Andreas Gruschka
Entdeckt aber nicht erobert
Paolo Veronese malt Kinder und Jugendliche
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Buchreihe: Imago
Verlag: Psychosozial-Verlag
186 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6343-2, Bestell-Nr.: 343
Mit zahlreichen Abbildungen
Hiermit liegt der zweite Band einer auf fünf Bände angelegten
historischen Untersuchung der Belehrung der Pädagogik durch die
bildende Kunst vor:
Paolo Veronese hatte unter den Renaissance-Künstlern das
systematischste Interesse an Kindern und Jugendlichen. Er zeigt sie
als erster umfassend in einer eigenen Lebensphase. Die Kindheit
wird eindrücklich geschildert, während die pädagogische Formung
dieser Lebensphase noch keine Rolle zu spielen scheint.
Paolo Veronese ist uns vor allem als Maler großformatiger Gastmahle
bekannt. Betrachtet man diese Bilder aufmerksam, so bemerkt man
erstaunt, wie viele Kinder und Jugendliche die Szene bevölkern und
wie sehr sie dabei eine eigene Form der Anwesenheit besitzen.
Veronese zeigt uns als erster Maler in systematischer Weise Kinder
und Jugendliche in ihrer Eigenart. Er kann als der Entdecker der
Kindheit und Jugend angesehen werden. Erwachsene werden bei ihm so
dargestellt, als ob sie die Eigenart der Kinder respektieren
würden.
Veroneses Bilder dokumentieren eine Kindheit und Jugend, bevor
Pädagogen sich mit ihrem erobernden Blick durchgesetzt haben. Für
die »post-pädagogische Epoche« können wir viel von diesem Maler
lernen.