia und
Perversion sowie die Interpretationen zu Kunst, Literatur und
Politik. Für Chasseguet-Smirgel – die sich grundsätzlich als
Vertreterin der Freudschen Psychoanalyse versteht und u.a. die
Ansätze Melanie Kleins, Ferenczis und ihres Mannes Béla Grunberger
in ihre Theorie integriert – bewegt sich die Entwicklung des
Menschen zwischen der archaisch-mütterlichen Welt der
Verschmelzungen und der reifen väterlichen Welt der Unterschiede
und des Gesetzes.
Angela Moré gelingt es, aus der historischen und ganzheitlichen
Interpretation des Werkes von Chasseguet-Smirgel die Verflechtung
mit anderen Ansätzen sowie die stringente Spaltung aller
psychischen und gesellschaftlich-kulturellen Phänomene erkennbar zu
machen – eine Dichotomisierung, die zu der permanenten Konstruktion
von zwei Gegenwelten führt, mit der Folge zahlreicher immanenter
Widersprüche.
Diese erste, umfassende Auseinandersetzung mit dem Gesamtwerk
Chasseguet-Smirgels, deren frühe französischen Arbeiten im
deutschen Sprachraum kaum bekannt sind, kann sowohl der bisherigen
Rezeption der Theorie Chasseguet-Smirgels in der Psychoanalyse, als
auch Teilen der feministischen Theorie eine kritische Wendung
geben.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Das Psychoanaytische Universum Janine
Chasseguet-Smirgels
1 Die weibliche Psychosexualität
1.1 Das Wissen um die
sexuelle Wahrheit und die weiblichen Schuldgefühle
1.2 Mutterkonflikt und Realitätszerstörung
2 Von der »Theorie des sexuellen phallischen Monismus« zur
»archaischen Matrix des Ödipuskomplexes«
2.1 Freuds Verleugnung des angeborenen sexuellen Wissens
2.2 Die mütterliche Identifikation als Wesenskern der
Psychoanalyse
2.3 Die in der archaischen Matrix verfangene Präödipalität
3 Psychische Strukturierung und Analität
3.1 Gefügige Töchter: auf der Suche nach Jack-the-Ripper
3.2 Die vor dem analen Phallus zurückschreckenden Söhne
3.3 Das tödliche Lustprinzip – oder vom »schwarzen« zum gebändigten
Eros
4 Der primäre Narzißmus am Scheideweg: das Ichideal, die
Kreativität und die Perversion
4.1 Homosexualität, Paranoia und Misogynie
4.2 Die »wahre« Schöpfung und »das Falsche«
4.3 Aus den Anfängen: Schrebers Paranoia und das anale
Körpergefühl
4.4 Pränataler Ursprung und postnatales Schicksal des Ichideals
4.5 Die »Anatomie« der Perversion
5 Narziß wider Ödipus – in Kunst, Religion und
Gesellschaft
5.1 Psychoanalyse und Gesellschaft – Gegenwart einer Illusion?
5.2 Judentum, Ödipuskomplex und Psychoanalyse
5.3 André Stéphanes rebellierendes Universum
5.4 Ein gemeinsamer archaischer Kern von Christentum, Mystik,
Romantik und Nazismus
5.5 Die »Dissidenten« und die psychoanalytische Ethik
6 Zusammenfassende Bemerkungen zu Grundannahmen und
Methode
Kontrapunkte
1 Primärer Narzißmus und Primärphantasien
2 Objektimagines und Objektbeziehungen
3 Oralität, Analität und phallisch-genitale Phase
4 Die Beziehung der Präödipalität zum reifen Ödipuskomplex
5 Psychose und Perversion
Psychoanalyse als jüngstes Gericht?
Urteil und Verstehen in der Psychoanalyse
Rezensionen
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Rezension von Christina Kurz
»A. Moré hat nicht nur alle verfügbaren Schriften Chasseguet-Smirgels einer gründlichen Analyse unterzogen und hat deren Neuschöpfungen, Entstellungen und Umdeutungen aufgedeckt, sondern hat auch durch eigene Reflexion und sehr anregende Diskussion der Haltungen anderer Autoren einen wichtigen Beitrag zur Rekonstruktion psychoanalytischen Denkens geleistet…« [mehr]