Torsten Linke
Sexuelle Bildung in der Kinder- und Jugendhilfe
Die Bedeutung von Vertrauenskonzepten Jugendlicher für das Sprechen über Sexualität in pädagogischen Kontexten
EUR 49,90
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Buchreihe: Angewandte Sexualwissenschaft (ISSN: 2367-2420)
Verlag: Psychosozial-Verlag
485 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im Februar 2020
ISBN-13: 978-3-8379-2944-7, Bestell-Nr.: 2944
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837929447Sexuelle Bildungsangebote in der Jugendhilfe sind notwendig – und
für das Sprechen über Sexualität ist Vertrauen die Basis. Torsten
Linke zeigt auf, wie eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung im
sozialpädagogischen Alltag entsteht und welche Anforderungen sich
hierdurch an pädagogische Fachkräfte ergeben. Denn ein
professioneller Umgang mit Sexualität und sexualisierter Gewalt in
diesem Arbeitsbereich ist für eine angemessene Begleitung von
Jugendlichen in ihrer Entwicklung unverzichtbar. Über Interviews
gewonnene empirische Ergebnisse liefern dabei wertvolle Einblicke
in die Interessen und Bedürfnisse der Jugendlichen und offenbaren
zugleich deren Vulnerabilität in dieser Lebensphase. Daraus
ableitend entwickelt Linke für Praxis wie Wissenschaft
gleichermaßen relevante Gedanken zu Vertrauenskonzepten.
Description:
Offers of sexual education in youth welfare are necessary – and
trust is the basis for talking about sexuality. Torsten Linke shows
how a trusting working relationship is created in everyday
socio-pedagogical life and what demands are placed on educational
specialists as a result. After all, a professional approach to
sexuality and sexualized violence in this field of work is
indispensable for the appropriate support of young people in their
development. Empirical results obtained through interviews provide
valuable insights into the interests and needs of young people and
at the same time reveal their vulnerability in this phase of life.
Based on these findings, Linke develops ideas on concepts of trust
that are equally relevant for both practice and science.
Einen guten Einblick in das Buch eröffnet die Video-Buchvorstellung von Torsten Linke.Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Danksagung
Teil I
1 Einleitung
1.1 Einführende Überlegungen und Ausgangslage zum
Untersuchungsanliegen
1.2 Fragestellung, Vorgehen und Gliederung der Arbeit
1.3 Einfluss des persönlichen Vorverständnisses und Vorwissens auf
das Untersuchungsanliegen
Teil II
2 Jugendhilfe und Jugendsexualität
2.1 Kinder- und Jugendhilfe
2.1.1 Historischer Zugang I: Von der Jugendfürsorge zur
Jugendhilfe
2.1.2 Historischer Zugang II: Von der Jugendpflege zur
Jugendarbeit
2.1.3 Grundlegende strukturelle Bedingungen
2.1.4 Begriffsbestimmung
2.1.5 Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe
2.1.5.1 Kinder- und Jugendarbeit
2.1.5.2 Hilfen zur Erziehung
2.1.5.3 Konzepte der Jugendhilfe unter einer sozialräumlichen und
adressat_innenorientierten Perspektive
2.1.6 Spezielle und aktuelle Herausforderungen an
Jugendhilfe
2.2 Jugendsexualität
2.2.1 Studien zu Jugendsexualität – ein Überblick
2.2.2 Jugendsexualität – Einordnung und aktuelle Entwicklungen
2.2.3 Prävalenz und Risikofaktoren zu sexualisierter Gewalt bei
Jugendlichen
2.3 Zusammenfassung
3 Bildung und Jugendhilfe
3.1 Ausführungen zum Bildungsbegriff
3.1.1 Bildung, Erziehung und Sozialisation – begriffliche
Einordnungen und Abgrenzungen
3.1.2 Bildung – Annäherung an einen Begriff
3.1.3 Die Einbindung des Emanzipationsgedankens in
Bildungskonzepte
3.1.4 Bildung als Prozess – Herausforderung für Jugendliche und die
Jugendhilfe
3.2 Bildungszugänge und -perspektiven in der Jugendhilfe
3.2.1 Bildung und Soziale Arbeit
3.2.2 Strukturelle Benachteiligungen: Zusammenhänge zwischen
Bildung, familiären Bedingungen und sozioökonomischer Situation
3.2.3 Bildung in der Jugendarbeit
3.2.4 Partizipation – Möglichkeiten der (offenen) Kinder- und
Jugendarbeit
3.3 Intersektionale Bildungsarbeit
3.3.1 Intersektionalität – Entstehung und Begriff
3.3.2 Intersektionalität – Modelle und Konzepte
3.3.3 Intersektionalität in der (Bildungs-)Arbeit mit
Jugendlichen
3.4 Sexuelle Bildung als spezielles
Bildungsangebot
3.4.1 Sexuelle Bildung
3.4.2 Sexualerziehung, Sexualaufklärung, Sexualpädagogik, sexuelle
Bildung – begriffliche Einordnung
3.4.3 Sexuelle Bildung als Querschnittsaufgabe
3.4.4 Sexuelle Bildung als Bestandteil der Jugendhilfe
3.4.5 Anforderungen an die Professionalität in pädagogischen
Beziehungen
3.4.6 Sexuelle Bildung und Prävention sexualisierter
Gewalt
3.5 Zusammenfassung: Sexuelle Bildung als
Herausforderung für die Jugendhilfe
Teil III
4 Anlage und Durchführung der empirischen
Untersuchung
4.1 Theoretische Grundlegung
4.1.1 Erkenntnisinteresse und Forschungsfragen im Kontext
forschungsmethodischer Überlegungen
4.1.2 Überlegungen zu einem qualitativen Forschungsansatz
4.1.3 Forschungsethische Abwägungen
4.1.4 Die Grounded Theory: Forschungsstil und Methode
4.2 Die Datenerhebung
4.2.1 Interviews als Form der Datenerhebung
4.2.2 Das teilstrukturierte Interview
4.2.3 Auswahl der Stichprobe und theoretisches Sampling
4.2.4 Feldzugang
4.2.5 Übersicht der Interviews
4.3 Forschungsmethodisches
Vorgehen bei der Auswertung der Interviews
4.3.1 Die Codierverfahren der Grounded Theory
4.3.2 Verlässliche Beziehungen – Der Weg zu einer Kategorie
4.3.2.1 Exemplarische Beschreibung der Bildung von Codes und
Kategorien
4.3.2.2 Kontrastierung von Codes und Kategorien
4.3.2.3 Einordnung in ein paradigmatisches Modell
4.3.2.4 »Darauf kann man zählen«
4.3.2.5 Kommunikation über sexuelle Themen
4.4 Reflexionen
zum forschungsmethodischen Vorgehen
4.4.1 Die Bedeutung von (Selbst-)Reflexivität in der Grounded
Theory
4.4.2 Reflexion zum Feldzugang
4.4.3 Vertrauen in der Interviewsituation
4.4.4 Reflexion einer Interviewsituation
4.4.5 Umgang mit Fragen der Anonymisierung und
Pseudonymisierung
4.4.6 Reflexion zum Unbehagen im Umgang mit Fragen der
Anonymisierung und Pseudonymisierung
4.5 Zusammenfassung
Teil IV
5 Ergebnisse der empirischen Untersuchung: Die Bedeutung
von Vertrauenskonzepten Jugendlicher für das Sprechen über
Sexualität
5.1 Überblick und Beschreibung zum
Modell
5.2 Modellkomponente I: Sexualität als Herausforderung im
Jugendalter
5.2.1 Relevante Ereignisse in Bezug auf Sexualität im Kindes-
und Jugendalter
5.2.1.1 Pubertät und Adoleszenz
5.2.1.2 Seelische und emotionale Herausforderungen
5.2.1.3 Erfahrungen mit Übergriffen
5.2.2 Erfahrungsraum Jugend
5.2.3 Jugend als Zeit besonderer Vulnerabilität
5.2.4 Salutogenese und Resilienz: Ressourcen für die Bewältigung
von Herausforderungen am Beispiel sexualisierter Gewalt
5.2.5 Zusammenfassung
5.3 Modellkomponente II: Verlässliche
Beziehungen im Kontext der Lebenswelt
5.3.1 Lebenswelt und sozialer Kontext
5.3.1.1 Lebenswelt Familie
5.3.1.2 Lebenswelt Peergroup: Ressource und Risiko
5.3.1.3 Lebenswelt Schule: Lernort für das Leben und Ort der
Diskriminierung
5.3.1.4 Lebenswelt Jugendhilfe und Jugendarbeit
5.3.2 Verlässliche Beziehungen
5.3.3 Zusammenfassung
5.4 Modellkomponente III: Sprechen
über Sexualität auf Basis eines Vertrauenskonzepts
5.4.1 Vertrauen
5.4.2 Vertrauensvorschuss
5.4.3 Kommunikation über sexuelle Themen im Kontext der
Lebenswelt
5.4.4 Intervenierende Bedingungen der Kommunikation über sexuelle
Themen
5.4.5 Zusammenfassung
5.5 Modellkomponente IV:
Kommunikation über sexuelle Themen in pädagogischen Kontexten
5.5.1 Formale Bildung zu Sexualität
5.5.2 Non-formale Bildungsangebote zu Sexualität
5.5.3 Informelle Bildung im sozialpädagogischen Kontext
5.5.4 Zusammenfassung
5.6 Zusammenfassende Falldarstellungen
5.6.1 Fall 1: Jona
5.6.2 Fall 2: Luca
5.6.3 Fall 3: Dominique
5.7 Zusammenfassung in Bezug auf die Forschungsfragen
Teil V
6 Vertrauen in der Sozialen Arbeit
6.1
Theoretische Umkreisungen
6.2 Vertrauen als Kategorie in sozialwissenschaftlichen Studien
6.3 Vertrauen im Kontext der Offenlegung sexualisierter Gewalt
6.4 Einbindung empirischer Ergebnisse
6.5 Theoretische Ableitungen zum Vertrauenskonzept
6.5.1 Überlegungen zu einer Theorie des Vertrauenskonzeptes
6.5.2 Salutogenetisch orientiertes Modell zu Vertrauen als
Ressource im Kontext der Entwicklung von Resilienz und
Vulnerabilität
7 Professionalität in sozialpädagogischen und
erzieherischen Beziehungen
8 Zusammenfassung
8.1 Schlussbetrachtungen zu einem Konzept sexueller Bildung
8.2 Fazit
Literatur
Anhang
Rezensionen
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Socialnet.de am 26. April 2021
Rezension von Julian Ibrahim Jusuf
»Linke präsentiert ein inhaltlich umfangreiches und dichtes Werk, das einen Bogen zwischen Jugendhilfe, Bildung und Sexualität spannt, wichtige Erkenntnisse und Anknüpfungspunkte für weitere Forschung liefert, und einen Beitrag zur Professionalisierung Sozialer Arbeit leistet. (...) Forschende können die method(olog)isch-reflexive Transparenz als Ausgangspunkt für eigene Projekte nutzen; für Hochschullehrende sind besonders professionstheoretische Erkenntnisse spannend; Studierende erhalten die Möglichkeit, sich ein konzeptionelles Verständnis sexueller Bildung anzueignen, das die Plausibilisierung gleich mitliefert; und auch Professionelle können sich in der Analyse des Feldes wiederfinden und die handlungstheoretischen Empfehlungen in ihrer Arbeit einsetzen. Aus Sicht des Rezensenten eine klare Empfehlung…«
Scharf links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 18. September 2020
Rezension von Michael Lausberg
»Die Arbeit ist ein Gewinn für die Praxis der sozialen Arbeit und der sexuellen Bildung und Beratung. Es ergeben sich auch Anhaltspunkte für die (künftige) Ausbildung professioneller Fachkräfte…«
DZI. Soziale Arbeit. Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, 8.2020
»Im Zentrum stehen die Erfahrungen von Jugendlichen im Bereich der sexuellen Bildung und ihre Bedarfe nach entsprechenden Bildungsangeboten im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe. Neben der Einleitung und der Darstellung der theoretischen Basis der Arbeit führt auch der aktuelle Forschungsstand gut in das Thema ein…«