Anna Ornstein, Paul H. Ornstein

Empathie und therapeutischer Dialog

Beiträge zur klinischen Praxis der psychoanalytischen Selbstpsychologie

Cover Empathie und therapeutischer Dialog

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse

Verlag: Psychosozial-Verlag

300 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

ISBN-13: 978-3-8980-6047-9, Bestell-Nr.: 1047

Aus dem Amerikanischen von Elisabeth Vorspohl

Die psychoanalytische Selbstpsychologie hat zu einem veränderten Zugang zum Patienten geführt. Grundlage dieser Veränderungen sind im Unterschied zur Triebpsychologie und den Objektbeziehungstheorien andere anthropologische Grundannahmen. Im Mittelpunkt der Behandlung steht der Selbstzustand des Patienten, der ein motivationales Primat vor den Trieben genießt. Unter Berufung auf die Beobachtungsmethode der Empathie und Introspektion wird der subjektiven Erfahrung des Patienten ein sehr viel größerer Spielraum eingeräumt. Es entsteht ein anderes Übertragungsverständnis (Selbstobjektübertragungen) und eine veränderte Schwerpunktsetzung in der therapeutischen Technik. Innerhalb der Selbstpsychologie vertreten Anna und Paul Ornstein die ursprüngliche, eng an Kohut angelehnte sogenannte »klassische« Selbstpsychologie.

In diesem Buch sind erstmals ihre wesentlichen Arbeiten zur klinischen Praxis der psychoanalytischen Selbstpsychologie zusammengestellt. Den Mittelpunkt ihres therapeutischen Umgangs bildet die entscheidende Rolle des empathischen Zuhörens und die Bedeutung der subjektiven Erfahrung des Patienten.

Die grundlegenden Schritte des interpretativen Prozesses in der Selbstpsychologie, nämlich Verstehen und Erklären, werden in ihrer Abhängigkeit von der Methode der Datensammlung dargestellt und im Hinblick auf daraus folgende Konsequenzen für die Wirksamkeit im therapeutischen Prozess beleuchtet. Dabei liegt der Fokus auf den Selbstobjektübertragungen des Patienten, seine in der Behandlung erfahrenen, die Selbstkohärenz fördernde Beziehung zum Psychotherapeuten bzw. Psychoanalytiker. Unter diesen Gesichtspunkten erhalten gängige psychoanalytische Begrifflichkeiten eine etwas andere Bedeutung. Statt von Wiederholungszwang wird von der Furcht vor Wiederholung gesprochen und darauf hingewiesen, dass in jeder Wiederholung die Angst vor dem bekannten Ausgang und das Bedürfnis nach einer neuen, dem Selbstzustand angemesseneren Erfahrung enthalten ist. Ebenso wird auf die Bedeutung kurativer Fantasien im Patienten für den Heilungsprozess hingewiesen. Schließlich werden im abschließenden Beitrag die anthropologischen Grundannahmen der psychoanalytischen Selbstpsychologie extrahiert und die Differenzen zu Menschenbildern in anderen psychoanalytischen Richtungen herausgearbeitet.

Inhaltsverzeichnis

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Inhalt

Hartmann, H.-P.: Einführung
Ornstein, A., Ornstein, P. H.: Empathie und therapeutischer Dialog.
Ornstein, P. H., Ornstein, A.: Klinisches Verstehen und Erklären: der empathische Blickwinkel.
Ornstein, A.: Ödipale Selbstobjekt-Übertragungen. Ein klinisches Fallbeispiel.
Ornstein, A.: Die Angst vor der Wiederholung. Bemerkungen zum Prozeß des Durcharbeitens in der Psychoanalyse.
Ornstein, P. H.: Omnipotenz in Gesundheit und Krankheit: Perspektiven aus dem Alltagsleben und dem psychoanalytischen Behandlungsprozeß.
Ornstein, P. H., Ornstein, A.: Selbstbehauptung, Ärger, Wut und zerstörerische Aggression: Perspektiven des Behandlungsprozesses.
Ornstein, P. H.: Multiple kurative Faktoren und Prozesse in psychoanalytischen Psychotherapien.
Ornstein, A.: Heilungsphantasie und psychische Genesung. Ein Beitrag zur Theorie der psychoanalytischen Psychotherapie.
Ornstein, P. H., Ornstein, A.: Allgemeine Grundsätze der psychoanalytischen Selbstpsychologie.
Ornstein, A., Ornstein, P.H.: Das Sprechen im Deutungsmodus und das Gefühl, verstanden zu werden - zentrale Aspekte der therapeutischen Wirkung in Psychoanalyse und Psychotherapie.
Ornstein, P. H.: Der Gesundheitsbegriff in der Selbstpsychologie.
Ornstein, P. H.: Heinz Kohuts Bild vom Wesen des Menschen.