Usha Förster-Chanda
Jugend im Risiko
Psychosoziale Beratung in der Benachteiligtenförderung
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Buchreihe: Forschung Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
258 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2020
Erschienen im August 2020
ISBN-13: 978-3-8379-2989-8, Bestell-Nr.: 2989
Der Übergang von der Schule in den Beruf ist für Jugendliche in der
Benachteiligtenförderung besonders riskant. Das Projekt »Jugend im
Risiko« öffnet diesen jungen Menschen einen niedrigschwelligen
Zugang zu psychosozialer Beratung. Usha Förster-Chanda stellt
anhand des Projekts Ursachen und Folgen schwacher
Bildungsabschlüsse im Hinblick auf die Persönlichkeits- und
Identitätsentwicklung von jungen Menschen dar. Sie ermittelt,
welche therapeutischen Hilfen erforderlich sind und wie diese
vernetzt werden müssen, damit die Identitätsentwicklung von
Jugendlichen effektiv gefördert werden kann.
Ziel eines solchen klinischen Beratungsangebots sollte es sein, die
medizinisch-psychotherapeutische Beratung mit pädagogischer
Förderung zu verbinden, da persönliche und berufliche
Identitätsentwicklung in dieser Altersphase und bei dieser Gruppe
besonders eng miteinander verschränkt sind. Soziale Benachteiligung
hat nicht nur Auswirkungen auf den Bildungserfolg, sondern wirkt
sich auch nachteilig auf die Lebenszufriedenheit und
Identitätsentwicklung aus.
Inhaltsverzeichnis
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1 Einleitung
1.1 Anlass der Untersuchung
1.2 Gliederung der Arbeit
Teil I
Theoretische Grundlagen und Forschungsstände
2 Benachteiligtenförderung
2.1
Ausbildungschancen von niedrig qualifizierten Jugendlichen
2.1.1 Aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt
2.1.2 Entwicklung des Ausbildungsmarktes aus Sicht der Anbieter
2.1.3 Entwicklung des Ausbildungsplatzangebotes aus Sicht der
Nachfrager
2.1.4 Regionale Disparitäten in der Ausbildung
2.1.5 Azubis mit betrieblichen/außerbetrieblichen
Ausbildungsverträgen
2.1.6 Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge nach strukturellen
Merkmalen
2.1.7 Fazit
2.2 Ausbildungsreife
2.3 Das Übergangssystem
2.3.1 Entstehung des Übergangssystems
2.3.2 Die Entwicklung des Übergangssystems
2.3.3 Bildungsangebote des Übergangssystems
2.3.4 Sonder- und Modellprogramme
2.3.5 Fazit
3 Bildung und soziale Ungleichheit
3.1
Bildungsexpansion und ihre Folgen
3.1.1 »Creaming out«
3.1.2 Meritokratie und Chancengleichheit
3.1.3 Bildungsarmut
3.1.4 Exklusionsrisiken
3.1.5 Fazit
3.2 Soziale Herkunft und Bildungserfolg
3.2.1 Erklärungsmodelle
3.2.2 Historische Rückschau: Schichtspezifische Forschung
3.2.3 Rational-Choice-Theorien
3.2.4 Modell der sozialkulturellen Reproduktion
3.2.5 Fazit
4 Gering qualifizierte Jugendliche und
Prekariat
4.1 Jugend, Bildung und Prekariat im
Frankreich der 1990er Jahre
4.1.1 Ambivalenzen des Bildungssystems
4.1.2 Der Abdrängungsmechanismus
4.1.3 Soziale Homogenisierung
4.2 Jugend, Bildung und Prekariat in Deutschland
4.2.1 Der Abdrängungsmechanismus im deutschen Bildungssystem
4.2.2 Frühe Selektion und folgende soziale Homogenisierung
4.2.3 Folgen der Selektionsprozesse bei der Berufseinmündung
4.3 Honneths Anerkennungstheorie vor dem Hintergrund
von Individuierungsprozessen Heranwachsender
4.3.1 Honneths Menschenbild
4.3.2 Theorie der Anerkennung
4.3.3 Missachtung von Jugendlichen in Berufsbildungsmaßnahmen
5 Identität als zentrale
Entwicklungsaufgabe
5.1 Individuation in postmodernen
Gesellschaften
5.2 Konzept der Entwicklungsaufgaben von Havighurst
5.2.1 Entwicklungsaufgaben im historisch-kulturellen Kontext
5.2.2 Entwicklungsaufgaben über die Lebensspanne hinweg
5.2.3 Der Übergang von der Adoleszenz ins frühe
Erwachsenenalter
5.2.4 Emerging Adulthood als eigene Entwicklungsphase
5.2.5 Emerging Adulthood und sozioökonomischer Status
5.2.6 Fazit
5.3 Identitätskonzept von Erikson
5.3.1 Der Begriff der Identität
5.3.2 Mechanismen der Identitätsentwicklung
5.3.4 Identitätsentwicklung in der Adoleszenz nach Erikson
5.3.5 Weiterentwicklung durch Identitätsstatus-Konzepte
5.3.6 Fazit und Kritik an der Theorie
6 Identitätsentwicklung von Jugendlichen in
Berufsbildungsmaßnahmen
6.1 Identitätsentwicklung unter
erschwerten Bedingungen
6.2 Identitätsentwicklung bei Jugendlichen mit niedrigen
Bildungszertifikaten
6.3 Anforderungen an eine gelingende Identitätsentwicklung
6.4 Krisen während der Identitätsentwicklung
6.5 Fazit
7 Resilienz
7.1 Risiko- und
Schutzfaktorenkonzept
7.1.1 Risikofaktorenkonzept
7.1.2 Schutzfaktorenkonzept
7.2 Förderung von personalen Schutzfaktoren
7.3 Kritik und Fazit am Konzept der Resilienz
8 Zusammenfassende Betrachtung der Theorien
und deren Bedeutung für die empirische Studie
Teil II
Empirie
9 Die Untersuchung
9.1 Design und Fragestellung der
Untersuchung
9.2 Methode
9.2.1 Stichprobe
9.2.2 Fragebögen
9.2.3 Erweiterte Psychometrie
9.2.4 Q-Faktorenanalyse
9.3 Ergebnisse
9.3.1 Ergebnisse zur Lebenszufriedenheit
9.3.2 Ergebnisse der Q-Faktorenanalyse
9.4 Repräsentative Typen
9.4.1 Typus 1: Die Verleugner von aktuellen Konflikten und
Belastungen
9.4.2 Typus 2: Die Unzufriedenen mit alexithymer
Persönlichkeitsstruktur
9.4.3 Typus 3: Klienten, die somatisieren, mit alexithymer
Persönlichkeitsstruktur
Teil III
Diskussion der Ergebnisse und Zusammenfassung
10 Diskussion der Ergebnisse
10.1
Zusammenfassung der Forschungsbefunde zur Lebenszufriedenheit
10.2 Einordnung der Ergebnisse in den Forschungszusammenhang
von Arbeitslosigkeit, sozialem Status und Gesundheit
10.3 Zusammenhänge zwischen niedrigem sozioökonomischem
Status, psychischer Belastung und Bildungserfolg
10.4 Einordnung der Ergebnisse unter Berücksichtigung
entwicklungspsychologischer Besonderheiten der Adoleszenz
10.5 Ergebnisse und Erfahrungen aus dem psychosozialen
Beratungsangebot
11 Zusammenfassung, Handlungsempfehlung und Ausblick
Literatur
Abbildungen und Tabellen
Rezensionen
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Socialnet.de, 16. März 2022
Rezension von Anna Prison
»Alles in allem hat Usha Förster-Chanda eine wissenschaftlich gut belegte Arbeit verfasst, die Lösungen bietet für Menschen, die in der Gesellschaft benachteiligt werden und dementsprechend ebenfalls gesellschaftskritisch argumentiert […]. Mit ihrer Studie und ihrer Arbeit in der Jugendwerkstatt in Gießen, die sich an junge Menschen richtet, die häufig aus Multiproblemfamilien kommen und psychosoziale Verhaltensauffälligkeiten aufweisen, hat sie Lösungen und Perspektiven für junge Menschen entwickelt, um ihnen einen guten und sicheren Start in die Erwerbstätigkeit zu ermöglichen. Sie arbeitet dort interdisziplinär und ressourcenorientiert und schafft Perspektiven für diese Menschen, die in der heutigen Gesellschaft oftmals ausgeschlossen und nicht beachtet werden…«