Bernd Oberhoff
Christoph W. Gluck: Iphigenie auf Tauris
Ein psychoanalytischer Opernführer

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Buchreihe: Imago
Verlag: Psychosozial-Verlag
109 Seiten, Broschur, 125 x 155 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6597-9, Bestell-Nr.: 597
Die Essenz der Opernhandlung lässt sich durchaus auf der Ebene der
erwachsenen Bühnenprotagonisten Orest und Iphigenie formulieren,
die den Weg aus einer archaischen Welt des Hasses und der
mörderischen Wut hin zu Gefühlen von Reue und Mitleid finden. Und
doch handelt es sich präzise um den frühkindlichen Prozess des
Durchschreitens der »depressiven Position« (M. Klein) gegen Ende
des ersten Lebensjahres. Diese Tatsache verweist auf den genialen
Doppelsinn dieser mythischen Erzählung. In C. W. Gluck hat dieser
Mythos einen Musikschöpfer gefunden, der das emotionale Geschehen
in eine Musik zu kleiden vermochte, die nicht nur die Trauer und
die Schuldgefühle von Orest und Iphigenie als Erwachsenen
ausdrückt, sondern die den Zuschauer unmerklich an jenen Ursprung
dieser Gefühle zurückführt, der als eine tiefste Ebene des Erlebens
in uns allen schlummert.
Inhaltsverzeichnis
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Iphigenie auf Tauris
Oper in 4 Akten
Libretto: Nicolas-Francois Guillard
Uraufführung: 18. Mai 1779
Académie Royale de Musique in Paris unter der Leitung des
Komponisten
Auftretende Personen
Iphigenie Sopran
Orest Bariton
Pylades Tenor
Thoas Bass
Diana Sopran
Priesterinnen. Skythen. Leibwache des Thoas. Eumeniden und Dämonen.
Griechen im Gefolge des Pylades.
Inhalt
1. Die Handlung der Oper
2. Einleitung
3. Ouvertüre und 1. Szene: Iphigeniens erschreckende
Verlusterfahrung
4. Die paranoid-schizoiden Verfolgungsängste des Thoas
5. Die depressive Verzweiflung des Orest
6. Das Rumoren von abgespaltenen Gefühlen: »Le calme rentre dans
mon cœur«
7. Die Wiederkehr der abgespaltenen Gefühle: frühkindliche Ängste
vor der Vergeltung der Mutter
8. Reue über die Aggression gegen die Mutter: »Wie schrecklich
quält der Reue Stachel«
9. Trauer über den Verlust der Eltern
10. Geschwister- und Freundesliebe
11. Die »erhabene Seele« als ein neues Ich-Ideal
12. Die Wiedergewinnung des »guten Objekts«
13. Schluss: Ein stimmiges »lieto fine«
Literatur
Empfohlene Musikaufnahme